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Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Titel: Der Tag der Messer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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eigenen Reihen, um wieder an die Spitze zu gelangen. Doch da hatten sie die Linien der Vampire schon durchbrochen. Er sah einige wenige Alben, die in blinder Furcht auf das Tor des Blutes zurannten. Goblins nahmen die Verfolgung auf.
    Mataz rief sie zurück, auch wenn er die Feinde ungern entkommen ließ.
    Die Torflügel vor ihnen schlossen sich schon wieder.
    »Wir können es schaffen«, rief ein Krieger neben ihm. »Sturm, Sturm!«
    »Nein«, brüllte Mataz. »Wir werden uns nicht die Köpfe blutig rennen an diesen Toren wie Hagaz gestern. Zur Zitadelle!«
    Als seine Truppen umschwenkten und sich parallel zu den Mauern bewegten, stellte Mataz befriedigt fest, wie viele neue Goblins an ihrer Seite standen. Hagaz’ Horden hatten sich ihnen angeschlossen. Und in der Zitadelle wartete schon Fitwiz. Sie würden die uneinnehmbaren Wälle von Daugazburg überwinden, weil Fitwiz ihnen einfach das Tor öffnete.
    Gegen Menschen und Gnome und Nachtmahre war es dann kein Krieg mehr, sondern nur noch eine einfache Jagd.
    Frafa wollte gerade die geheime Pforte öffnen, die als Feuer getarnt die schmale Treppe vom Flur trennte, da hörte sie Stimmen. Sie erstarrte. Balgir lag auf ihren Schultern und zupfte aufgeregt an ihrem Kleid. Sie legte ihm eine Hand auf den Kopf und beruhigte ihn.
    Im ersten Augenblick wusste sie nicht, was sie tun sollte. Sie war doch sonst immer allein im ehemaligen Turm der Fei! Müde rieb sie sich die Stirn. Seit dem Abendrot hatte sie die Kraft von Leuchmadans Kästchen gelenkt und an den Äther abgegeben. Nun war sie erschöpft, sie brauchte etwas zu essen und vielleicht ein wenig Schlaf.
    Nur Darnamur, der Gnom, hatte außerdem noch Zugang zum Turm, wegen des Geheimnisses, das hier bewahrt wurde und das er allein Frafa anvertraut hatte. Darnamur selbst hielt sich nicht oft hier auf. Es gab keinen Grund für ihn, durch die Gänge des Bauwerks zu streifen.
    Andererseits: Warum sollte er nicht jemanden hierher bringen? Es mochte weitere Schätze der Fei geben, die er einer Verwendung zuführen wollte.
    Aber die Stimmen hinter dem geheimen Durchgang klangen grob und rau. Es waren unzweifelhaft Goblins. Würde Darnamur Goblins in den Turm bringen? Als Wachen womöglich?
    Frafa legte die Hand auf das Glas. Das Feuer darin erweckte den Anschein, als loderte es in einer ausgemauerten Nische. Frafa wusste, dass es nur eine Scheibe war, nicht dicker als eine gewöhnliche Tür. Sie presste ein Ohr dagegen und lauschte. Die Goblins entfernten sich bereits, und auch mit ihren scharfen Albensinnen konnte Frafa die Worte nicht verstehen.
    Sie rang einen Augenblick mit sich selbst, dann seufzte sie und schleppte sich die Treppe wieder hinauf. Es mochte lächerlich sein, doch die Anwesenheit dieser Fremden im Turm beunruhigte sie. Frafa konnte sich viele Erklärungen denken, warum Darnamur ausgerechnet jetzt weitere Besucher einlassen sollte. Aber das änderte nichts daran, dass sie ein schlechtes Gefühl dabei hatte.
    Sie gelangte wieder in den Erker, von dem aus man zu der geheimen Kammer mit Leuchmadans Kästchen kam. Geduckt pirschte sie sich an ein Fenster heran und spähte in den Hof.
    Goblins liefen dort umher. Das war nicht ungewöhnlich. Laute Rufe und unflätige Scherze hallten zwischen den Mauern wider. Frafa kniff die Augen zusammen und musterte die pelzigen Gesellen genauer.
    Außer den Goblins war niemand zu sehen. War das auch normal?
    Sie presste die Faust auf die Lippen und biss sich auf die Knöchel, um einen Aufschrei zu unterdrücken. Ihr setzte fast der Herzschlag aus. Das waren nicht die Goblins der Garde!
    Auf dem Hof wimmelte es von Goblins in gewöhnlichen Rüstungen aus Stahl und hartem Leder, mit Schilden, die eigentümliche Zeichen trugen, dazu Banner und Clanzeichen aus Knochen. Viele der gewöhnlichen Goblins aus der Stadt hatten sich der Garde unterworfen. Trotzdem waren die goldgerüsteten Goblins im Palast stets in der Überzahl gewesen.
    Frafa dachte an das feindliche Heer, das vor der Stadt aufmarschiert war. Hatten diese Goblins etwa die Wälle überwunden und die Zitadelle genommen? In den wenigen Stunden, da Frafa abgelenkt gewesen war? Dabei hatten Darnamur und seine Offiziere am Abend noch so zuversichtlich geklungen!
    Frafa wich so weit in den kleinen Raum zurück, wie sie konnte. Fledermäuse schwirrten vor den Fenstern umher. Waren diese Geschöpfe mit den Angreifern nach Daugazburg zurückgekehrt? Frafa duckte sich.
    Wenn Nachtalben dort unten waren, denen die Fledermäuse

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