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Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Titel: Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Halperin
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Stimme schien von weither zu kommen. Ich spürte, wie ich rückwärtsgerissen wurde, fort, in den Tunnel hinab, zu jenem Ort, an dem sich die schillernden Seelenblasen zum Trinken versammelten. Ich stellte mir vor, ich würde in diese Senke taumeln und – wie mein Buch – ins Wasser fallen. Und dann, wenn ich nicht länger existierte, wenn ich platzte wie eine Blase unter vielen, würde alles genauso weitergehen wie zuvor.
    »Rochelle!«
    »Was? Was ist los?«
    »Rochelle!«
    »Ja, Danny? Was ist?«
    Ich konnte sprechen. Oder ich konnte mich forttragen lassen, zurück zu den Toten. Ich zog es vor zu sprechen.
    »Hast du Tom Dimitrios ermordet?«
    Sie schüttelte den Kopf. Unter Qualen wand sie sich hin und her, während sie immer weiter den Kopf schüttelte, ohne aufzuhören. Und lautlos sagte ihr Mund unablässig: Nein, nein, nein, nein, nein, während die Tränen hinter ihren dicken Brillengläser über ihr hübsches Gesicht liefen.

VI.
Rochelles Geschichte
    (Juli – August 1966)

KAPITEL 27
    Die Sonne Jerusalems weckte mich, als sie aufging. Durchs offene Fenster kam sie mit dem Morgenwind herein und tauchte die Wand in goldenes Licht.
    Rochelle wachte davon nicht auf, zumindest nicht ganz. Sie rührte sich und murmelte etwas im Schlaf. Dann drehte sie sich schwerfällig um, sodass sie dem Fenster den Rücken zuwandte und ihr Gesicht auf dem Rand meines Kissens ruhte, nah bei meiner Schulter. Ich richtete mich im Bett auf und langte über sie hinweg zum Nachttisch, auf dem unsere Brillen lagen, deren Gläser im Sonnenlicht glitzerten. Ich befreite meine Brille von ihrer und setzte sie auf. Wohin ich auch blickte, zerstreute der Sprung in meinem rechten Glas die Farben. Ihr Nachthemd, das an der Wand hing, leuchtete weich im Licht des neuen Tages. Offenbar war sie irgendwann in der Nacht aufgestanden, hatte es vom Boden aufgehoben und dorthin gehängt. Während ich es betrachtete, kroch eine kleine Eidechse ins Sonnenlicht. Mit einer Folge zuckender, zögerlicher Bewegungen lief sie über die Wand, sprang auf das Nachthemd und blieb dort sitzen. Ihr kleiner Körper war dunkel auf dem hellen Stoff.
    »Rochelle«, sagte ich.
    »Nnnnnhh.« Sie öffnete ihre großen, kurzsichtigen Augen und sah mehr oder weniger in meine Richtung. »Was ist?«
    »Da sitzt eine Eidechse auf deinem Nachthemd«, sagte ich.
    »Eine Eidechse?«, fragte sie benommen. Dann sagte sie:
»Ach, Danny. Verdammt. Die sind doch überall. In Jerusalem gibt es mehr Eidechsen als Menschen. Die tun nichts. Können wir jetzt weiterschlafen?«
    Ich antwortete nicht. Ich wollte nur, dass sie die Augen offen ließ. Sie waren ganz nah an meinen, glänzten goldbraun im Morgenlicht. Nie hatte ich etwas Schöneres betrachtet.
    »Deine Brille hat auch schon mal bessere Tage gesehen, oder?«, sagte sie.
    »Sie ist runtergefallen«, erwiderte ich. »Als die Männer auf mich eingeschlagen haben. Wahrscheinlich kann ich froh sein, dass sie nicht draufgetreten sind.«
    »Ja, das kannst du wohl.« Vorsichtig nahm sie mir die Brille ab, wie sie es in der Nacht schon zweimal getan hatte, das zweite Mal in ihrem Schlafzimmer. »Mach dir keine Gedanken«, sagte sie. »Wir besorgen dir eine neue.«
    Sie hielt meinen Hinterkopf und küsste meine Augen. Ich küsste ihren Mund. Einen Moment spielten unsere Zungen miteinander. Dann wich sie zurück. »Oh, Danny«, sagte sie, »du bist wunderbar. Aber ich glaube … ich bin so schrecklich müde.«
    »Wir könnten es im Schlaf tun.«
    »Ja, und was für wundervolle Träume wir dann hätten!«, sagte sie lachend. Sie fügte hinzu: »Außerdem bin ich da unten ein bisschen wund. Das letzte Mal ist schon eine Ewigkeit her.«
    »Bei mir ist es auch schon eine Ewigkeit her«, sagte ich.
    »Mmh- hmmm.« Sie drehte sich um und schmiegte ihren Rücken an mich. Ich nahm sie in die Arme. Sanft rieb sie ihren Hintern an meiner Hüfte.
     
    Ich wachte kurz vor ihr auf. Ich lag auf dem Rücken und versuchte, die verschwommenen Muster an den Wänden zu erkennen. Sie legte ihren Kopf auf meine Brust und döste noch
eine Minute. Dann fing sie an, meine Brust zu küssen, während ihre Finger zwischen meinen Beinen tasteten.
    »Ach, herrje«, sagte sie schließlich. »Wo ist er denn hin?« Dann sang sie: »Where have all the flowers gone, long time paassing …?«
    »Sollten wir nicht irgendwas tun?«, fragte ich. »Uns um sie kümmern?«
    »Sie? Ach, du meinst sie. Nein, nein. Ist schon okay. Jameela ist jetzt bei ihr. Sie versorgt sie,

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