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Der Tanz des Maori (epub)

Titel: Der Tanz des Maori (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Temple
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»Pünktlichkeit ist schon einmal nicht die Stärke unserer beiden Turteltäubchen. Sie wollten doch vor den anderen Gästen hier sein!«
    Noch bevor Fiona antworten konnte, hielt ein brauner Pick-up vor der Tür, und die ersten Gäste stiegen aus. Der alte Cavanagh zauberte aus dem Nichts ein Lächeln auf seine Lippen, das seine Augen allerdings nicht erreichte. Mit ausgestreckter Hand lief er seinen Gästen entgegen. »Wie schön, euch hier zu sehen!«, rief er und umarmte sie. »Kann ich euch einen Willkommensdrink anbieten?« Die Gastfreundschaft der Cavanaghs war legendär, daran hatte die ruppige Art des alten Patriarchen nichts geändert. Im Gegenteil: Er war vielleicht etwas eigenwillig, aber auf seine Freundschaft konnte man sich verlassen.
    Der Reihe nach kamen seine Gäste in den großen Garten und wurden von ihm willkommen geheißen. Sie verteilten sich in dem weitläufigen Garten, während Fiona und ein Koch sich um den großen Grill kümmerten und Fleisch und Kartoffeln allmählich verlockend dufteten.
    Das Fest war in vollem Gange, als George Cavanagh zufällig wieder zum Tor sah. Da sah er die schlanke Figur seines Enkels, der eine goldblonde Frau im Arm hielt. Von ihr sah Cavanagh anfangs nur die Haare und eine Hand, in der sie einen bunten Blumenstrauß hielt. Augenblicke später stand sie vor ihm und hielt ihm unbefangen ihre Hand hin. »Sie müssen George Cavanagh sein. Brandon hat viel von Ihnen erzählt. Sie müssen ein ganz besonderer Großvater sein!«
    Wortlos nahm der Alte ihre Hand. Eine Sekunde lang musterte er sie genau. Dann schien er fast einen Schritt zurückzuweichen, seine dunklen Augen weiteten sich. Fast unmerklich schüttelte er den Kopf. »Wie war noch einmal Ihr Name?«, fragte er mit plötzlich schwankender Stimme.
    Â»Den habe ich noch gar nicht gesagt«, erklärte Sina etwas überrascht. »Ich heiße Sina Gehrling. Medizinstudentin aus Deutschland. Berlin, um etwas genauer zu sein.«
    Â»Nicht Hamburg?« Die Frage klang fast wie eine Beleidigung.
    Â»Nein.« Sina sah ihn etwas verdutzt an. Das sollte der nette alte Herr sein, von dem Brandon ihr jetzt seit Wochen vorschwärmte? Das war ein misstrauischer, unhöflicher alter Mann, wenn man ihre Meinung hören wollte. Aber sie riss sich zusammen. Schließlich konnte jeder einmal einen schlechten Tag haben.
    Fiona sah das Zusammentreffen von ihrem Platz am Grill aus. Der alte Cavanagh schien beim Anblick der neuen Freundin seines Enkels blass zu werden. Dabei sah die Blondine mit den meergrünen Augen sehr nett aus, fand Fiona. Zumindest nicht bedrohlich. Aber der Alte schien bei ihrem Anblick nichts Gutes zu erwarten. Fiona runzelte die Stirn. So hatte sie ihn noch nie erlebt.
    Sina bemühte sich, ihre gute Laune nicht zu verlieren, als sie die Begrüßung hinter sich hatte. »Sieht er jeden neuen Gast so durchdringend an?«, wisperte sie Brandon ins Ohr. »Bei dem fühle ich mich ja spontan wieder wie ein kleines Mädchen, das in der Schule abgefragt wird. Mit dem Unterschied, dass ich dieses Mal keine Ahnung hatte, was eigentlich der Stoff sein sollte.«
    Brandon streichelte ihr kurz über den Arm. »Jetzt mach dir mal keine Sorgen. Es kommt letzten Endes nicht darauf an, dass du meinem Großvater gefällst, sondern mir.« Er setzte sein unschlagbares Grinsen auf. »Und mir gefällst du sogar sehr gut!«
    Â»Das will ich hoffen!« Lachend schlang Sina ihren Arm um Brandons Hüfte, während sie mit ihm weiter durch den Garten schlenderte. Er stellte ihr noch ein paar Bekannte seines Großvaters vor, und schließlich landeten sie bei Marvin und Paula, die ihnen schon von Weitem entgegenlachten. »Schön, euch wiederzusehen. Wir haben damals ja sofort gedacht, dass ihr ein schönes Paar abgeben würdet …«
    Brandon deutete unauffällig in Richtung seines Großvaters. »Habt ihr irgendeine Idee, was Grandpa an Sina stört? Immer wenn er uns einen Blick zuwirft, von dem er annimmt, dass er total heimlich ist, sieht er so aus, als ob er sie gleich mit einem langen Prügel vom Hof vertreiben würde … So kenne ich ihn gar nicht. Sogar Hakopa hat er mit offenen Armen willkommen geheißen, obwohl er sonst nicht immer gut auf die Maoris zu sprechen ist …«
    Paula schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich habe keinen blassen Schimmer. Aber du musst

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