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Der Tag der Traeume

Der Tag der Traeume

Titel: Der Tag der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Wünsche erfüllt. Ich wusste, dass John einen Tobsuchtsanfall bekommen würde, wenn er davon erfuhr, also sagte ich Rick, das müsse unser Geheimnis bleiben und versprach ihm einen Satz Baseballkarten, wenn er seinem Vater nichts verriet.«
    Wieder ertönte Applaus. Rick seufzte leise. Er wunderte sich, dass all diese Leute seine Kindheitsgeschichten so lustig fanden, war aber auch gerührt, weil sie sich alle ihm zuliebe hier versammelt hatten.
    »Okay, die Show ist vorbei.« Eric nahm Raina das Mikrofon ab. »Meine … ähm, Patientin braucht jetzt Ruhe. Also macht euch über Normans köstliches Büffet her, esst, trinkt und amüsiert euch.« Er hob sein Glas und prostete Rick zu. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, mein Sohn.«
    Rick zwinkerte. Er wusste nicht, ob er den Doktor richtig verstanden hatte. Wahrscheinlich war der Begriff ›Sohn‹ nur so dahingesagt und nicht wörtlich gemeint gewesen. Aber nach einem Blick in Erics Gesicht wusste Rick Bescheid – das Wort beinhaltete sowohl für ihn als auch für Raina eine ganze Fülle von Bedeutungen. Aber falls Eric Fallon eine ablehnende Reaktion Ricks fürchtete, so machte er sich umsonst Sorgen. Rick und seine Brüder wünschten Raina alles Glück dieser Welt. Wenn sie das nach zwanzig Jahren Einsamkeit mit Eric gefunden hatte, würden sie ihn mit Freuden in die Familie aufnehmen.
    Rick hielt zwar kein Glas in der Hand, aber er nickte Eric zustimmend zu und wechselte einen verständnisvollen Blick von Mann zu Mann mit ihm. Wenn jemand seine Mutter verdiente, dann er.
    Er ging zu dem älteren Mann hinüber, um ihm die Hand zu schütteln, dann wandte er sich an Raina. »Ich liebe dich, Mom.«
    »Ich dich auch. Und, Rick …« Ihre Augen schimmerten plötzlich feucht.
    »Was denn?«
    Raina öffnete den Mund, dann schloss sie ihn wieder und nickte in Kendalls Richtung. »Sie wartet auf dich. Ich weiß, wie viel sie dir bedeutet, ich brauche dich ja bloß anzusehen. So hast du noch nicht mal Jillian angeschaut.«
    »Jedenfalls weiß ich diesmal von vornherein, dass es nichts von Dauer ist. Solltest du dich jetzt nicht ein bisschen ausruhen?« Seine Mutter wirkte zwar weit weniger erschöpft, als er befürchtet hatte, doch sie musste sich wirklich mehr schonen.
    »Du weißt überhaupt nichts.« Raina kehrte zum Thema Kendall zurück. »Wenn du etwas wirklich willst, musst du schon darum kämpfen.« Sie strich ihm über die Wange. »Denk mal darüber nach. Aber Eric hat Recht, ich brauche Ruhe.« Sie hakte sich bei dem älteren Mann unter. »Er meint, ich sollte in seinem Haus übernachten, damit ihr hier weiterfeiern könnt. Ich kann sogar in seinem Bett schlafen.« Eine zarte Röte breitete sich auf ihren Wangen aus. »Er schläft natürlich auf der Couch. Dann seid ihr ungestört und …« Sie sah Eric bittend an. »Bring mich lieber hier raus, bevor ich mich komplett zum Narren mache.«
    »Schon passiert, Süße.« Eric schüttelte lächelnd den Kopf. »Dein Wunsch ist mir Befehl. Lass uns gehen, ehe du dich in ernste Schwierigkeiten bringst. Mach dir keine Sorgen, Rick, ich passe gut auf sie auf.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Rick neigte den Kopf, dann sah er dem Paar nach, das sich einen Weg durch die Menge bahnte und den Raum verließ.
    Was für eine Nacht. Und sie war noch lange nicht vorbei. Kendall schien mit ihrer Schwester beschäftigt zu sein, also ging er zu den auf einem Tisch in der Ecke bereitstehenden alkoholfreien Getränken hinüber, goss sich eine Coke ein, hob sein Glas und begann zu summen. »Happy birthday to me, happy birthday to me. Happy birthday …«
    »Singst du dir öfter mal selbst etwas vor?« Kendall stand plötzlich hinter ihm und schlang die Arme um seine Taille.
    Ihre Brüste pressten sich weich gegen seinen Rücken, und er spürte, wie sich Verlangen in ihm regte.
    Dann kicherte er leise. »Jetzt hast du mich kalt erwischt.«
    »Die Feengeschichte hat mir gefallen.«
    »Dir und jedem anderen im Saal«, brummte er.
    »Du hast dich also mit einem Satz Baseballkarten bestechen lassen.« Sie umkreiste ihn, ohne ihn loszulassen, bis sie vor ihm stand. »Ich wusste gar nicht, dass du käuflich bist, Officer Chandler«, stellte sie dann mit heiserer Stimme fest.
    »Damals in den guten alten Zeiten schon. Und es waren keine Baseballkarten, sondern Kaugummi.«
    »Hast du nicht behauptet, dich an diesen Vorfall nicht mehr erinnern zu können?«
    Sie hob die Brauen und zog die Stirn kraus, was ihn dazu verlockte, sie zu küssen.

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