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Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Titel: Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Münster
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Richtung, und wir wären sofort alle tot. Emily, die lassen nicht mit sich reden, so wie ich dich habe reden lassen. Sie haben Todesangst vor uns. Es würde ihnen im Traum nicht einfallen uns zu glauben, dass wir eigene Firmen ha ben, in Familien zusammenleben. Sie glauben, dass hinter unserem zivilisierten Verhalten ein anderer, dunkler Plan steckt, was auch immer das heißen soll.“
    Emily nickte und dachte den Gedanken laut weiter. „Das heißt also, weil du und die anderen Vampire nicht direkt mit den Politikern sprechen könnt, willst du, dass ich mit ihnen rede.“
    Roy nickte bedächtig. „Warum schreibst du nicht E mails?“
    „Weil man die elektronisch zurückverfolgen kann! Wenn man erst mal weiß, wo ungefähr der entsprechende Computer stehen muss, ist es nur eine Frage der Zeit, bis man den Eingang findet. Und dann sind wir geliefert.“
    „Also soll ich in irgendein Ministerium spazieren und denen als Mensch erzählen, wie nett Vampire sind.“
    Roy rümpfte die Nase. „Ich hätte es anders formuliert. Grob gesehen hast du Recht, ja.“
    „Wenn die VHA so eine Bedrohung für euch ist, warum verlasst ihr England dann nicht?“
    Ihr Gegenüber sprang empört auf und sah sie wild an. Ein roter Schimmer trat in seine dunklen Augen. Emily bereute sofort, was sie gesagt hatte, und wich erschrocken ein Stück zurück.
    „Hast du nicht verstanden, worum es uns geht? Die VHA ist nicht unser eigentliches Problem. Das heißt: S ie ist das Problem, weil sie unserem eigentlichen Ziel im Weg steht: W ir wollen eine Gleichberechtigung. Wir lassen uns nicht verjagen! Wir wollen friedlich Seite an Seite mit euch leben. Die Menschen müssen weiterhin nichts von uns wissen, aber wir wollen in Ruhe gelassen werden. In unserer Heimat akzeptiert werden. Und p olitisch mit entscheiden, weil die Politik der Menschen letzten Endes auch uns zu einem Teil betrifft, zumindest soweit es wirtschaftliche Interessen angeht.“
    „Das werdet ihr niemals erreichen können.“
Roy nickte. „Nicht, wenn du uns nicht hilfst, das stimmt. Dann haben wir keine Chance.“
    „Ich weiß, das s meine einzige Alternative der sichere Tod ist, trotzdem brauche ich Zeit, um darüber nachzudenken. Du verlangst sehr viel, und ich muss mir wenigstens sicher sein, eine Art… Schlachtplan zu haben, bevor ich mich auf etwas Derartiges einlasse. Obwohl ich dir auch so versichern kann, dass dein Plan so gut wie aussichtslos ist. Niemand wird eine junge Frau wie mich für voll nehmen. “
    Roy war die ganze Zeit über stehen geblieben und wich auch nicht zurück, als Emily nun aufstand. Plötzlich waren sie sich sehr nahe, und sie konnte den Hauch seines After s have riechen , d as sich unauffällig mit dem eigenen Duft der Kreatur vermischte .
    Der Vampir blitzte sie aus geröteten Augen gefährlich an, während er ihr gleichzeitig sanft über die Wange strich. An der Stelle, an der seine Haut auf ihre traf, blieb eine Gänsehaut zurück, die sich bis zu ihrem Hals hinunter fortsetzte. An ihrem Ohr flüsterte er: „Überleg nicht zu lange, Prinzessin. Wenn du dich weigerst, werde ich dich schon alleine deswegen töten, weil durch deine Entscheidung unsere Chance auf Gleichberechtigung den Bach runter geht.“
    Emily nickte. Sie erkannte plötzlich, dass es für eine n Mann wie Roy ein Leichtes war , sich einen anderen Menschen zu suchen, der seine diplomatischen Fähigkeiten in dieser Sache unter Beweis stellte, doch sie behielt den Gedanken vorsichtshalber für sich. Alles andere hätte sehr schnell ihr Todesurteil bedeuten können. Sollte er ruhig glauben, dass er sie brauchte.
    Sie wollte den Raum gerade verlassen, als Roy sie am Arm zurückhielt.
    „Emily, warte noch. Vielleicht kann ich dir einen kleinen Anreiz geben, was deine Entscheidung angeht.“
    Sie sah ihn an und wartete.
    „Wenn du unserem Volk in dieser Sache hilfst und loyal zu uns stehst, könntest du damit die Schuld von Edward Watson rein waschen. Ich würde dich leben lassen, allein für deinen ehrlich gemeinten Versuch, uns zu helfen. “
    Am folgenden Abend klopfte es schließlich an die Tür zu Roys Räumlichkeiten. Gene stand davor und kündigte einen Besucher an: ihre neue Diplomatin Emily Watson.
    Erleichtert ließ Roy sie eintreten. Er war fest davon ausgegangen, dass sie klug genug war, auf sein Angebot einzugehen. Trotzdem lächelte er nun aufatmend und wies sie an, sich zu setzen.
    „Du hast deine Entscheidung also gefällt. Kluges Kind. Dir ist klar, dass du

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