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Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Titel: Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
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Vorhänge waren noch geschlossen und hielten die ersten Strahlen der aufgehenden Morgensonne ab.
    Er hätte bei ihr bleiben sollen. Für sie da sein, wenn sie erwachte. Sie umsorgen, wie sie es verdiente, nachdem er sie am Abend zuvor geliebt hatte.
    Was hatte er nur getan?
    Seine Gedanken wanderten zurück zu letzter Nacht. Sie zurückzuweisen, das hätte er nicht gekonnt.
    Aber warum nicht?
    Auch in der Vergangenheit hatte er der Verlockung schöner Frauen widerstanden. Nicht oft, aber es war vorgekommen. Was also war so besonders an Lisa? Was hatte sie nur an sich, das ihn dazu brachte, Grenzen zu überschreiten, das Andenken an seinen Freund zu missachten? Das Gelübde zu widerrufen, sein Herz für immer unter Verschluss zu halten?
    Es bedurfte keiner Gewissensprüfung, um die Antwort zu finden. Sie war so anders, weil sie eine Frau war, die im Leben stand, die wusste, was sie wollte. Sie war nicht einfach ein Mädchen, das er in irgendeiner Bar aufgegabelt hatte.
    Lisa war die Art von Frau, nach der die meisten Männer suchten. Die Art Frau, die man seiner Mutter vorstellte, weil sie sogar die Ansprüche der strengsten Eltern erfüllen würde.
    Lisa war die Art Frau, die aufrichtige Liebe verdient hatte und die so war, wie man sich die Mutter seiner Kinder vorstellte.
    Sie war die Art Frau, der er in der Vergangenheit stets aus dem Weg gegangen war, um sich selbst zu schützen.
    Und er war kein Mann, der ein Mädchen wie sie verdient hatte. Erst recht nicht, wenn er ihr den Ehemann genommen und damit ihre Chance auf ein glückliches Familienleben zerstört hatte.
    Jetzt fühlte er sich schuldiger als zuvor. Es gab keine gemeinsame Zukunft für sie. Es war völlig unmöglich.
    Er musste ihr die Wahrheit sagen: Dass William ohne ihn noch am Leben wäre.
    Da hörte er ein Geräusch im Haus.
    Jetzt oder nie. Wenn Lisa jetzt auftauchte, würde er ihr alles beichten.
    Das war es, was er zu tun hatte.
    Lisa lächelte, während sie ging. Die letzte Nacht war wirklich unglaublich gewesen. Ein schlechtes Gewissen oder gar Reue verspürte sie nicht. Sie liebte ihren Ehemann noch immer, doch was sie für Alex fühlte, war einfach großartig. Ganz anders, aber dennoch wundervoll.
    Lisa war froh, dass Lilly noch schlief. Es passierte nicht oft, dass sie lange ausschlief, aber an diesem Morgen kam es ihr sehr gelegen. Sie wollte noch etwas Zeit mit Alex verbringen, bevor sie unterbrochen wurden. Wollte mit ihm reden, ihn küssen und schmecken.
    Sie sah sich im Wohnzimmer um, von Alex war jedoch nichts zu sehen. Wahrscheinlich war er schon draußen.
    Sie zog das Laken enger um ihre Schultern und versuchte ihr Lächeln ein wenig abzumildern. Nur weil sie glücklich war, hieß das noch nicht, dass sie so grinsen musste wie ein Honigkuchenpferd.
    Lisa stieß die Tür auf und trat auf die Veranda.
    Und stand er. Sie spürte, dass er auf sie gewartet hatte. Warum hatte er das nicht einfach im Bett getan?
    Sein Blick war fest, sein Kinn leicht nach vorne geneigt, seine Haltung entspannt. So ganz anders als William. Ernster. Mehr wie ein Soldat, auch wenn er gerade nicht im Einsatz war.
    Sie bemerkte jedoch eine Veränderung in seinem Gesicht. Er sah jetzt wieder aus wie der Mann, der hier angekommen war. Nicht wie der, mit dem sie die letzte Nacht verbracht hatte. Und das beunruhigte sie.
    Noch bevor er etwas sagte, wusste sie bereits, dass irgendetwas nicht stimmte. Etwas hatte sich verändert, seit sie ihm Gute Nacht gesagt hatte. Doch was konnte in der kurzen Zeit passiert sein?
    „Alex, was machst du denn hier?“ Sie schlüpfte in ein Paar Flip-Flops, die auf der Veranda standen und ging die drei Stufen zum Rasen hinunter. Der Boden war noch immer feucht von der vergangenen Nacht, doch sie nahm es kaum wahr.
    „Alex?“
    „Ich habe dir nicht die ganze Wahrheit gesagt.“ Seine Stimme klang rau. „Es gibt einen Grund, weshalb ich nach Hause zurückgekehrt bin und William nicht. Du hast mich gefragt, ob ich bei seinem Tod bei ihm war, und die Antwort lautet: Ja.“
    Sie wusste nicht, worauf er damit abzielte, blieb jedoch stumm. Er hatte diese Frage doch bereits mit Ja beantwortet – aber offensichtlich war das nur die halbe Wahrheit. Alex sah wütend aus, und sie wollte ihn nicht unterbrechen.
    „Wir waren auf einem Einsatz, als er starb. Der war gerade beendet, jedenfalls dachten wir, es sei vorbei. Aber das war ein Irrtum. Ich war völlig ungeschützt. William sah den Feind zuerst. Zunächst rief er nur meinen Namen,

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