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Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition)

Titel: Der Tag ist dein Freund, die Nacht dein Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Münster
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Luft. Sie war nun an ihrem Ziel angelangt. Es kam jetzt alles darauf an, dass sie die richtigen Worte fand und klar machte, auf welcher Seite sie stand. Doch es fiel ihr schwer, sich in ihrem derzeitigen Zustand im erforderlichen Maß zu konzentrieren.
    „Minister Morris, da Sie über die VHA B escheid wissen, muss es mir nicht merkwürdig vorkommen, in Ihrer Anwesenheit von Vampiren zu sprechen.“
    Der Mann antwortete nicht. Emily fasste dieses Schweigen als Zustimmung auf und sprach unbeirrt weiter. „Ein Vampir selbst hat mir von der Agency erzählt. Von dem Zweck dieser Vereinigung und von der Ursache ihrer Entstehung. Und ich möchte mich heute mit Ihnen über dieses Problem unterhalten.“
    „Präzisieren Sie das bitte.“
    Emily nickte und rieb sich mit Schmerz verzerrtem Gesicht die wunden Handgelenke.
    „Zeigen Sie mal her.“ Die junge Frau sah den Minister verwundert an, als er ihre Handgelenke zu sich winkte, tat aber, was er verlangte. Sie stand auf und hielt ihm ihre Arme entgegen. Mr. Morris zog die Ärmel ihre r Bluse von den Handgelenken zurück und strich sehr vorsichtig mit dem Finger über die Striemen und tiefen Schnitte , die mit Rändern getrockneten Bluts verziert waren . Sofort zuckte Emily schmerzerfüllt zurück und stieß zischend Luft durch die Zähne aus.
    „Meine Güte. Das muss behandelt werden. Warten Sie.“ Er beugte sich über sein Telefon und drückte einen der Knöpfe. „Mildred, bitte bringen Sie mir Heilsalbe und etwas Verbandszeug. … Nein, nicht für mich. Sie haben die junge Lady zu den Affen runter geschickt! Jetzt fragen Sie doch nicht noch so blöd, wofür ich das Zeug brauche!“ Er schüttelte den Kopf und kam um den Tisch herum. Es war ihm anzusehen, dass er die Schäden, die seine Männer in den Verliesen anrichteten, zwar billigte, normalerweise aber nicht zu sehen bekam. So war es halt. Der eine traf die Anordnung, der nächste führte sie aus . Die Auswirkungen waren unerheblich, solange die Resultate stimmten .
    „Meine Güte, manchmal frage ich mich, ob sie nur für fünf Penny Verstand hat. Erst wirft sie Sie über meinen Kopf hinweg den Wölfen zum Fraß vor und wundert sich dann auch noch, wenn Sie verletzt wieder hoch kommen!“
    Noch immer schellten bei diesen Worten Alarmglocken in Emilys Kopf. Dass der Minister so fürsorglich war, passte nicht ins Bild.
    In diesem Moment ging die Tür auf, und eine zutiefst beleidigte Chefsekretärin betrat das Zimmer. Sie stellte das Tablett mit dem Gewünschten auf dem Glastisch ab und wollte sich gerade wieder zur Tür wenden, als sie einen Blick auf Emilys Handgelenke erhaschte. Erschrocken fuhr sie zurück und sah die junge Frau dann plötzlich entschuldigend an.
    „Ich hatte ja keine Ahnung… möchten Sie vielleicht einen Kaffee, Miss?“
    Emily sah ihr überrascht in die hellgrauen Augen und las das Friedensangebot darin. Hatte Miss Engels tatsächlich nicht gewusst, in was sie Emily hinein warf, oder gehörte auch das zu einem gut inszenierten Spiel? Emily beschloss, dass Spiel vorübergehend mit zu spielen und nickte dankbar. „Gern. Mit Milch und Zucker bitte.“ Die Ältere nickte und verließ sofort wieder den Raum.
    Nachdem der Minister persönlich seinem Gast die Handgelenke verbunden hatte und Emily einigermaßen selig den wunderbar frischen Kaffee schlürfte, der langsam ihre Lebensgeister weckte , kam der Minister schließlich doch noch zur Sache.
    „Ein Vampir hat Sie also selbst über die Existenz der VHA unterrichtet. Und was führt sie nun zu mir? Es überrascht mich, dass sie offenbar auf deren Seite stehen. Es wäre Ihnen doch ein Leichtes gewesen, Benson von Ihrem Kontakt zu berichten und diese leidigen Kreaturen aus der Welt zu schaffen. Es sei denn, es gibt einen besonderen Grund, aus dem Sie diesem Vampir vertrauen. Doch das würde mich sehr überraschen. Vampiren kann man nicht trauen! “
    Emily nippte noch einmal an ihrer Kaffeetasse, bevor Sie Morris alles erzählte. Oder jedenfalls fast alles.
    „Ich bin durch Zufall da hinein geraten. Ich habe in meiner Familiengeschichte geforscht und bin schlussendlich auf das Vampirvolk ge stoßen . Mit Einzelheiten will ich Sie nicht langweilen. Über mehrere Ecken und Kanten bin ich dann schließlich in eine… sagen wir … Unterhaltung geraten, in der ich plötzlich zur Diplomatin erklärt wurde. Man hat mich über die Absichten aufgeklärt, die das Vampirvolk hat.“
    „Über ihre Absichten? Das ist ja interessant. “ In seiner

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