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Der Tag Des Falken

Der Tag Des Falken

Titel: Der Tag Des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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die Schulter und ließ sich zur AV-22
    zurückbringen.
    »Wann geht's los, Admiral?« fragte Hidalgo, sobald er saß und einen Kopfhörer hatte. »Ich kann's kaum noch erwarten!«
Nordwestlich der Stadt Felix Gomez, Mexiko
    Die Antonow An-26, Salazars größte Transportmaschine, die er in der Nähe der amerikanisch-mexikanischen Grenze bei El Paso begleitete, hatte noch eineinhalb Tonnen Kokain an Bord, als sie auf der Wachfrequenz Hardcastles erste Warnung mithörten. Die Formation hielt Funkstille, aber Salazar konnte sich denken, daß die Besatzung der An-26 jetzt nur noch möglichst weit von den Vereinigten Staaten weg wollte. Bestätigt wurde diese Überlegung, als sie hörten, daß eine AV-22 wegen eines Notfalls jenseits der Grenze eingreifen würde. Gachez'
    Leute waren schwer bewaffnet und konnten sich vermutlich gegen zwei Hubschrauber .behaupten - aber einer Sea Lion waren sie keineswegs gewachsen.
    Wären nur noch einige hundert Kilogramm Kokain übrig gewesen, hätte er der Besatzung der An-26 befohlen, auf die letzten Abwürfe zu verzichten und das Grenzgebiet und damit auch den Bereich des unheimlichen Überwachungssystems zu verlassen,
    das den Hammerheads so genaue Positionsangaben lieferte. Aber der Transporter hatte noch tausendfünfhundert Kilo gramm Ware an Bord, die Salazar bei planmäßiger Lieferung weitere 22,5
    Millionen Dollar einbringen würde. Ob die Federales das Zeug fünf Minuten später beschlagnahmten, spielte keine Rolle: Der Vertrag war erfüllt, sobald die Lieferung an dem von der Bodenmannschaft bezeichneten Punkt abgeworfen war.
    Der schnelle Zugriff der Hammerheads bewies, daß Van Nuys von der Border Security Force geschnappt worden war und sofort ausgepackt haben mußte. Ebenso klar war, daß die Carmen del Sol Airlines damit zu existieren aufgehört hatten, und obwohl Salazar noch weitere Tarnfirmen in verschiedenen Ländern besaß, hatte er jetzt keine Heimat und keinen Stützpunkt mehr. Er besaß sein Leben, ein paar geheime Bankkonten, einige treue Soldaten, die er in den Kampf werfen konnte... und vorläufig diesen wunderbaren Jäger F-5E mit hoher Feuerkraft, die eingesetzt werden wollte. Mit etwas Glück mußte das reichen.
    Um wirklich überleben zu können, brauchte er jeden Cent, den er Gachez und dem Medellin-Kartell abluchsen konnte, bevor alles wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Was wiederum bedeutete, daß diese letzte Lieferung unter allen Umständen erfolgen mußte, damit er die letzten 22,5 Millionen Dollar bekam. Zum Glück wußten die Bodenmannschaften aus Sicherheits gründen nicht einmal, wo die übrigen Abwurfzonen lagen, und standen untereinander nicht in Verbindung, so daß er hoffen durfte, die Ware liefern und sein Geld kassieren zu können — obwohl alles vor seinen Augen in die Brüche ging.
    Noch zwei Abwürfe, dann war alles vorbei...
    Salazar mußte die Leistungshebel der F-5 etwas zurücknehmen, um die Transportmaschine nicht zu überholen. Er sah auf die Borduhr und warf einen Blick auf den Flugplan- fünf Minuten bis zum nächsten Abwurf. Die An-26 ging mit der Fahrt herunter, um die vorgesehenen Parameter - Höhe, Geschwindigkeit und Driftwinkel -
    für einen ballistisch errechneten Abwurf einzuhalten. Aus Sicherheitsgründen fuhr Salazar seine Klappen zehn Grad aus, damit die F-5 auch im Langsamfluggut steuerbar blieb, und ging dabei etwas höher, um über die andere Maschine
    hinwegsehen zu können. In seiner neuen Position nur wenige Meter über dem Höhenruder des Transporters konnte er die Bewegungen des riesigen Seitenruders beobachten, mit dem der Pilot letzte kleine Kurskorrekturen vornahm...
    Aus dem Nachthimmel schoß ein Lichtstrahl wie ein vom Allmächtigen geworfener Speer heran. Er traf die linke Cockpitseite und war so gleißend hell, daß der Pilot der An-26 Mühe hatte, nicht die Kontrolle über den Transporter zu verlieren. Obwohl der Scheinwerferstrahl gar nicht auf die F-5 gerichtet war, blendete er selbst Salazar, der den Abstand zu der jetzt wild schlingernden Antonow vergrößern mußte. In weniger als fünfzig Meter Höhe über Grund war nicht viel Platz für große Steuerausschläge.
    Dem Piloten gelang es irgendwie, die Antonow wieder unter Kontrolle zu bringen, aber der Abwurf war verpatzt - sie befanden sich schon einen halben Kilometer näher am Rio Grande als vorgesehen.
    Salazar stieg noch etwas höher und erkannte in gut einem Kilometer Entfernung ihren Gegner; ein schaurig - schön beleuchtetes

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