Der Täuscher
sie.
Es war mittlerweile Abend. Sachs überprüfte die Anschrift unter einer Straßenlaterne, fand das zugehörige Haus und stieg die paar Stufen zur Vordertür hinauf. Als sie die Hand nach dem Klingelknopf ausstreckte, kam ihr etwas komisch vor.
Sie hielt inne.
War das wieder die Paranoia, die sie schon den ganzen Tag lang verspürte? Das Gefühl, beobachtet zu werden?
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Sachs ließ den Blick in die Runde schweifen, sah die wenigen Leute auf der Straße, die Fenster der Wohnhäuser und die kleinen Geschäfte in der Nähe. . Aber nichts davon kam ihr bedrohlich vor. Niemand schien auf sie zu achten.
Sie hob erneut die Hand zur Klingel, drückte aber auch diesmal nicht auf den Knopf.
Irgendwas stimmte hier nicht. .
Was?
Dann wurde es ihr klar. Sie fühlte sich nicht beobachtet, sondern hatte einen merkwürdigen Geruch in der Nase. Und auf einmal wusste sie auch, was es war: Schimmel. Sie roch Schimmel, und zwar von genau dem Haus, vor dem sie gerade stand.
Bloß ein Zufall?
Sachs ging leise die Treppe hinunter und in die mit Kopfsteinen gepflasterte Gasse neben dem Gebäude. Das Haus war sehr groß; es sah von vorn zwar schmal aus, reichte aber weit nach hinten. Sachs ging tiefer in die Gasse hinein und kam an ein Fenster. Das von innen mit Zeitungspapier abgedeckt war. Sie musterte die ganze Gebäudeseite; ja, die Scheiben waren alle auf diese Weise blickdicht gemacht worden.
Terry Dobyns' Worte fielen ihr ein: Und die Fensterscheiben sind entweder schwarz angemalt oder überklebt. Die Außenwelt muss vollständig draußen bleiben ..
Amelia war eigentlich nur hergekommen, um Informationen zu sammeln - nach allem, was sie wussten, konnte das hier nicht sein Versteck sein. Aber sie mussten sich geirrt haben. Dies war zweifellos das Haus des Killers.
Sie griff nach ihrem Telefon, hörte aber hinter sich plötzlich ein Geräusch auf den Pflastersteinen. Erschrocken ließ sie das Telefon los und wollte stattdessen ihre Waffe ziehen. Sie fuhr herum. Doch noch bevor sie den Griff der Glock zu fassen bekam, rammte jemand ihren Leib mit voller Wucht gegen die Hauswand. Benommen ging Sachs in die Knie.
Sie schnappte nach Luft und blickte auf. Die Augen des Killers waren wie harte Punkte, und das fleckige Rasiermesser in seiner Hand zuckte auf Amelias Kehle zu.
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. Dreiundvierzig
»Kommando, Telefon, Anrufen, Sachs.« Aber es meldete sich nur die Mailbox.
»Verdammt, wo steckt sie? Finde sie, Mel. . Pulaski?« Rhyme wandte sich mit seinem Rollstuhl dem jungen Mann zu, der gerade telefonierte. »Was ist mit Carpenter?«
Pulaski hob die Hand. Dann beendete er das Gespräch. »Ich habe endlich seine Assistentin erwischt. Carpenter ist heute früher gegangen und wollte noch einige Besorgungen erledigen. Inzwischen müsste er zu Hause sein.«
»Ich möchte, dass jemand zu ihm fährt, fetzt.«
Mel Cooper versuchte, Sachs' Pager zu erreichen. Als das nicht gelang, wählte er ihren BlackBerry an. »Nichts.« Er führte einige weitere Telefonate und berichtete: »Nein.
Kein Glück.«
»Hat Fünf Zweiundzwanzig ihre Benutzerkonten gelöscht, so wie er uns den Strom abgedreht hat?«
»Nein, die Konten sind aktiv. Aber die Geräte nicht - sie sind entweder kaputt, oder man hat die Akkus entfernt.«
»Was? Ist das sicher?« Die Angst in ihm wuchs.
Es klingelte an der Tür. Thom ging hin und öffnete.
Lon Sellitto eilte herein. Das Hemd hing ihm halb aus der Hose, und sein Gesicht war verschwitzt. »An der Suspendierung lässt sich nichts ändern. Die passiert automatisch.
Auch wenn ich mich sofort einem neuen Drogentest unterziehen würde, bliebe bis zur Untersuchung durch das IAD alles so, wie es ist. Scheißcomputer. Ich habe jemanden bei PublicSure anrufen lassen. Die wollen sich, ich zitiere, >die Sache mal ansehen<, und du weißt, was das heißt.« Er schaute zu Pulaski. »Wie geht es Ihrer Frau?«
»Sie sitzt weiterhin in Haft.«
»Herrje.«
»Es wird noch schlimmer.« Rhyme erzählte Sellitto von Brockton, Whitcomb, Glenn und der Richtlinienabteilung der Heimatschutzbehörde.
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»Scheiße. Von denen hab ich noch nie was gehört.«
»Und sie wollen, dass wir die Ermittlungen einstellen, zumindest im Hinblick auf SSD.
Aber wir haben noch ein Problem. Amelia ist verschwunden.«
»Was?«, rief Sellitto.
»Es sieht jedenfalls danach aus. Ich weiß nicht, wohin sie wol te, nachdem sie bei sich zu Hause gewesen ist. Sie hat nicht angerufen .. Ach Mensch, der Strom war ja weg und die Telefone
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