Der Tag Des Falken
Border Security Force analysiert und erfolgreich ausgenützt. ..«
»Und wie haben sie das geschafft? Durch Abwürfe irgendwo in den mexikanischen Bergen? Durch Fünfzigkilosendungen?
Ist das
ihre Vorstellung davon, wie man Schwächen ausnützt?«
»Wir sind uns darüber einig gewesen, daß es unklug wäre, die Cuchillos sofort gegen die Border Security Force antreten zu lassen«, stellte Cerredo fest. »Um ihre verschärften Kontrollen zu umgehen, haben wir unsere bisherigen Abwurfzonen zwischen Kuba und Florida nicht mehr benützt. Statt dessen setzen wir mehr auf Überlandtransporte und unser Verteilernetz in Südkalifornien...«
»Obwohl die Lieferungen unverändert hoch sind, wird immer mehr Ware von den Be hörden beschlagnahmt. Wir brauchen eine viel zuverlässigere Route für Lieferungen in die Vereinigten Staaten.
Heutzutage ist jede Sendung ihr Gewicht in Gold wert — unser Abgabepreis hat sich fast verdoppelt.«
»Trotzdem halte ich's für besser, andere Einfuhrmethoden zu optimieren, anstatt zu versuchen, unsere früheren Routen erneut zu benützen«, sagte ein vorlauter junger Kommandeur. »Meine Männer sind mehrmals versuchsweise in Richtung Südflorida ausgelaufen und jedesmal von einer Maschine der Border Security Force angeflogen worden. Außerdem hören wir ständig ihre über Funk verbreiteten Warnungen...«
»Aber habt ihr wirklich versucht, ihre Verteidigungslinie zu durchbrechen?« fragte Gachez. »Seid ihr jemals weitergefahren, um zu sehen, was passieren würde?«
Diese Frage machte den jungen Kommandeur sichtlich verlegen.
»Äh... nein, wir bleiben außerhalb der amerikanischen Ge wässer.«
»Warum? Wir haben uns doch auch früher nicht von Funk-
warnungen abschrecken lassen!«
»Daran sind ihre kleinen Hubschrauberflugzeuge schuld, Se-
nor. Sie surren wie Fliegen umher, schweben zwischendurch wie ein Hubschrauber und schießen zuletzt pfeilschnell davon. Wenig später kommt eine größere Maschine, die das Spiel wiederholt, und danach kreuzt eines ihrer schnellen Patrouillenboote auf.«
Gachez' Finger trommelten nervös einen Wirbel auf die polierte Theke. »Wir brauchen dringend Informationen über die Border Security Force. Ich will genau wissen, wie diese... diese Hammerheads operieren, wer sie sind, wo ihre Schwächen liegen. Und wir brauchen Informationen über die Drohnen, ihre ferngesteuerten Kleinflugzeuge -
welche Reichweite sie haben, was sie leisten können und wie viele im dortigen Gebiet eingesetzt werden.«
»Das läßt sich sofort feststellen«, sagte einer der Kommandeure.
»Wir können mehrere Boote und Flugzeuge losschicken, um ihre Überwachungsmaßnahmen zu testen. Bisher haben sie noch nicht auf uns geschossen, wenn wir vor der Küste abgedreht haben oder außerhalb der Zwölfmeilengrenze geblieben sind. Diesmal...«
»Augenblick!« unterbrach Gachez ihn und hob abwehrend die Hand, weil das Fernsehinterview weiterging.
»Interessant finde ich«, sagte der Interviewer gerade, »daß einer der engagiertesten Verfechter Ihrer Sache ein Mann ist, den Sie vor nicht allzu langer Zeit festgenommen haben: Maxwell Van Nuys.«
»Mr. Van Nuys ist ohne vorschriftsmäßig aufgegebenen Flugplan nach Südflorida eingeflogen. Seine Maschine ist eingezogen worden, er mußte zwanzigtausend Dollar Geldstrafe zahlen, und sein Pilotenschein ist für dreißig Tage eingezogen worden. Andererseits haben mildernde Umstände für ihn gesprochen -darunter die Tatsache, daß wichtige Bordgeräte ausgefallen waren, und seine Bereitschaft, uns bei der Aufklärung dieses Vorfalls behilflich zu sein.«
»Sie wissen natürlich, daß in nächster Zeit die wichtige Abstimmung über das Gesetz zur Aufstellung der Border Security Force bevorsteht.
Irgendwelche Überlegungen dazu?«
»Nein. Die Hammerheads funktionieren als Einheit - unabhängig davon, ob sie nun ein Kästchen im Organisationsplan des Weißen Hauses bekommen oder nicht. Wir werden weiterarbeiten und weiter Erfolg haben...«
»Findet ihn!« verlangte Gachez. Er drehte sich ruckartig zu seinen Männern um. »Ich will alles wissen, was es über Maxwell Van Nuys zu wissen gibt. Vielleicht kommen wir über ihn an sie ran.«
»Van Nuys ist ein Jet-Setter, ein Playboy«, wandte Cerredo ein.
»Warum nehmen wir sie uns nicht selbst vor?«
»Weil sie im Staatsdienst ist. Wenn es uns gelingt, ihren Freund unter Druck zu setzen, haben wir vielleicht auch sie in der Hand. Und ich möchte wissen, wo die Schwachstellen
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