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Der Talisman (German Edition)

Der Talisman (German Edition)

Titel: Der Talisman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth von Bismarck
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Familie der Khemir finden du in Timbuktu, böse Stadt. Da Khemirs wie Sand in der Wüste! Aber schlimmster Khemir, der sein das Familienoberhaupt, leben in Bilma!«
    Die Leute erzählten Yasha, dass in der Ténéré-Wüste, die auch das endlose Land ohne Schatten genannt wird, die Oase Bilma liegt. Dort herrschte der grausame Abdul Khemir mit eiserner Hand. Er war der mächtigste Sklavenhändler weit und breit. Mussad, sein Sohn, hatte Panna nach Bilma entführt. Sie sollte dort seine schwer kranke Mutter heilen. Das war Panna auch gelungen, doch die Khemirs dankten es ihr schlecht. Sie blieb als Sklavin in Bilma, denn der alte Abdul Khemir hatte beschlossen, Panna zu seiner 126. Ehefrau zu machen.
    Das klang alles sehr unerfreulich. Yasha schluckte trocken. Eines war ihm inzwischen klar geworden, es würde ganz schön schwer werden, Panna zu retten. Auf einem großen Platz angekommen, sah Yasha tausende von blaugekleideten Männern. Das waren Tuareg. Man nennt sie auch blaue Männer, weil die blauen Kleider und Kopfschleier, die sie zum Schutz gegen die Sonne und den Wüstensand tragen, auf ihre Haut abfärben.
    Die Tuareg sind ähnlich wie Zigeuner. Sie haben keinen festen Wohnsitz und ziehen in der Wüste von einem Ort zum anderen. Es sind wilde Leute, stolz und zäh. Und sie sind schweigsam, denn in der Wüste kostet jedes Wort viel Kraft. Aber hier auf diesem Platz waren sie alles andere als still. An diesem Tag fand ein großer Pferdemarkt statt.
    Eigentlich brauchen
    die Tuareg keine
    Pferde, weil sie damit in der Wüste nicht viel anfangen können. Sie besitzen Kamele, denn nur diese zähen, genügsamen Tiere überstehen die langen Strecken ohne Wasser. Trotzdem sind die Tuareg ganz aus dem Häuschen, wenn es um Pferde geht, und so herrschte auf dem Markt lebhaftes Treiben. Alle schrien wild durcheinander und drängten sich in dichten Trauben rund um die Auktionsflächen, um zuzusehen, wie die schönen Tiere versteigert wurden.
    Yasha drängelte sich durch die Menschenmenge, bis er endlich ganz vorne stand. Er kam gerade rechtzeitig, um zu beobachten, wie Georgys weißer Hengst mit der schwarzen, herzförmigen Blesse versteigert wurde. Das Tier sah überirdisch schön aus, ja, fast magisch! Bewundernde Rufe erklangen aus dem Publikum. Im Schatten eines großen Baldachins saß eine kleine Gruppe reicher Käufer, die während der Auktion Gäste der Pferdehändler waren. Laut wurden die ersten Gebote abgegeben. Schnell war der Preis für den weißen Hengst in schwindelerregende Höhen gestiegen. Mit bedauernden Mienen gaben die Interessenten nach und nach auf. Zuletzt lieferten sich nur noch zwei ältere, elegant gekleidete Herren ein wahres Gefecht. Schnell wie Pistolenschüsse fielen die Gebote. Plötzlich ging ein Raunen des Missmuts durch die Menge. Abdul Khemir hatte sich langsam erhoben und mit donnernder Stimme ein unglaubliches Gebot abgegeben!
    Der massige Abdul lachte vor Freude, als er sah, wie die beiden älteren Herren bleich wurden und betrübt die Köpfe senkten. Der Auktionator hob die Hand. Der weiße Hengst mit der herzförmigen Blesse gehörte Abdul Khemir.
    Es war ein unerhörtes Glück für Yasha, dass er Abdul Khemir so schnell auf die Spur gekommen war. Damit hatte er nicht gerechnet. Nun durfte er ihn unter keinen Umständen aus den Augen verlieren. Hastig quetschte er sich durch die dicht gedrängten Zuschauer, um in die Nähe des Baldachins zu gelangen.
    Abdul Khemir hielt den weißen Hengst am Halfter und gab seinen eifrig nickenden Dienern knappe Anweisungen. Dann ließ er sich von zwei seiner Leute in den Sattel hieven. Der weiße Hengst tänzelte nervös. »Komm, mein Herz!«, schrie Abdul Khemir und gab dem Tier die Sporen.
    Abdul Khemir
    ritt in scharfem
    Trab durch die Menschenmenge in Richtung Tamanrasset. Hastig sprangen die Leute ihm aus dem Weg. Als Pferd und Reiter den Platz überquert hatten und die Stadt erreichten, wurde es für Yasha einfacher, ihnen zu folgen. Hier im Labyrinth der schmalen, staubigen Gassen, in denen sich viele Menschen drängten, kamen Pferd und Reiter nur noch langsam voran.
    Als Yasha so weit aufgeholt hatte, dass er fast neben Abdul Khemir lief, rief er so laut er konnte: »He! He! Wo ist Panna?« Abrupt drehte sich der Mann um, der Hengst bäumte sich vor Schreck auf und warf den Dicken fast ab. Schneller als Yasha es ihm zugetraut hatte, schaffte es Abdul Khemir, den Hengst zu bändigen. Dann schrie er: »Wie? Panna? Panna? Was meinst du damit,

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