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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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anging, hatte Sachs fast richtig vermutet; Tom O'Day war nicht bei der Polizei, sondern beim FBI gewesen und stand nun der Sicherheitsabteilung von SSD vor. Der andere
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    war Mark Whitcomb, der Assistent des Leiters der Richtlinienabteilung des Unternehmens.
    »Tom und seine Leute sorgen dafür, dass niemand von außen uns Schaden zufügt«, erklärte Sterling. »Marks Abteilung stellt sicher, dass wir der breiten Öffentlichkeit keinen Schaden zufügen. Wir bewegen uns auf einem Minenfeld. Wie Sie dank Ihrer Nachforschungen über SSD sicherlich wissen, sind wir im Hinblick auf die Persönlichkeitsrechte unzähligen Gesetzen unterworfen -zum Beispiel dem Gramm-Leach-Bliley Act über den Missbrauch persönlicher Informationen sowie die Vorspiegelung falscher Tatsachen, dem Fair Credit Reporting Act, dem Health Insurance Portability and Accountability Act und dem Drivers Privacy Protection Act.
    Dazu noch jede Menge Verordnungen auf Bundesstaatsebene. Die Richtlinienabteilung achtet darauf, dass wir die Regeln kennen und nicht übertreten.«
    Gut, dachte Sachs. Diese beiden Männer waren genau die Richtigen, um die Nachricht von den 522-Ermittlungen zu verbreiten und den Killer dadurch zu ermutigen, die Falle auszukundschaften.
    »Wir möchten sicher sein, nicht im Rampenlicht zu stehen, falls Michael Moore mal einen Film über Datenanbieter dreht«, sagte Mark Whitcomb und kritzelte dabei auf einem Notizblock vor sich hin.
    »Darüber sollten Sie nicht mal scherzen«, sagte Sterling und lachte, obwohl die Sorge ihm deutlich anzusehen war. Dann fragte er Sachs: »Darf ich erzählen, was Sie mir mitgeteilt haben?«
    »Natürlich, bitte.«

    Sterling fasste die Sachlage prägnant zusammen. Er hatte alle Einzelheiten im Gedächtnis behalten, sogar die jeweiligen Markennamen der Beweisstücke.
    Whitcomb lauschte ihm mit gerunzelter Stirn. O'Day hörte sich ernst und wortlos alles an. Sachs war überzeugt, dass er diese Haltung nicht beim FBI gelernt hatte, sondern schon damit geboren worden war.
    »So«, sagte Sterling entschlossen. »Das ist das Problem, vor dem wir stehen. Falls SSD
    in irgendeiner Form darin verwickelt ist, möchte ich es erfahren und gleichzeitig Lösungen parat haben. Wir
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    haben vier mögliche Arten der Bedrohung ausgemacht: Hacker, Eindringlinge, Angestellte und Kunden. Was meinen Sie?«
    »Nun, lassen Sie mich zunächst auf die Hacker eingehen«, wandte der frühere Agent O'Day sich an Sachs. »Wir haben die besten Firewalls der Branche. Besser als die von Microsoft und Sun. Um unsere Internetsicherheit kümmert sich ICS in Boston. Glauben Sie mir, wir sind wie die Zielscheibe in einer Schießbude - jeder Hacker der Welt würde uns gern knacken. Und seit wir vor fünf Jahren nach New York gezogen sind, hat noch kein Einziger es geschafft. Einigen Leuten ist es gelungen, für zehn, fünfzehn Minuten in unsere Verwaltungsserver einzudringen, aber innerCircle wurde noch nie angetastet, und genau das hätte Ihr Täter tun müssen, um die beschriebenen Informationen für seine Verbrechen zu erlangen. Außerdem hätte ein einzelner Zugriff nicht ausgereicht; es wäre nötig gewesen, mindestens drei oder vier verschiedene Server zu attackieren.«
    »Und einen Eindringling von außen können wir auch ausschließen«, fügte Sterling hinzu. »Unsere Räumlichkeiten sind durch das gleiche System gesichert, das auch die National Security Agency benutzt. Es gibt hier fünfzehn Vollzeit- und zwanzig Teilzeitwachleute. Überdies lassen wir ohnehin keinen Besucher in die Nähe der innerCircle-Server. Über jede Person wird Buch geführt, und niemand darf unbeaufsichtigt herumlaufen, nicht einmal unsere Kunden.« Sachs und Pulaski waren von einer dieser Wachen in die Dachgeschosslobby begleitet worden - einem humorlosen jungen Mann, dessen Aufmerksamkeit keine Sekunde nachgelassen hatte, obwohl es sich bei ihnen um Polizisten handelte.
    »Vor etwa drei Jahren gab es mal einen Zwischenfall. Seitdem aber nichts mehr«, sagte O'Day und sah Sterling an. »Der Reporter.«
    Der Firmenchef nickte. »Irgendein angesagter Journalist von einer der hiesigen Tageszeitungen. Er hat an einem Artikel über Identitätsdiebstahl gearbeitet und beschlossen, wir seien der leibhaftige Teufel. Axciom und Choicepoint waren so vernünftig gewesen, ihn nicht in ihre Zentralen zu lassen. Ich glaube an die Pressefreiheit, daher habe ich mit ihm geredet. . Er ist auf die Toilette 134
    gegangen und hat behauptet, er habe sich

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