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Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Titel: Der Sumpf: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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um.
    »Sicher.«
    Er setzte sich wieder. »Also, Mr. Cowart, was verschafft mir die Ehre?«
    »Haben Sie mit Ihrer Großmutter gesprochen?«
    »Ich hab seit Monaten nicht mehr mit irgendjemandem in Pachoula gesprochen. Sie hat kein Telefon. Und ich auch nicht.«
    Cowart warf einen Blick durchs Zimmer, konnte jedoch kein Telefon entdecken. »Ich war bei ihr.«
    »Nun, das ist nett von Ihnen.«
    »Ich war bei ihr, weil Blair Sullivan mir gesagt hatte, ich sollte hingehen und dort nach etwas suchen.«
    »Wann hat er Ihnen das gesagt?«
    »Unmittelbar vor seinem Tod.«
    »Mr. Cowart, Sie wollen auf etwas Bestimmtes hinaus, und ich habe keine Ahnung, worauf.«
    »Im Abort.«
    »Kein schöner Ort. Alt. Ist seit einem Jahr außer Gebrauch.«
    »Richtig.«
    »Ich hab ein WC im Haus installieren lassen. Hat mich tausend Mäuse gekostet, bar auf die Hand.«
    »Weshalb haben Sie das getan?«
    »Was? Wieso ich da ein Klo hab einbauen lassen? Weil es im Winter draußen kalt ist und nicht gerade angenehm, zu seinem Geschäft rauszugehen.«
    Cowart schüttelte den Kopf. »Nein, das meine ich nicht. Wieso haben Sie Joanie Shriver ermordet?«
    Ferguson starrte Cowart eiskalt an. »Ich hab niemanden umgebracht. Das gilt insbesondere für das kleine Mädchen. Dachte, das wüssten Sie allmählich.«
    »Sie lügen.«
    Ferguson sah ihn wütend an. »Nein.«
    »Sie haben sie vergewaltigt, dann getötet, ihre Leiche im Sumpf verborgen und das Messer unter diesem Abwasserrohr versteckt. Dann sind Sie nach Hause gegangen und haben gesehen, dass Sie Blut an den Kleidern hatten und auch auf der Bodenmatte Ihres Autos Blut war. Also haben Sie dieses Stück rausgeschnitten und es zusammen mit Ihren Kleidern unter all der Scheiße in dem Klohäuschen verschwinden lassen, weil Sie wussten, dass da niemand, der bei Trost ist, gründlich nachsehen würde.«
    Ferguson schüttelte den Kopf.
    »Sie bestreiten das?«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich hab die Kleider und das Mattenstück gefunden.«
    Für einen Moment schien Ferguson erstaunt, dann zog er die Schultern hoch, wie um die lästige Angelegenheit abzuschütteln. »Haben Sie den weiten Weg auf sich genommen, nur um mir das zu sagen?«
    »Wieso haben Sie das Mädchen umgebracht?«
    »Habe ich nicht, sagte ich bereits.«
    »Lügner. Sie haben von Anfang an gelogen.«
    Cowart hoffte, Ferguson mit dieser Bemerkung zu provozieren, doch die Rechnung ging offenbar nicht auf. Stattdessen lächelte er wieder, schnitt sich ein zweites Stück Kuchen ab, hielt das Messer noch einen kurzen Moment in der Hand und nahm schließlich einen Schluck Kaffee.
    »Wer hier gelogen hat, ist Sullivan. Was hat er Ihnen noch erzählt?«
    »Sie hätten seine Alten in den Keys getötet.«
    Ferguson schüttelte den Kopf. »Auch das war ich nicht. Erklärt allerdings, weshalb diese hübsche Polizistin hier rumgeschnüffelt hat.«
    »Wieso haben Sie Joanie Shriver getötet?«, kam Cowart beharrlich auf seine Frage zurück.
    Ferguson schien kurz davor, von seinem Stuhl aufzuspringen, und endlich schwang eine Spur von Wut in seinem Ton. »Das war ich nicht. Verdammt, wie oft muss ich das noch sagen?«
    »Wie sind dann diese Sachen in Ihr Klohäuschen gekommen?«
    »Wir haben da alles Mögliche entsorgt. Kleider, kaputte Autoteile, Abfall jeglicher Art. Diese Kleider, die hab ich weggeworfen, weil sie voller Schweineblut waren, weil ich einem Nachbarn nämlich dabei geholfen hatte, eine alte Sau zu schlachten. Dann bin ich auch noch durch den Wald zu Fuß nach Hause gelaufen, und da hat mich zu allem Überfluss ein Stinktier erwischt. Und, mein Gott, ich hatte ein bisschen Geld auf die Seite gelegt, also hab ich die Sachen zusammengewickelt und weggeschmissen, waren sowieso schon ziemlich abgetragen. Dann bin ich in die Stadt und hab mir eine neue Jeans gekauft.«
    »Und die Bodenmatte?«
    »Die ist durch ein Missgeschick kaputt gegangen. Ich hatte eine Kettensäge in den Fußraum gestellt und den Belag damit zerrissen. Das Stück hab ich rausgeschnitten, um es durch ein neues zu ersetzen. Wurde leider verhaftet, bevor ich dazu kam. Hab das alte Stück einfach da reingeschmissen.«
    Ferguson musterte Cowart mit einem argwöhnischen Blick. »Haben Sie Laborergebnisse, die etwas anderes sagen?«
    Cowart wollte schon den Kopf schütteln, hielt aber plötzlich inne. Er wusste nicht, ob Ferguson die Regung mitbekommen hatte.
    »Meinen Sie wirklich, ich hätte das Zeug, sobald ich aus dem Knast gekommen bin, nicht sofort da rausgeholt

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