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Der Tag der Rache. Private Berlin

Der Tag der Rache. Private Berlin

Titel: Der Tag der Rache. Private Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Mark Sullivan
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Mattie ihre Tante Cäcilia an, um sie darauf vorzubereiten, dass es auch diesen Abend spät werden würde. Mattie hatte zwar ein schlechtes Gewissen, weil sie so wenig Zeit mit Niklas verbringen konnte, doch sie rechtfertigte sich damit, dass Niklas genauso wie sie wissen wollte, wer Chris umgebracht hatte.
    Mattie beendete das Gespräch in dem Moment, in dem der Pilot über die Sprechanlage mitteilte, dass sie im Landeanflug auf Berlin seien, und sie aufforderte, keine elektronischen Geräte mehr zu benutzen. Sie sah zu Tom hinüber, der sein iPad ausschaltete. »U nd? Erfolg gehabt?«, fragte sie.
    Tom nickte, als er das Gerät in eine Neoprenhülle schob. »E s gibt einen Professor in Potsdam, der sich mit Masken und primitiver Kunst auskennt. Er hat mehr oder weniger das passende Alter. Und es gibt mehrere Galerien in der Stadt, die sich auf primitive Kunst spezialisiert haben. Ich glaube, wenn unser Mann ein ernsthafter Sammler ist, könnte man ihn dort kennen.«

83
    Sie landeten während eines Sonnenuntergangs, der den Himmel über Berlin wie verletzt aussehen ließ. Das zumindest dachte Mattie, die sogleich ein paar Telefonate erledigte, während Tom das Auto holte. Unter der Nummer von Franz Hellermann, dem Kunstprofessor an der Universität von Potsdam, meldete sich nur der Anrufbeantworter. Mattie zögerte, entschloss sich aber, keine Nummer zu hinterlassen. Sie hielt es für angebrachter, am nächsten Morgen persönlich mit ihm zu sprechen.
    Anschließend rief sie zwei der Galerien an, die Tom ausfindig gemacht hatte. Dort erfuhr sie über eine automatische Ansage die Adressen und Öffnungszeiten. Eine der Galerien lag, wie sie feststellte, auf der Schlüterstraße gleich um die Ecke vom Savignyplatz, nicht weit von dort, wo Agnes Krüger gestorben war. »M achen wir auf dem Weg zum Büro einen Abstecher dorthin«, schlug sie Tom vor.
    In weniger als zehn Minuten standen sie vor der Galerie von I. M. Ehrlichmann, wo ein Mann gerade das Metallgitter herunterließ.
    »H allo!«, rief Mattie.
    »I ch schließe gerade«, sagte er und drehte sich zu ihnen um. Er hatte ein gepflegtes Gesicht mit einer schwarz gerahmten Brille und grau meliertes Haar, und er trug eine Tweedjacke mit Krawatte. Er sah zuerst Mattie an, dann hinauf zu Tom.
    Tom zeigte seine Dienstmarke und stellte sich und Mattie vor. »W ir arbeiten für Private Berlin.«
    »I saak Ehrlichmann«, sagte der Mann freundlich. »A ber meine Galerie ist geschlossen.«
    »W ir haben gehofft, Sie könnten uns helfen«, entgegnete Mattie.
    »M orgen würde ich das gerne tun. Aber ich bin zum Abendessen verabredet. Ein Geburtstagsessen. Die Freundin meiner Frau.«
    »N ur eine Frage«, beharrte Mattie.
    Ehrlichmann seufzte. »E ine Frage.«
    »S ammelt der Industrielle Hermann Krüger Masken? Haben Sie ihm welche verkauft?«
    »T ut mir leid, das fällt unter die Privatsphäre unserer Kunden. Und das waren zwei Fragen.«
    »S ie wissen, dass er verdächtigt wird, seine Frau umgebracht zu haben?«, fragte Tom.
    »D as ist Ihre dritte Frage, aber ja, ich habe davon in der Zeitung gelesen.«
    »D ies könnte mit dem Fall zu tun haben, Herr Ehrlichmann«, erklärte Mattie. »B itte, ganz inoffiziell, sammelt Krüger Masken? Wenn nein, sind wir schon wieder weg.«
    Ehrlichmann sah auf seine Uhr und focht einen inneren Kampf aus. »H err Krüger hat im Lauf der Jahre mehrere Masken bei mir gekauft.«
    »U nd auch neulich?«, wollte Tom wissen.
    Ehrlichmann nickte nach einer kurzen Pause. »J a, Anfang letzter Woche kaufte er bei mir eine wertvolle Maske vom Chokwe-Stamm.«

84
    Vierzig Minuten später erschien das Abbild einer Chokwe-Maske auf dem großen Bildschirm im Amphitheater von Private Berlin.
    Bevor Isaak Ehrlichmann zu seinem Abendessen losgezogen war, hatte er ihnen gesagt, wo in seinem Online-Katalog sie ein Foto der Maske finden könnten, und versprochen, ihnen am nächsten Morgen behilflich zu sein.
    Jack Morgan hatte Essen bestellt und dazu alle Mitarbeiter von Private Berlin und Daniel Brecht ins Amphitheater eingeladen. Morgan saß neben Mattie und betrachtete skeptisch die Maske.
    »N ur, damit ich das für mich klarkriege«, sagte er. »H ermann Krüger geht verkleidet in Bordelle und trägt diese Masken, während er Sex hat?«
    »O ffenbar ist er so seltsam drauf, ja«, bestätigte Mattie.
    »U nd ich dachte, die Hauptstadt der Durchgeknallten ist L. A.«
    Mattie lachte. »B erlin bemüht sich eindeutig, L. A. den Rang abzulaufen. Was ist mit

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