Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
Druckmittel. Bleib ruhig. Er hat nicht vor, dich zu töten - er will nicht, dass du sein Gesicht siehst. Okay, Lon Sellitto hat gesagt, sie nennen ihn den Mann, der alles weiß. Na, dann finde etwas über ihn heraus, das du benutzen kannst.
    Vielleicht lässt er sich mit Worten überzeugen.
    Womöglich passt er nicht auf, und du kommst nahe genug an ihn heran, um ihn mit bloßen Händen zu töten. Joe Mal oy war dazu absolut in der Lage.
    Kurz darauf ließ 522 ihn in der Gasse anhalten. Er setzte Malloy eine Strickmütze auf und zog sie ihm über die Augen. Gut. Eine große Erleichterung. Solange ich ihn nicht sehe, werde ich leben.
    Dann wurden seine Hände mit Klebeband gefesselt, und 522 durchsuchte ihn. Er führte ihn mit fester Hand weiter und ließ ihn in den Kofferraum eines Wagens steigen.
    Eine Fahrt in drückender Hitze und unbequemer Lage, mit angewinkelten Beinen. Ein Kompaktwagen. Okay, ist notiert. Kein Diesel. Und gut gefedert. Ist notiert. Kein Ledergeruch. Ist notiert. Malloy versuchte sich zu merken, wie oft sie die Richtung wechselten, aber das war unmöglich. Er achtete auf die Geräusche: Verkehrslärm, ein Presslufthammer. Nichts Besonderes. Seemöwen und das Signalhorn eines Schiffes.
    Tja, das hilft dir auch nicht weiter. Manhattan ist eine Insel. Such dir was Nütz 247
    liches. . Moment mal - das Lenkgetriebe ist ziemlich laut. Das ist gut. Merk es dir.
    Zwanzig Minuten später hielten sie an. Er hörte das Rattern eines sich schließenden großen Garagentores, dessen Gelenke oder Laufräder quietschten. Als der Kofferraum sich öffnete, erschrak Malloy und schrie unwillkürlich auf. Der Luftzug war modrig, aber kühl. Keuchend sog er durch die feuchte Wolle der Mütze Luft in seine Lunge.
    »Aussteigen.«
    »Ich möchte gern etwas mit Ihnen besprechen. Ich bin ein Cap-tain.. « »Ich weiß, wer Sie sind.«
    »Ich verfüge bei der Polizei über großen Einfluss.« Malloy war froh, dass seine Stimme ihm gehorchte. Er klang ruhig und vernünftig. »Wir können uns bestimmt einigen.«
    »Kommen Sie mit.« 522 führte ihn über den glatten Boden.
    Dann musste er sich setzen.
    »Ich bin sicher, Sie haben Grund zur Klage. Aber ich kann Ihnen helfen. Verraten Sie mir, warum Sie das tun, wieso Sie diese Verbrechen begehen.«
    Stille. Was würde nun geschehen? Würde sich ihm eine Gelegenheit bieten, den Täter anzugreifen?, überlegte Malloy. Oder würde er weiterhin versuchen müssen, in den Verstand des Mannes vorzudringen? Mittlerweile würde man ihn vermissen. Sellitto und Rhyme könnten erkannt haben, was passiert war.
    Dann hörte er ein Geräusch.
    Was war das?
    Mehrfaches Klicken, gefolgt von einer blechernen Elektronikstimme. Wie es schien, testete der Killer ein Diktiergerät.
    Dann folgten andere Laute: der Klang von Metall auf Metall, als würde jemand Werkzeuge aufsammeln.

    Und schließlich das beunruhigende Kreischen von Metall auf Beton, als der Täter mit seinem Stuhl so nah an Malloy heranrückte, dass ihre Knie einander berührten.
    248
    . Sechsunddreißig
    Ein Kopfgeldjäger.
    Sie hatten einen verdammten Kopfgeldjäger erwischt.
    Nun ja, korrigierte der Mann sie, einen »Spezialisten für Kautionsflüchtlinge«.
    »Scheiße, wie ist das möglich?«, lautete Lincoln Rhymes Frage.
    »Das überprüfen wir gerade«, sagte Lon Sellitto, der staubig und verschwitzt am Rand der Baustelle stand, wo Roland Beils Verfolger in Handschellen saß.
    Der Mann war eigentlich gar nicht verhaftet, denn er hatte nichts Ungesetzliches getan: Er besaß die Erlaubnis, eine verdeckte Pistole zu tragen, und hatte lediglich das jedermann zustehende Recht ausüben wollen, einen Mann festzunehmen, den er für einen gesuchten Straftäter hielt. Aber Sellitto war stinksauer und ließ ihn fesseln.
    Auch Roland Bell telefonierte gerade und versuchte herauszufinden, ob 522 sonst irgendwo in der näheren Umgebung gesehen worden war. Aber bislang hatte keines der Zugriffteams jemanden bemerkt, auf den die dürftige Täterbeschreibung zutraf.
    »Der könnte ebenso gut in Timbuktu stecken«, sagte Bell zu Sellitto und klappte sein Telefon zu.
    »Hören Sie. .«, setzte der Kopfgeldjäger vom Bordstein aus an.
    »Schnauze!«, schnitt der massige Detective ihm zum dritten oder vierten Mal das Wort ab und setzte das Gespräch mit Rhyme fort. »Er ist Roland gefolgt und hat ihn gestellt.
    Es sah so aus, als wolle er ihn umlegen. Doch wie wir inzwischen wissen, wollte er bloß einen Haftbefehl vollstrecken. Er hat

Weitere Kostenlose Bücher