Der Tag Des Falken
das haben Sie.« Der Präsident verschränkte die Arme und holte tief Luft. »Nach Beratung im Kabinett ist beschlossen worden -
übrigens keineswegs einstimmig! -, nichts gegen Sie zu unternehmen.
Wir müssen diese Krise überwinden und wieder auf die Beine kommen.
Ich erwarte, daß Sie sich in Zukunft an meine Befehle halten und Ihre Aktivitäten auf den Tätigkeitsbereich der Border Security Force beschränken. Alle darüber hinausgehenden Einsätze müssen zuvor von mir genehmigt werden. Ist das klar, General?«
»Ja, Sir.«
»Brad, Sie sind ein verdammt guter Offizier, ein tatkräftiger Mann, aber wenn ich Ihnen nicht vertrauen kann, lasse ich Sie sofort ablösen.
Ich hoffe, daß ich mich kristallklar ausgedrückt habe.«
»Das haben Sie, Sir.«
»Okay.« Der Präsident schlug den ersten vor ihm liegenden Ordner auf, der eine lange Liste der nach dem Überfall zu ergreifenden Maßnahmen enthielt. »Ich möchte mit Ihnen besprechen, was als nächstes zu tun ist, um...«
»Darf ich, Sir?« unterbrach Elliott ihn sofort. Der Präsident sah von seinen Unterlagen auf, unterdrückte ein Seufzen und nickte ihm zu.
»Mr. President, als erstes müssen Sie mich entlassen und die Kontrollplattform Hammerhead Two außer Dienst stellen.«
»Was? Was, zum Teufel, soll das heißen, Elliott?«
»Sir, die Schmuggelorganisation Salazars ist in den Untergrund gegangen. Wir konnten nicht feststellen, wohin er und seine Leute sich von Haiti aus abgesetzt haben. Er kann sich irgendwo in Mittel-oder Südamerika aufhalten. Ich habe einen Plan ausgearbeitet, der ihn aus seinem Versteck locken und zu dem Versuch veranlassen soll, wieder eine größere Menge Drogen zu schmuggeln — aber das kann nur klappen, wenn wir ihn davon überzeugen, daß die Tätigkeit der Hammerheads eingeschränkt wurde, so daß ein weiterer Schmuggelversuch verhältnismäßig risikolos wäre...«
Elliott wartete eine Reaktion ab, die aber ausblieb, und sprach dann rasch weiter.
»Damit die Sache auch glaubwürdig klingt, Mr. President, müssen Sie bekanntgeben, daß ich wegen krasser Führungsfehler an der Spitze der Border Security Force meinen Rücktritt einreichen mußte - und daß die Kontrollplattform Hammerhead Two zur Instandsetzung an Land geschleppt wird, um später anstelle von Hammerhead One in der Florida-Straße stationiert zu werden.«
Das brachte Reaktionen - hauptsächlich erstaunte Blicke.
»Weiterhin geben Sie bekannt, Sir, daß der Flugzeugträger Co-490
ral Sea nach Westflorida verlegt wird, um Hammerhead Two zu ersetzen. In Wirklichkeit läuft er jedoch St. Petersburg oder Mobile an und bleibt dort, weil die beantragten Mittel nicht bewilligt worden sind und der Kongreß Zweifel an der Effektivität der Border Security Force angemeldet hat.«
»Passen Sie bloß auf, daß daraus nicht Ernst wird, General!« sagte der Präsident warnend. »Wenn Sie so weitermachen, ist...«
»Sir, wir dürfen nicht zulassen, daß Salazar über die mexikanische Grenze hinweg oder im Westen neue Schmuggelrouten erschließt und Verteilernetze aufbaut - dort fehlen den Ham-merheads die Mittel zu großräumigen Überwachungsaktionen. In Florida und im Südosten verfügt er bereits über Verteilernetze, und dort sind auch die Hammerheads schlagkräftig. Wenn wir aber hinausposaunen, daß in Zukunft jedes unbekannte Schiff oder Flugzeug versenkt oder abgeschossen wird, riskiert Salazar wahrscheinlich keinen weiteren Versuch mehr und bleibt im Untergrund. Dann kann es Monate dauern, bis unsere Geheimdienste ihn aufspüren.«
»Wie wollen Sie ausschließen, daß er im Untergrund bleibt oder Drogen in andere Länder schmuggelt, Brad?« fragte General Curtis, der Vorsitzende der Vereinten Stabschefs. »Dieser Salazar ist 'ne Ratte, aber er ist nicht dumm.«
»Natürlich kann's passieren, daß er die Veränderungen bei uns ignoriert und seine Tätigkeit auf andere Gebiete verlagert.
Andererseits weiß auch Salazar, daß der Süden Floridas der größte und lukrativste Drogenmarkt der Welt ist - und immer bleiben wird.
Wir haben festgestellt, daß Drogen, die anderswo ins Land geschmuggelt wurden — teilweise in weit entfernten Staaten wie Kalifornien -, mit Lastwagen nach Florida transportiert worden sind, um dann von dort aus weiter verteilt zu werden...
Wenn wir aller Welt erzählen, daß die Grenzen im Südosten weiterhin mit schweren Waffen gesichert werden, verlegt sich Salazar meiner Meinung nach auf die unauffällige Erkundung anderer
Weitere Kostenlose Bücher