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Der Tag an dem ich cool wurde

Der Tag an dem ich cool wurde

Titel: Der Tag an dem ich cool wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juma Kliebenstein
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wissen?«, fragte ich.
    Ich vergaß glatt, mit wem ich da redete. Feast of the Dragon ist nämlich ein super Spiel, da kenne ich mich gut aus. Bin da schon im vierzehnten Level.
    Die Dunkelhaarige seufzte. Dann sagte sie: »Ach, unsere blöden Brüder haben gesagt, wir finden das nie raus. Wir haben gewettet, dass wir das doch schaffen. Dann müssen sie nämlich eine Woche lang an unserer Stelle spülen!«
    Die Mädchen kicherten.
    »Ah«, sagte ich. Es hätte mich auch gewundert, wenn sie Feast of the Dragon spielten. Aber das mit der Wette war nicht schlecht. Irgendwas fing in meinem Kopf an zu rattern.
    Jetzt begann Karli zu reden. Er spielt Feast of the Dragon genauso gern wie ich.
    »Also«, sagte er. »ihr müsst nur...«
    Und auf einmal hatte ich eine super Idee. Wie Tom Sawyer. Ich stupste Karli an.
    »Warte«, sagte ich. Und zu der Dunkelhaarigen sagte ich: »Wir können euch helfen. Aber nur, wenn ihr uns auch einen Gefallen tut!«
    Karli guckte mich an, als ob ich gerade aus einer fliegenden Untertasse gestiegen wäre.
    »Und was ist das für ein Gefallen?«, fragte die Dunkelhaarige misstrauisch.
    »Na, wie ihr seht, sind wir hier zu ein bisschen Arbeit verdonnert worden. Und außerdem müssen wir jeden Morgen die Brötchen holen.«
    Sie grinste. Offensichtlich kannte sie das.
    »Ihr fahrt doch jeden Morgen mit dem Fahrrad zum Bäcker, oder?«
    Die beiden nickten.
    »Also: Wir sagen euch, wie ihr ins achte Level kommt, wenn ihr uns immer unsere Brötchen mitbringt. Na, wär das was?« Die beiden Mädchen sahen sich an und überlegten.
    »Ihr könnt aber auch gern jeden Tag spülen«, sagte ich.
    Da hörten sie auf mit Überlegen.
    »Okay«, sagte die Blonde. »Deal!«
    »Cool!«, sagte ich.
    »Ich heiße übrigens Luna«, sagte die Dunkelhaarige.
    »Ich bin Stella«, sagte die Blonde.
    »Ich heiße Martin«, sagte ich.
    Karli schluckte.
    »Und das ist mein bester Freund Karli«, sagte ich schnell und deutete auf ihn. »Er hat sich beim Essen die Zunge verbrannt und deswegen redet er gerade nicht so viel.«
    »Und du?«, sagte Luna. »Woran hast du dich verbrannt?«
    Sie guckte auf meine Currywurstarme.
    Jetzt wurde ich auch im Gesicht rot.
    Luna grinste.
    »Wie funktioniert das denn jetzt mit dem Level?«, fragte Stella.
    Das war nun meine leichteste Übung. Ich erklärte den beiden, was sie machen mussten.
    »Cool«, jubelte Luna. »Ich wusste, dass ihr uns helfen könnt!«
    »Woher wusstest du das denn?«, fragte ich.
    »Och«, sagte Luna. »War ganz leicht. Ihr seht doch aus wie die typischen Computerfreaks.«
    Zack.
    »Wir gehen dann mal«, sagte sie. »Ihr könnt uns ja das Brötchengeld hier hinlegen.« Sie deutete auf eine kleine Einbuchtung am unteren Rand der Hecke. »Und wir legen die Tüte dann später da hin. Und danke noch mal.«
    »Kein Problem«, sagte ich.
    Die Mädchen machten sich auf in Richtung See.
    »Wow«, sagte Karli, als sie außer Hörweite waren. »Das war mal ein cooler Einfall von dir!«
    »So sehen wir sie jeden Tag«, sagte ich zufrieden. »Nenn mich den Mädchenknacker!«
    »Ehrlich«, sagte Karli. »Du machst dich nicht schlecht.«
    »Aber wir haben ein Problem«, sagte ich.
    »Hm?«, fragte Karli, der immer noch Stella hinterhersah. »Die haben gesagt, wir sehen aus wie die typischen Computerfreaks. Glaubst du etwa, die würden so was über einen der FabFive sagen?«
    »Scheiße«, sagte Karli. »Du hast recht!«
    »Die halten uns für komische Sonderlinge«, sagte ich, »nicht für coole Typen!«
    Wir sahen uns an.
    »Da muss was passieren«, sagte ich.
    »Auf jeden Fall«, sagte Karli.

...8: Hoch auf dem gelben Wagen

    Am Morgen von Tag Nummer drei, als ich gerade die Augen aufmachte, fuchtelte Opa mir mit seinem Stock vor der Nase herum.
    »Früher Vogel fängt den Wurm«, rief er. »Auf, auf!«
    »Kann nicht jemand mal deinen Opa einfangen?«, brummelte Karli und gähnte.
    Opa und Papa glaubten ja, dass wir jeden Morgen brav die Brötchen holen gingen. Sie hatten keine Ahnung von unserem großartigen Deal mit den Mädchen. Das hätte selbst Tom Sawyer nicht besser hinbekommen.
    »Hier kommt schon mal eure neue Aufgabe!«, brüllte Opa und wedelte mit einem kleinen Buch herum. Ich konnte mich erinnern, es in der Tasche gesehen zu haben.
    Es war die Mundorgel. Das ist so ein Liederbuch mit komischen Wanderliedern und all solchem Zeugs.
    »Ihr hört doch immer so einen Krach zu Hause«, sagte Opa. »Macht doch mal selber was!«
    Ich hatte keine Ahnung, was er wollte.

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