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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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»Boot mit vier Mann klar zum Aussetzen.«
    Das Schlauchboot nahm den größten Teil des Laderaums der Sea Lion ein. Es war für maximal vierzehn Personen ausgelegt, hatte einen leichten Metallboden erhalten und war mit einem Ruderstand mit Steuerrad ausgerüstet worden. Unter dem gepolsterten Sitz des Rudergängers befanden sich die beiden Zwanziglitertanks für den Mercury-Außenbordmotor.
    Die vier Männer des Prisenkommandos trugen Panzerwesten, Schwimmwesten und Helme mit Visier und eingebauten stim-
    mengesteuerten Funkgeräten. Alle waren mit einer Pistole bewaffnet — meistens 9-mm-Pistolen SIG Sauer mit fünfzehn Schuß im Magazin -, und außer dem Rudergänger hatte jeder zusätzlich ein Sturmgewehr M-16.
    Das Team wirkte unbehaglich. Zwei der Männer hatten vier Wochen lang einen Schnellkurs an der Maritime Law Enforce-ment School der Küstenwache absolviert. Tatsächlich hätten selbst vier fahre Ausbildung nicht genügt, um sie auf alles vorzubereiten, was passieren konnte. Jedes Anbordgehen war anders.
    Dieser Schmuggler war in die Enge getrieben, eine Sea Lion der Hammerheads schwebte über ihm, und Bewaffnete waren dabei, sein Boot zu entern...
    Whipple ging etwa hundert Meter von dem Chris Craft entfernt bis auf etwa einen Meter aufs schwach bewegte Meer hin unter. »Wir müssen ihn schnappen, bevor er den Motor wieder in Gang bringt«, sagte er über die Bordsprechanlage. »Los, los, Beeilung!«
    »Klar bei Rampe«, kam die Meldung aus dem Laderaum. Hardy betätigte den Schalter, mit dem die Heckrampe der AV-22 langsam abgesenkt wurde. Gleichzeitig ging Whipple kaum merklich tiefer, bis das Flugzeug auf dem Meer schwamm. »Rampe im Wasser«, meldete ein Besatzungsmitglied, sobald sie eintauchte. Um die Sea Lion beim Aussetzen des Schlauchboots stabiler zu halten, ließ Whipple die Rotoren mit leicht erhöhter Drehzahl weiterarbeiten.
    Das Boot wurde die Rampe hinabgeschoben, bis die Schraube des Außenbordmotors ins Wasser tauchte; danach kletterte der Rudergänger an Bord und ließ den Motor an. Nachdem er sämtliche Systeme überprüft und eine Sprechprobe mit den Piloten und seinen drei Kameraden durchgeführt hatte, schob der Rest des Teams das Schlauchboot ganz ins Wasser und kam an Bord. Sobald Whipple sah, daß das Boot den Drehkreis seiner Rotoren verlassen hatte, schloß er die Heckrampe, hob wieder ab und begleitete das Schlauchboot in ganz geringer Höhe. Dabei aktivierte er die Waffenbehälter der AV-22, um notfalls sofort Lenkwaffen oder die Revolverkanone einsetzen zu können.
    »Der Rudergänger ist nirgends zu sehen«, meldete Scott aus dem Boot, während er das gestoppt liegende Chris Craft durch sein Fernglas absuchte. »Two -Five, könnten Sie nachsehen, ob er sich auf der anderen Seite aufhält?«
    »Verstanden«, antwortete Whipple und umkreiste das Sport boot langsam mit der Sea Lion. »Er ist nirgends zu sehen... Ich gehe etwas näher ran.«
    Er hatte sich dem Chris Craft bis auf zwanzig Meter genähert, als plötzlich ein großer dunkelhäutiger Mann mit einem kleinen Mädchen auf dem Arm an Deck erschien. In der rechten Hand
    hielt er eine Schußwaffe, mit der er das Kind bedrohte, über seiner linken Schulter hing eine prallvolle Nylontasche.
    »Scott, jetzt sehe ich einen!« rief Whipple. »Er hat ein kleines Mädchen als Geisel genommen, er hält ihr eine Schußwaffe an den Kopf!«
    Der Mann holte mit der rechten Hand zu einer abwehrenden Bewegung aus und richtete die Waffe dann wieder auf den Kopf der Kleinen.
    »Ich glaube, daß er mich auffordert, mehr Abstand zu halten, sonst erschießt er die Geisel.«
    Scott machte dem Rudergänger ein Zeichen, auf den Bug des Sportboots zuzuhalten, unter dem der Schmuggler sie nicht sehen konnte. Er nahm seinen Helm ab und machte sich daran, die Stiefel auszuziehen.
    »Was, zum Teufel, machst du da?« fragte Bennett, der Ruder-
    gänger des Schlauchboots.
    »Ich gehe über Bord«, erklärte Scott, »bevor der Kerl uns sieht.«
    »Das ist verrückt, Scotty«, meinte einer der anderen. »Wohin soll er schon? Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich zu ergeben...«
    »Yeah - aber was ist, wenn er anfängt, ein Kind nach dem anderen zu erschießen? Wir müssen etwas unternehmen, solange das Überraschungsmoment auf unserer Seite ist.« Dem konnten die anderen nicht widersprechen. »Sobald ihr mich abgesetzt habt, holt ihr nach Backbord aus und zeigt euch wieder. Sorgt dafür, daß er sich auf euch und die Sea Lion

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