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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Experte auf dem Gebiet des schönen Geschlechts?«
    Rick lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Nacken. »Ich habe noch nie verstanden, was im Kopf einer Frau wirklich vor sich geht.«
    »Der Spruch könnte von Lance stammen.« Sie meinte ihren momentanen Lebensgefährten. »Gibt dir deine neue Freundin schon ein paar harte Nüsse zu knacken?«, fragte sie dann mit einem wissenden Funkeln in den Augen.
    Nicht Kendall war das Problem, sondern er selbst. Er war entschlossen, dafür zu sorgen, dass sie sich in Yorkshire Falls wohl fühlte, sich hier einlebte und glücklich wurde – ein Gedanke, der ihm bei keiner anderen Frau, die in seinem Leben eine vorübergehende Rolle gespielt hatte, je gekommen wäre. Nur Kendall mit ihrem ehemals pink- und jetzt gottweißwiefarbenem Haar und ihrem unbekümmerten Naturell hatte sich irgendwie in sein Herz geschlichen.
    »Schon gut, du brauchst nicht zu antworten«, seufzte Felicia. »Aber wenn sie dich dazu bringt, ein Mal in deinem Leben um eine Frau zu kämpfen, statt zu erwarten, dass sie dir wie eine reife Frucht in den Schoß fällt, dann kann ich es kaum erwarten, sie kennen zu lernen.«
    Sie kennen zu lernen. Vielleicht lag hier die Lösung. Die Leute hier mussten Kendall näher kennen lernen, dann würden sie sie auch nicht mehr ablehnen. Felicia hatte ihm gerade den rettenden Ausweg gezeigt. Er würde Kendall mit seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten zusammenbringen; Menschen, die sie mögen und mit denen sie sich gut verstehen würde. Wenn sie erst einmal wusste, dass ein paar Leute aus Yorkshire Falls auf ihrer Seite standen, würde das ihr Selbstbewusstsein stärken, und sie musste sich nicht länger wie eine Ausgestoßene vorkommen. Niemand in der Stadt wagte es, sich mit dem Chandler-Clan anzulegen, wenn er in voller Truppenstärke auftrat.
    Rick sprang auf und umarmte seine Kollegin. »Felicia, du bist ein Genie!«
    »Ach ja? Ich weiß zwar nicht, was ich gesagt habe, aber ich sollte dich vielleicht öfter mal auf den Arm nehmen. Hab ich schon erwähnt, dass ich eine Gehaltserhöhung gut gebrauchen könnte?«
    »Ich werde beim Chef ein gutes Wort für dich einlegen.« Er zwinkerte ihr zu und griff nach dem Telefon.
     
    Als Kendall ihr Haus betrat, schlug ihr der frische Geruch von Desinfektionsmitteln entgegen; eine gewaltige Verbesserung gegenüber Staub, Schimmel und Muff, trotzdem gab es noch viel zu tun. Auf ihrer Liste dringend auszuführender Verschönerungsarbeiten standen unter anderem das Ausmisten der mit altem Gerümpel voll gestopften Schränke, ein kompletter Innen- und Außenanstrich sowie Rasen mähen und Unkraut jäten.
    Geistesabwesend fuhr sie sich mit der Hand durch ihr frisch geschnittenes Haar. Arbeit war also reichlich vorhanden. Geld dagegen leider nicht. Sie öffnete ihre Handtasche, kramte die Karte mit Ricks Telefonnummer hervor, die er ihr dagelassen hatte, rief ihn an und hinterließ auf seiner Mailbox, dass sie ihn dringend sprechen müsse. Sie brauchte ein paar Hintergrundinformationen über Charlotte und vielleicht eine kleine Empfehlung. Kendall hoffte zuversichtlich, dass sich ihr Schmuck hier gut verkaufen lassen würde.
    Mit etwas Glück erwies sich Charlotte vielleicht als etwas umgänglicher als die Frauen, die sie heute getroffen hatte. Als sie bei Luanne’s an der Kasse gestanden hatte, hatte sie deren Abneigung noch einmal deutlich zu spüren bekommen. Terrie Whitehall, eine Bankangestellte und Lisa Burton, eine Lehrerin – laut Pam beides unerträglich eingebildete Ziegen – hatten auf Kendalls freundliches ›Hallo‹ mit eisigem Schweigen reagiert. Daraufhin hatte Pam die zwei dermaßen zusammengestaucht, dass Kendall ein zufriedenes Kichern nicht unterdrücken konnte und den Salon in dem Wissen, zumindest eine Freundin in dieser Stadt zu haben, wie auf Wolken schwebend verlassen hatte.
    Ihr Handy klingelte, und sie meldete sich nach dem ersten Rufton. »Ja bitte?«
    »Ich möchte gerne Ms. Kendall Sutton sprechen«, näselte eine tonlose Männerstimme.
    »Am Apparat.«
    »Hier ist Mr. Vancouver von der Vermont Acres Boarding School.«
    Kendall umklammerte den Hörer fester. »Ist etwas mit Hannah?«
    »Ihr fehlt nichts, aber sie hat uns in der letzten Zeit eine Menge Ärger gemacht.« Seine Stimme klang monoton wie die eines Roboters. Kendall empfand augenblicklich eine tiefe Abneigung gegen den Mann. Er schien seinen Zöglingen noch nicht einmal ein Mindestmaß an persönlichem Interesse

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