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Der Täter / Psychothriller

Der Täter / Psychothriller

Titel: Der Täter / Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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bis vierzig gewesen sein, daher würde ich mir von denen nicht allzu viel versprechen, falls sie überhaupt noch am Leben sind. Bei den anderen drei handelt es sich um einen Hauptmann und zwei Feldwebel. Viel Glück! Ich bezweifle allerdings, dass sie mit Ihnen kooperieren werden, selbst wenn sie etwas wissen. Aber man weiß ja nie.«
    Espy Martinez notierte sich die Namen. Sie starrte darauf, während sie einen Kaffee trank und darauf wartete, dass die frühen Morgenstunden in Berlin anbrachen. Pünktlich um acht Uhr mitteleuropäischer Zeit wählte sie die Nummer des Bonner Polizei-Kontaktmanns. Zu ihrer Überraschung war er an seinem Schreibtisch.
    »Fündig geworden, Miss Martinez?«
    »Möglicherweise ja. Sie hatten recht. Die Leute waren sehr motiviert, mir zu helfen …«
    »Gut, hatte ich mir gedacht.«
    »Ich habe ein paar Namen. Könnten Sie die durch irgendwelche Datenbanken schicken? Steuerlisten? Führerscheine? Es handelt sich ausnahmslos um ältere Menschen …«
    »Ich will sehen, was ich für Sie tun kann. Bleiben Sie in der Nähe Ihres Telefons. Ich werde der Polizei einfach erklären, diese Namen seien bei einer Mordermittlung in den Staaten gefallen. Ich sag ihnen, wir suchen nach den nächsten Angehörigen oder so. Die Polizei wird misstrauisch sein, aber schauen wir mal.«
    Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und beobachtete, wie der kleine Zeiger voranschlich.
    Die Erschöpfung gewann langsam Oberhand, und Espy Martinez rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Sie legte den Kopf auf den Tisch.
    Das Klingeln des Telefons weckte sie. Sie zuckte erschrocken zusammen und fiel beinahe von ihrem Stuhl, dann griff sie nach dem Hörer.
    Es war fast fünf Uhr morgens, und als sie sich meldete, fühlte sie sich ein wenig benommen. Der Anruf kam von dem Kontaktmann in Bonn.
    »Miss Martinez?«
    »Ja?«
    »Ah, ich merke, Sie arbeiten rund um die Uhr. Wild entschlossen, diesen Kerl zu schnappen, was? Wie ist das Wetter daheim im schönen Florida?«
    Sie schüttelte energisch den Schlaf ab. »Na ja, bei mir hier im Justizgebäude herrschen konstante zwanzig Grad Celsius. Ich bin seit vielen Stunden nicht mehr draußen gewesen.«
    »Fehlt mir schon irgendwie. Die Palmen und sogar die verfluchte schweißtreibende Hitze. Sie wissen gar nicht, wie angenehm das ist, bis es Sie in ein kaltes Land wie Deutschland verschlägt.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Also, Folgendes habe ich anzubieten: Von diesen fünf Namen können Sie sich nur bei zweien überhaupt etwas versprechen, wenn man Alter und Wohnort in Betracht zieht. Das waren die Männer, die nach Ihrer Auskunft den Rang eines Feldwebels bekleidet haben. Einer der Jungs, Friedmann, also, das ist fast so wie Smith in New York. Hatten Hunderte auf der Liste. Der andere, Wilmschmidt, ist um einiges seltener. Trotzdem noch ein paar Dutzend quer durchs Land verteilt. Ich kann Ihnen zu beiden die kompletten Listen faxen.«
    »Gut«, sagte sie müde. »Das wäre nett. Ich fange am besten …«
    »Ich schicke Ihnen also die Listen, aber da war einer dabei, der mir direkt ins Auge gesprungen ist und mit dem Sie vielleicht anfangen wollen.«
    Espy Martinez setzte sich aufrechter hin. »Inwiefern?«
    »Na ja, wäre das richtige Alter, und er wohnt immer noch in einem Vorort von Berlin, aber vor allem entnehme ich dem Archiv, dass er mal bei der Polizei war. Und zwar in den vierziger Jahren. Wissen Sie noch, was ich Ihnen über die Entnazifizierung und die Wiedereingliederung während der Besatzung gesagt habe?«
    »Selbstverständlich.«
    »Nun, Miss Martinez, Sie müssen verstehen, wie es 1945 in diesem Land aussah. Nur Tod und Trümmer. Viel mehr war da nicht. Sie erinnern sich an Ihren Geschichtsunterricht? Die Luftbrücke? Irgendjemand musste für Ordnung sorgen, folglich hielten sich die Alliierten sehr oft an die Leute mit Erfahrung. Also war es nicht allzu schwer, den Sprung in die Nachkriegspolizei zu schaffen, selbst wenn man mal bei der Gestapo gewesen war. Das ist jetzt reine Spekulation, aber das wäre meine Wahl für Ihren Mister X. Sie haben bis jetzt ziemlich viel Glück gehabt, also wär’s den Versuch wert, meinen Sie nicht?«
    Sie notierte sich die Telefonnummer und gab ihrerseits dem Polizeiverbindungsmann die Faxnummer der Staatsanwaltschaft von Dade County durch. Sie starrte einen Moment auf die Zahlen, versuchte, sich zu konzentrieren und die Restmüdigkeit abzuschütteln.
    Wieso nicht? Ist einen Versuch wert.
    Sie wählte, ohne sich im

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