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Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel

Titel: Der Tag, an dem das UFO vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Halperin
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ich, wie leicht sie war. Sie wog weniger als die Decken, in die wir sie gewickelt hatten.
    Ihre Augen standen weit offen, wie immer. Sie weinte nicht und schrie nicht, gab keinen Laut von sich, nur dieses gequälte Atmen. Jameela küsste ihre Augen und weinte und verschwand im Dunkel. »Ma’a-salameh«, rief ich, um mich auf Arabisch zu verabschieden. Doch Jameela antwortete nicht.
     
    Wir standen allein am Rande des Tals. Die Heckleuchten des Taxis verschwanden in der Ferne. Kein Mond, nur der schwarze Himmel, die funkelnden Sterne.

    »Mach die Taschenlampe aus«, sagte Rochelle.
    Der Wind, der den Müllgestank aus dem Tal heraufgeweht hatte, legte sich. Die Luft war wieder still und süß. Im Dunkeln hörte ich, dass sie ihre Bluse aufknöpfte.
    »Geh noch nicht«, sagte sie.
    Vielleicht konnte ich sie fast sehen, vielleicht hörte ich es oder spürte es irgendwie, aber ich wusste, dass sie eine Kette von ihrem Hals nahm.
    »Gib mir deine Hand.«
    Ich hielt sie ihr hin, und sie nahm sie, hielt sie fest, drückte die Kette hinein. Ich spürte die sechs Spitzen des Davidsterns in der Handfläche.
    »Ich habe ihn unter der Bluse getragen«, sagte sie. »Seit ich hierhergekommen bin.«
    »Rochelle. Oh, Rochelle …«
    »Du kannst ihn mir zurückgeben«, sagte sie. »Wenn wir uns wiedersehen.«
     
    Ein helles Rechteck flimmerte in der Ferne. Ein beleuchtetes Fenster irgendwo im israelischen Teil von Abu Tor. Daran orientierte ich mich.
    Hundertmal hörte ich die Minen explodieren, während ich lief. Tausendmal spürte ich sie. Ich fühlte meine Glieder, wie sie in Fetzen gingen und blutig an den Dornbüschen im Tal der Hölle hängen blieben. Ich sah, wie das Kind, das ich getragen hatte, nackt und hilflos sein Leben auf der steinigen Erde aushauchte, als die Sonne über den jordanischen Bergen aufging.
    Das Licht wurde größer, während ich über Stock und Stein stolperte. Schließlich glaubte ich, wir wären so gut wie da, in Sicherheit. Als ich das Knattern in meinen Ohren hörte, begriff ich nicht, dass es Schüsse waren. Noch länger brauchte ich, um zu begreifen, dass man auf mich schoss.

    Ich nahm Kurs auf dieses Fenster.
    Wer bist du, dass du mitten in der Nacht in deinem Zimmer sitzt?
    Liest du vielleicht, weil du nicht schlafen kannst? Wenn du in deinem Bett liegst, siehst du deine Mutter vor dir, wie sie sich wälzt, genau wie du, schlaflos, und ihr Herz darum kämpft, Blut zu pumpen, die Lunge darum kämpft, Luft in sich hineinzusaugen? Träumst du jetzt, obwohl du wach bist? Schreibst du in dein Tagebuch, um dich zu trösten, um dich vor den finsteren Träumen zu schützen, die kommen, wenn du in den Schlaf abgleitest?
    Was es auch sein mag, bitte bleib an deinem Schreibtisch.
    Hör nicht auf zu lesen, hör nicht auf zu schreiben.
    Geh nicht wieder ins Bett.
    Mach nicht das Licht aus.

VII.
Der Schrei
    (August 1966)

KAPITEL 32
    »Sie muss ins Krankenhaus«, sagte ich laut. »Verstehen Sie? Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen!«
    Ich hob die Hände – vielleicht um zu gestikulieren, vielleicht um sie nach meinem Kind auszustrecken. Handschellen klapperten an meinen Gelenken. Der Soldat links von mir zog meine Hände mit Gewalt wieder herunter. Er stieß mich, wenn auch nicht sehr grob, damit ich weiterging. Irgendwo vor uns leuchtete eine Glühbirne trübe an der Decke.
    »Schon gut, wir bringen sie hin«, sagte der Soldat rechts von mir, dessen Name Shimon war. »Und jetzt halt die Klappe!«
    Der Soldat links von mir prustete vor Lachen. Also verstand er Englisch, der Mistkerl. Als sie mich festnahmen, hatte ich ihm stammelnd erklärt, dass mein Kind schrecklich krank sei und so schnell wie möglich ins Krankenhaus müsse, und er hatte mich nur angestarrt, als hätte er keine Ahnung, was ich da redete. Dann wandte er sich ab und spuckte aus.
    Was den dritten Mann anging, den großen, muskulösen Sergeant, den die anderen Yehoshua nannten, so schien dieser kein Wort Englisch zu verstehen. Er trug meine kleine Tochter, die noch immer in ihre Decke gewickelt war, durch den dunklen Korridor vor uns her. Ihr Atem hallte von den Wänden wider. Ich hätte ihn angefleht, aber ich wusste, es hatte keinen Sinn. Noch einmal versuchte ich es bei Shimon. »Krank enhaus«, sagte ich. »Verstehen Sie? Krank enhaus. Sie muss sofort dahin. Sie ist krank. Sehr krank!«

    »Das sagst du schon zwanzig Mal«, brummte Shimon. »Vielleicht dreißig.«
    »Es ist wichtig. Es ist sehr wichtig …«
    »Hör mal«,

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