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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Seite. Ihr frisch geschnittenes, blondiertes Haar streifte ihre Schultern und umgab ihr Gesicht wie eine wuschelige Mähne. Himmel, er flog auf Blondinen. Auf diese Blondine.
    »Das könnten wir allerdings.« Die Worte klangen wie ein Seufzer.
    Er neigte sich zu ihr und presste seinen Mund auf den ihren. In Luannes Salon hatte er ihrem Publikum Theater vorgespielt. Dieser Kuss gehörte ihnen allein. Obwohl das Blut wie flüssiges Feuer durch seine Adern rann ließ er sich Zeit, knabberte behutsam an ihrer Unterlippe und kostete die leisen Wonnelaute aus, die sie dabei ausstieß. Als er eine Hand um ihre Brust schloss, begannen seine Lenden schmerzhaft zu pochen.
    Die Berührung konnte das heiße Verlangen, das in ihm aufloderte, nicht annähernd befriedigen, doch gerade als er kurz davor stand, sich einfach zu nehmen, was er begehrte, wurde er vom nervtötenden Klingeln eines Handys unterbrochen. Aus reiner Gewohnheit tastete er nach der Tasche an seinem Gürtel.
    Mit offenkundigem Bedauern löste sich Kendall von ihm. »Das ist meins«, krächzte sie heiser.
    Sie gehört zu mir, dachte Rick benommen. Sein weißer Handabdruck auf ihrem schwarzen Top bewies das so deutlich wie ein Brandzeichen. Und deshalb hatte er auch vor, dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten, sobald dieser lästige Störenfried sie nicht mehr behelligte.
    »Hallo?« Kendall meldete sich so atemlos, als erwarte sie einen dringenden Anruf.
    Rick wollte nicht lauschen, aber ihre gereizt erhobene Stimme war nicht zu überhören, und als sie das Gespräch beendete, stellte er fest, dass das erotische Prickeln zwischen ihnen verflogen war. Jetzt schritt Kendall nervös und sichtlich besorgt im Raum auf und ab und murmelte irgendetwas vor sich hin.
    »Stimmt was nicht?«
    »Familiäre Probleme«, erwiderte sie knapp, kam zu ihm herüber und blieb mit zusammengezogenen Brauen und gefurchter Stirn neben ihm stehen.
    Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und getröstet, aber eine innere Stimme warnte ihn davor, sich zu sehr in ihre Angelegenheiten zu mischen. »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte er stattdessen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Danke, damit werde ich schon alleine fertig.« Sie sprach so sachlich, als wären sie nicht noch Sekunden zuvor in eine leidenschaftliche Umarmung verstrickt gewesen.
    Rick seufzte resigniert. Sie schloss ihn aus. Obwohl sie ganz dicht bei ihm stand, war sie in Gedanken meilenweit weg. Der Handabdruck, eben noch ein Zeichen dafür, dass sie zu ihm gehörte, schrie ihm nun ein warnendes ›Bis hierher und nicht weiter‹ zu.
    Jetzt ging sein Piepser los. Er blickte auf die Nummer im Display, die ihn daran erinnerte, warum er eigentlich hergekommen war. Chase saß bei Norman’s, wo er mit seiner Familie und ein paar Freunden auf sie wartete, um Kendall zu überraschen.
    Rick wusste nicht, was das für familiäre Probleme waren, die ihr solche Sorge bereiteten, aber es handelte sich offenbar um etwas Ernstes, und er bezweifelte, dass sie jetzt überhaupt noch irgendwo hingehen würde. Nicht ohne einen triftigen Grund.
    Endlich sah sie ihn an. Widersprüchliche Emotionen spiegelten sich in ihren Augen wider. »Meine Schwester steht kurz davor, von der Schule zu fliegen«, erklärte sie stockend.
    Rick trat zu ihr und legte ihr den Arm um die Taille, wohl wissend, dass dies die einzige Geste des Trostes war, die sie zulassen würde. Sein Gespür trog ihn nicht. Sie seufzte und barg den Kopf an seiner Schulter.
    Da bislang ohnehin schon alles schief gelaufen war, setzte Rick alles auf eine Karte. Er hatte ja nichts mehr zu verlieren. »Ich fürchte, dies ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um dir zu sagen, dass meine Familie und ein paar Freunde bei Norman’s auf uns warten. Sie wollen eine kleine Party veranstalten, um dich in Yorkshire Falls willkommen zu heißen.«
    Kendall schloss kurz die Augen. Die Einladung kam für sie völlig überraschend, und trotz ihrer Wut auf ihre Schwester wurde ihr warm ums Herz. Sie hatte zwar nicht die geringste Lust, sich gerade jetzt unters Volk zu mischen, aber da Rick sich ihr zuliebe die Mühe gemacht hatte, seine Familie und seine Freunde zusammenzutrommeln, war sie es ihm schuldig, sich zusammenzureißen, ihre persönlichen Probleme hintenan zu stellen und ihn zu Norman’s zu begleiten.
    Also drehte sie sich um und lächelte ihn an. »Eine tolle Idee. Vielen Dank.«
    »War mir ein Vergnügen.«
    »Gib mir nur ein paar Minuten, um zu duschen und mich

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