Der Tag der Traeume
übermannt. Trotzdem war er Kendall dankbar für die Überraschung, die sie ihm bereitet hatte.
Nichts wünschte er sich mehr als sie neben sich im Bett zu finden, wenn er die Augen aufschlug. Und ein Kloß bildete sich in seiner Kehle, als er daran dachte, wie unwahrscheinlich es war, dass dies sehr oft geschehen würde.
Siebtes Kapitel
Kendall warf die Bierflasche in den Abfalleimer, spülte das Weinglas aus, trocknete es ab und stellte es in den Schrank zurück. Dies sollte seine Nacht sein, daher wollte sie kein heilloses Durcheinander hinterlassen, das er nachher beseitigen musste. Sowie die Küche makellos sauber und ordentlich war, knipste sie das Licht aus und ging zu ihm hinüber.
Ein schwaches, flackerndes Licht verriet ihr, dass er den Fernseher im Schlafzimmer eingeschaltet hatte, während er auf sie wartete. Ihr Herz pochte vor Vorfreude auf die vor ihnen liegenden Stunden. Doch als sie den Raum betrat, stellte sie fest, dass Rick eingeschlafen war, während sie die Küche aufgeräumt hatte. Er lag vollständig angekleidet auf dem Bett, die Turnschuhe noch immer an den Füßen, scheinbar war er zu erschöpft gewesen, um sie auszuziehen. Mit einem leisen Lächeln ließ sie sich neben ihm auf der Bettkante nieder.
Im Schlaf wirkten seine Züge völlig entspannt, und nun, wo Stress und Übermüdung von ihm abgefallen waren, fand sie ihn noch attraktiver als sonst. Als sie ihm sacht mit der Hand über die Wange strich, schmiegte er das Gesicht in ihre Handfläche. Die vertrauensvolle Geste bewirkte, dass sich ihr Innerstes vor Verlangen zusammenzog, aber da war auch ein gehöriger Schuss viel tiefer gehender Gefühle dabei, wie sie sich ehrlich eingestand.
Schon dass sie heute Abend beschlossen hatte, herzukommen und sich um Rick zu kümmern, bewies ihr, dass sie viel mehr für ihn empfand als nur körperliche Begierde. Dennoch geriet sie diesmal nicht in Panik. Nach allem, was hinter ihr lag, wollte sie nur das Hier und Jetzt genießen. Solche Glücksmomente hatte es in ihrem Leben viel zu selten gegeben.
Schließlich legte sie sich zu Rick auf das Bett, kuschelte sich an ihn und kostete die Wärme seines Körpers aus. Auch diese Geborgenheit war etwas, was sie zeit ihres Lebens schmerzlich hatte entbehren müssen, und bei Rick wusste sie, dass er ihr dieses Gefühl vermittelte, weil sie ihm voll und ganz vertrauen konnte.
Sie gähnte, als er einen Arm um sie schlang und sie an sich zog. Eine Erektion, der er sich vermutlich gar nicht bewusst war, drückte sich gegen ihr Gesäß. Kendall musste lächeln. Wenn er aufwachte, würde sie sich dieses Problems annehmen – wie auch aller anderen Dinge, die einer Lösung bedurften.
Das Blut begann heißer durch Kendalls Adern zu rauschen, als sich eine kräftige Hand unter ihre Kleider schob und den Weg zwischen ihre Schenkel fand. Sie war feucht vor Verlangen, fieberte danach, ihn in sich zu spüren, doch er hatte anscheinend andere Pläne, denn seine geschickten Finger massierten das empfindliche Fleisch, lockten, forderten, brachten sie immer wieder an den Rand der Ekstase. Ihr Atem ging Stoßweise; sie bäumte sich in dem verzweifelten Versuch, ihn tiefer in sich aufzunehmen, wild auf, ehe die Wellen der Lust über ihr zusammenschlugen und sie in dem Moment, wo sich die angestaute Erregung in dem überwältigendsten Orgasmus entlud, den sie je erlebt hatte, laut aufschrie.
Kendall wachte mit wild hämmerndem Herzen auf. Ricks Arm lag um ihre Taille, seine Hand – die Quelle dieser unbeschreiblichen Wonnen – ruhte auf ihrem Bauch. Sie schmiegte sich an ihn, er zog sie enger an sich und drückte einen zarten Kuss auf ihren Nacken.
»Das war unfair«, brummte sie leise.
Sein Kichern jagte einen Schauer durch ihren Körper. »Du hast dich aber nicht beschwert.«
»Ich habe geschlafen.«
»Das muss dann aber ein toller Traum gewesen sein, denn du hast meinen Namen gerufen.«
Sie rollte sich auf die Seite, um ihm ins Gesicht sehen zu können. »Du Ratte!« Doch dann grinste sie. »Ich hab mal irgendwo gelesen, ein Orgasmus, den du im Traum hast, ist viel heftiger und intensiver als einer, den du im wachen Zustand erlebst.«
Er stützte sich auf einen Ellbogen und blickte auf sie hinunter. »Und? Stimmt das?« Ein selbstzufriedenes Lächeln spielte um seinen Mund.
Es war ein unglaubliches Erlebnis gewesen, was dieser arrogante Kerl auch ganz genau wusste. Zeit, ihn in seine Schranken zu weisen, fand Kendall. »Absolut.« Sie räkelte sich
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