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Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Der Tag der Messer: Roman (German Edition)

Titel: Der Tag der Messer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Und über erfahrene Persönlichkeiten wie Haro.«
    Er wandte sich wieder dem Alten zu und Witos Frau. »Ich muss mich verabschieden. Es gibt viel zu erledigen in diesen Tagen. Alle Freunde von Wito sind in Aufruhr, und die Fei drangsaliert uns schlimmer denn je.« Darnamur breitete die Arme aus und seufzte. »Es ist eine harte Zeit für uns alle. Auch wenn Euer Verlust natürlich am größten ist.«
    Er herzte die Kinder, verabschiedete sich von dem ältesten Mädchen mit einem Händedruck.
    »Mach deinem Vater Ehre«, sagte er zu ihr. »Und euch allen eine gute, sichere Reise. Wir stellen zuverlässige Begleiter ab. Was auch immer in Daugazburg geschieht, Witos Familie wird in den Bergen sicher sein. Dafür verbürge ich mich.«
    Ganoch blieb, um mit Cleuda die Reisevorbereitungen abzustimmen. Darnamur verließ die Kammer und schloss die Tür hinter sich. Dann lehnte er sich kurz dagegen, atmete durch.
    »Und?«, fragte Dranjar. »Hat es sich gelohnt.«
    »Es war nötig«, erwiderte Darnamur. »Wie hätte es ausgesehen, wenn ich die Frau meines Hauptmanns nicht einmal persönlich aufsuche? Aber sorgt dafür, dass sie auch wirklich abreist. Sie ist hier nicht nur in Gefahr – ich fürchte, sie wäre uns auch gehörig im Weg!«
    »Wenn ich die Wahl hätte zwischen ihr und Großväterchen Blümchenschnitzer …«, setzte Dranjar an.
    Darnamur unterbrach ihn. »Die hast du nicht. Haro wird bei uns bleiben. Und da er ein Freund von Wito war, werd ich ihn mit Ehre behandeln. Und das erwarte ich auch von dir, Dranjar. Sorg dafür, dass ich keine Klagen über dich höre.«
    »Alles klar, Hauptmann«, erwiderte Dranjar mürrisch.
    »Seit Witos Verbannung folgen die Gnome uns«, sagte Darnamur. »Und ich will, dass das auch so bleibt.«
    Frafa lernte rasch, ihren Geist ausgreifen zu lassen, lebendige Strukturen damit zu ertasten und zu beeinflussen. Bald konnte sie die Dinge, die sie bisher nur aus den Lehrbüchern kannte, auch auf magischem Wege erkennen.
    Fast an jedem Morgen traf sie sich zum Ausklang der Nacht in Litiz’ Xotoc-Stube mit anderen Nachtalben. Es waren Bleidans Freunde, und sie teilten seine Ansichten. Frafa fragte sich, ob diese Treffen überhaupt noch erlaubt waren. In gewisser Hinsicht bildete Bleidans Freundeskreis ja selbst schon einen politischen Verein.
    Frafa saß bei Litiz, trank ihren Xotocl, meistens scharf oder süß, und hatte das Gefühl, eine neue Welt zu entdecken. Eine Welt voller Gefahren. Frafa fühlte sich verwegen.
    Sie beobachtete den Platz am Fuß des Turms und die Straßen, die vom Drauzwinkel wegführten. Wann immer Goblinpatrouillen unten vorbeiliefen, schlug ihr Herz schneller. Die Gespräche mit Bleidans Freunden hatten den Hauch des Verbotenen.
    Sie lernte viel, und doch blieb die Distanz zu Aldungans Meisterschüler unüberwindbar. Sie achtete stets aufmerksamer auf Bleidan als auf das, was am Tisch gesprochen wurde. Wie konnte sie ihn wohl beeindrucken? Gewiss nicht mit ihrer Magie. Nicht mit künstlichen Geschöpfen, wie Saira und Tartanis sie schufen. So weit war sie noch nicht.
    Zudem nagte die Sorge an ihr, was er wohl tun würde, wenn sie ihn herausforderte. Sie musste mehr lernen, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen.
    »Wie lange lernt Ihr schon bei Meister Aldungan?«, fragte sie ihn eines Tages.
    Bleidan zuckte die Achseln. »Mehr als hundert Jahre, zweihundert vielleicht. Es gab Zeiten, da vergaß ich, die Jahre zu zählen.«
    Frafa fühlte sich entmutigt. »Und Ihr seid immer noch Lehrling?«
    »Es gibt immer etwas zu lernen«, antwortete Bleidan. »Und ich habe hier ein sicheres Haus. Ich müsste nicht bleiben. Viele Nachtalben versuchen allzu früh, sich allein zu behaupten. Sie wollen keinen Lehrer, sondern einen eigenen Posten im Dienst eines höheren Herrn. Ich sah bisher noch keinen Grund dazu.«
    Frafa warf Raupen in ein Terrarium. Die kleinen Grasdrachen schnappten danach, und Frafa machte sich einen Spaß daraus, nach ihrer Aura zu spüren und sie zurückzustoßen. Sie bildete die Aura der Raupen nach und brachte die kleinen Echsen dazu, ins Leere zu haschen.
    »Liegt es an Eurer Forschung?«, fragte sie. »Es ist sicher schwer, ein ernsthaftes Amt zu bekommen, wenn man sich mit dem Leben beschäftigt.«
    »Es dürfte heute leichter sein als je zuvor«, sagte Bleidan. »Seit die Fei Leuchmadans Kästchen errungen hat, weckt sie neues Leben in den Grauen Landen. Viele Pflanzungen sind rings um Daugazburg neu entstanden. Ein Nachtalb, der sich darauf versteht,

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