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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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ohne jede Vorwarnung an, zerstören mein Eigentum, töten meine Hunde, meine Wachen …«
»Das wisst Ihr doch gar nicht!«
»Warum habe ich dann keine Warnung erhalten? Geschieht ihnen recht. Hört! Es hat angefangen.«
Ferne Schreie hallten leise durch das Haus, als die Angreifer feststellten, in welcher Gefahr sie schwebten. So niederträchtig die Strategie des Grafen auch sein mochte, Ringwald musste zugeben, dass sie der Bruderschaft durchaus würdig war. János hatte seine eigenen Leute in einen hell erleuchteten Bereich getrieben und ließ die Schattenherren auf die Angreifer los, die sich in dieser besonders finsteren Nacht draußen befanden. Der Keller der Toten war nie ein Fluchtweg, sondern eine geheime Verteidigung gewesen.
»Kommt mit!«, forderte Max den Grafen auf. »Wir müssen gewährleisten, dass die Leute nicht in Panik geraten. Und wir müssen Frau Schale und die Chivianer finden.«
»Wozu? Tot ist tot.«
»Nicht immer!« Damit schleuderte Ringwald die Tür auf und sprang mit Schlechte Neuigkeiten in der Hand hervor. Unmittelbar hinter ihm war Raunzer, und im Gang wurde es noch heller, als die Frauen mit weiteren Laternen folgten.
Die Brechstange des Grafen lag zu dessen Füßen. Er trug immer noch lediglich einen Pelzmantel, unter dem seine behaarte Brust und seine Unterarme hervorlugten. Das Breitschwert trug er links, in der rechten Hand hielt er eine Laterne, die er fallen lassen müsste, um zu ziehen, wodurch Ringwald reichlich Warnung erhielt. Der große Seneschall war unbewaffnet. Die Hintertür hinter den beiden war vergittert und verriegelt.
Vorerst hatte Ringwald die Oberhand. Aber konnte er sie gegen zwei Vamky-Männer behalten?
»Oh, da seid Ihr ja, Euer Gnaden!«, rief der Graf aus. »Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Steck das Schwert weg, Söhnchen. Es zeugt von schlechten Manieren, seinen Gastgeber zu bedrohen.«
»Noch schlimmer ist es, einen Gast an dessen Feinde zu verkaufen.« Ringwald trat näher. Ein an Insekten erinnerndes Rascheln und Klirren ließ erahnen, das etwas immer noch die Stufen heraufkroch, doch Ringwald schenkte dem keine Beachtung. »Habt Ihr Wolfgang Webber tatsächlich gehängt oder nur so getan, als hättet Ihr es vor?«
Das Licht der Lampen spiegelte sich in den Augen des Grafen wider. »Was, bei den Geistern des Todes, geht dich das an?«
»Sagt mir einfach, dass Ihr nicht befohlen habt, ihn zu einem Oktogramm zu schaffen und zu heilen, sobald wir weg waren.«
»Sir Ringwald!«, begehrte die Herzogin hinter ihm auf. »Das ist lächerlich. Ich habe Euch doch erzählt, wie uns Graf János geholfen hat, nachdem Fadrenschloss niedergebrannt war. Er war mir ein treuer Freund, außerdem war er ein lebenslanger Freund von Ernst von Fader.«
Ringwald ließ den Grafen nicht aus den Augen. »Darüber hinaus aber ist er ein abtrünniger Vamky-Ritter, Hoheit. Er verließ den Orden, nachdem Luitgard gestorben war, was ihn jedoch nicht von seinem Eid entband. Ja, er hat Euch und dem Baron geholfen. Dann traf Harald mit Befehlen für ihn ein. Deshalb hat János dem Baron Harald empfohlen. Und deshalb hat er angedeutet, dass Ihr aufbrechen solltet, bevor Harald weitere Schwärme auf ihn loslassen konnte. Später erhielt er andere Befehle, nicht wahr, Herr? Als Radu zur Beerdigung seines Vaters erschien, habt Ihr ihn in Gewahrsam genommen. Warum? Ihr habt gesagt, weil er die Bruderschaft verlassen hatte, aber genau das habt Ihr selbst getan.«
»Er hatte ein Kind entführt, das in meiner Obhut gelassen worden war!«
»Und wer hat Euch das verraten? War Radu etwa so dumm? Er hatte sorgsam darauf geachtet, nicht gesehen zu werden, hat er uns gesagt.«
»Was geht dich das an, Söhnchen?«
Ringwald genoss diesen Schlagabtausch fast. Glockmann wäre stolz auf ihn gewesen. »Euren Seneschall hier geht es auf jeden Fall etwas an. Habt Ihr ihm mitgeteilt, wie Ihr Radu zu Mus geschlagen und wie ein Tier in einer Grube gefangen gehalten habt? Er kannte keine Geheimnisse, die für Euch von Belang gewesen wären. Euch wurde befohlen, ihn zu verhören, weil man in Vamky wissen wollte, wie viel er herausgefunden hatte. Anschließend solltet Ihr ihn hängen. Was Ihr auch getan hättet, wenn wir nicht gerade noch rechtzeitig eingetroffen wären.«
Max gab einen erstaunt-fragenden Laut von sich, den man von einem Bären erwartet hätte, der mitten im Winter aus dem Schlaf gerissen wurde.
»Und als Ihre Hoheit vor zwei Tagen auftauchte«, fuhr Ringwald fort, »habt Ihr eine Nachricht nach

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