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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Geschwindigkeit wie der Reiter vor ihm, aber als der von dem breiten halbrunden Fahrweg abbog und die Richtung zu den Ställen einschlug, steigerte er sein Tempo und kam vor dem anderen an.
    Er ließ sein Pferd am Rande des Wäldchens angebunden stehen und lief in geduckter Haltung zu den weitläufigen Stallungen. Er kam an dem ersten mehrerer Gebäude an und drückte sich flach gegen die Mauer an der Seite, gerade als Pferd und Reiter davor eintrafen. Er schob sich bis zur Ecke vor und beobachtete, wie der Reiter das Pferd anhielt und sich aus dem Sattel schwang. Das war nicht Juliana, dachte Asher erfreut. Die Person vor ihm war eindeutig männlichen Geschlechts, wenn man nach der Größe und dem schlaksigen Körperbau ging. Asher spürte, dass er jung war. Also wer war das? Und warum war er hergeritten?
    Der Mann öffnete eine der breiten Stalltüren, verschwand im Inneren und schloss die Tür hinter sich. Asher wartete eine Sekunde, schaute sich vorsichtig um und lauschte angestrengt. Es schien keine Gefahr zu drohen, daher schlich er zur Vorderseite des Gebäudes. An der zweiflügeligen Tür hielt er inne und suchte nach einer Öffnung, die ihm einen Blick nach innen ermöglicht hätte. Da er keine finden konnte, verschwendete er keinen weiteren Moment und presste sein Ohr an das massive Eichenholz. Nur das schwache Geräusch von Pferden, die sich in ihren Boxen bewegten, war zu hören. Er hatte nicht damit gerechnet, irgendetwas sehen zu können – selbst wenn dort ein Schlitz oder ein Astloch gewesen wäre, denn es war stockfinster im Stall. Er schaute eine lange Minute die Türen an, dann verwarf er die Idee, sie zu öffnen. Es wäre keine gute Idee, sein Opfer auf seine Anwesenheit aufmerksam zu machen.
    Er ließ von der Tür ab und ging zur gegenüberliegenden Ecke des Gebäudes und spähte die Seite entlang. Nichts als Schatten. Lautlos ging er herum, blieb stehen und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Von hier aus konnte er die Vorderseite sehen, und wenn er den Kopf ein wenig schief legte, auch die andere Seite der Stallungen. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Bretter und überlegte, was er über Ormsbys Stallungen wusste.
    Nicht oft, aber gelegentlich war er mit seinem Stiefvater oder seiner Großmutter auf Ormsby Place zu Gast gewesen. Mehr als einmal hatte der Marquis ihnen stolz seine vielbegehrten Rassepferde vorgeführt. Ashers Mund verzog sich. Man konnte dem Mann nicht absprechen, dass er ein Auge für gute Pferde hatte oder wusste, wie man welche züchtete. Wenn er Ormsby eines zugestand, dann sein unleugbares Talent für die Zucht hervorragender Pferde. Er besaß selbst eines.
    Aber es waren nicht Pferde, die Asher heute beschäftigten. Er versuchte sich den Grundriss des Gebäudes in Erinnerung zu rufen, an dem er lehnte. Er wusste, dass ein breiter Mittelgang zwischen den geräumigen Boxen entlanglief; dann gab es noch eine Kammer für das Futtergetreide, eine Sattelkammer, ein Büro, und wenn er sich nicht völlig irrte, auch einen großen Raum im hinteren Teil des Stalles, in dem der Stallmeister schlief. Da sein Opfer noch nicht wieder aufgetaucht war und es zudem äußerst unwahrscheinlich war, dass sich sonst noch jemand im Gebäude aufhielt … Wem auch immer er gefolgt war, schloss er, war nur aus einem Grund gekommen: Er wollte den Mann treffen, der in dem Raum auf der anderen Stallseite schlief.
    Asher erstarrte, als das dumpfe Geräusch von etwas, das umfiel oder umgestoßen wurde, zu hören war. Mehrere Pferde schnaubten erschreckt. Jemand fluchte laut, und eine Sekunde später glomm ein schwaches Licht am Ende des langgestreckten Gebäudes auf, Lichtschein, der aus dem Fenster dort in das Dunkel der Nacht drang. Es folgten weitere Flüche, inzwischen von zwei Stimmen, und keine klang in Ashers Ohren glücklich. Nach einem letzten Blick zur Vorderseite des Stalles, schlüpfte Asher um die Ecke und eilte an der Mauer entlang bis zum Lichtschimmer.
    Er duckte sich, als er an einer Fensterreihe vorbeikam und blieb kurz vor dem letzten Fenster in der Wand stehen, aus dem das Licht schien. Mit dem Rücken an der Wand schlich er sich dann näher zum Fenster.
    Die Nacht war warm, und das Fenster stand offen, die Stimmen der beiden Männer innen drangen ungehindert nach draußen.
    »Was, zur Hölle, hast du hier mitten in der Nacht zu suchen?«, erkundigte sich jemand wütend, dessen Stimme Asher nicht kannte.
    »Du hast mir doch gesagt, wenn ich irgendetwas

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