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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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und jetzt hört man ihn überall.«
    Zwanzig Millionen Treffer in der Suchmaschine. .
    »Ich hingegen ziehe es vor, SSD als einen Wissensanbieter zu bezeichnen. Wie einen Internetanbieter.«
    Sachs' Worte schienen den Mann fast gekränkt zu haben. Sie empfand eine merkwürdige Regung; sie wollte ihm versichern, es werde nicht wieder vorkommen.
    Sterling glättete einen Stapel Papiere auf seinem ordentlichen Schreibtisch. Im ersten Moment dachte Sachs, die Blätter seien leer, aber dann erkannte sie, dass sie mit der beschriebenen Seite nach unten lagen.
    »Nun, Sie dürfen mir glauben - falls jemand bei SSD darin verwickelt ist, möchte ich das ebenso gern herausfinden wie Sie«, sagte Sterling. »Diese Sache könnte sich zu unserem Nachteil auswirken - Wissensanbieter haben in letzter Zeit weder in der Presse noch im Kongress sonderlich hohes Ansehen genossen.«
    »Zunächst mal dürfte der Täter die meisten Gegenstände bar bezahlt haben, da sind wir uns ziemlich sicher«, sagte Sachs.
    Sterling nickte. »Er würde keine eigenen Spuren hinterlassen wollen.«
    »Richtig. Aber die Schuhe hat er per Versandkatalog oder online gekauft. Können Sie die Personen im Großraum New York ermitteln, die folgende Schuhe in den angegebenen Größen erworben haben?« Sie reichte ihm eine Liste der Alton-, Bass-und Sure-Track-Modelle. »Es muss sich um ein und denselben Käufer handeln.«
    »In welchem Zeitraum?« »Während der letzten drei Monate.«
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    Sterling wählte eine Nummer, führte ein kurzes Telefonat und schaute etwa sechzig Sekunden später auf seinen Computerbildschirm. Er drehte ihn, sodass auch Sachs den Inhalt erkennen konnte, wenngleich sie sich nicht sicher war, was sie da sah - eine Folge von Produktinformationen und Codes.
    Der Firmenchef schüttelte den Kopf. »Es wurden etwa achthundert Paar Altons verkauft, zwölfhundert Bass und zweihundert Sure-Tracks. Aber keine einzige Person hat alle drei Modelle erworben. Oder auch nur zwei.«
    Rhyme hatte schon vermutet, dass der Killer, falls er SSD-Informationen nutzte, seine eigenen Spuren verwischen würde, aber sie hatten gehofft, ihn über die Schuhe eventuell doch noch zu kriegen. Sachs fragte sich, ob der Täter bei der Bestellung womöglich mit den Methoden vorgegangen war, die er bei dem Identitätsdiebstahl von Robert Jorgensen vervollkommnet hatte.
    »Tut mir leid.«
    Sie nickte.
    Sterling zog die Kappe eines abgenutzten silbernen Kugelschreibers ab und nahm einen Notizblock zur Hand. Mit klarer Schrift schrieb er mehrere Punkte auf, die Sachs nicht entziffern konnte, las die Liste noch einmal durch und nickte. »Ich nehme an, Sie gehen davon aus, dass das Problem ein Eindringling ist, ein Angestellter, einer unserer Kunden oder ein Hacker, richtig?«
    Ron Pulaski sah Sachs an und sagte: »Genau.«
    »Also gut. Gehen wir der Sache auf den Grund.« Er sah auf seine Seiko-Armbanduhr.
    »Ich möchte einige Personen hinzuziehen. Es könnte ein paar Minuten dauern. Um diese Zeit finden montags immer unsere Inspirationskreise statt.«
    »Inspirationskreise?«, fragte Pulaski.
    »Motivationssitzungen unter Leitung der Gruppenführer. Sie dürften bald zu Ende sein. Beginn war um Punkt acht Uhr. Aber manche dauern etwas länger als andere.
    Das hängt vom jeweiligen Leiter ab.« Er wandte den Kopf. »Kommando, Interkom, Martin.«
    Sachs musste sich ein Lachen verkneifen. Er benutzte die gleiche Art von Spracherkennung wie Lincoln Rhyme.
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    »Ja, Andrew?« Die Stimme ertönte aus einem winzigen Kästchen auf dem Schreibtisch.
    »Tom - Sicherheits-Tom - und Sam sollen herkommen. Nehmen sie an den Inspirationskreisen teil?«
    »Nein, Andrew, aber Sam wird wohl die ganze Woche in Washington sein. Er kommt erst Freitag wieder. Sein Assistent Mark ist da.«
    »Dann nehmen wir den.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Kommando, Interkom, Trennen.« Er sah Sachs an. »Nur einen Moment, bitte.«

    Wenn Andrew Sterling dich herbeizitierte, nahmst du besser die Beine in die Hand, das konnte sie sich gut vorstellen. Er machte sich noch ein paar Notizen. Sachs betrachtete derweil das Firmenlogo an der Wand. Als er fertig war, sagte sie: »Ich bin neugierig. Der Turm und das Fenster. Welche Bedeutung haben die?«
    »In einer Hinsicht stehen sie einfach für die Beobachtung von Daten. Aber es gibt noch eine zweite Ebene.« Er lächelte. Die Erklärung machte ihm Spaß. »Kennen Sie das Konzept des zerbrochenen Fensters in der Sozialphilosophie?«
    »Nein.«
    »Ich habe vor vielen

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