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Der Tanz des Maori (epub)

Titel: Der Tanz des Maori (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Temple
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»Dir mag das ja egal sein, aber mich treibt jetzt wirklich die Neugier an. Wie kamen die alle aus diesem Lügengebäude raus? Irgendwann muss doch einfach jemand gesagt haben, was wirklich passiert ist!«
    Sie sah Brandons zweifelndes Gesicht. »Oder nicht?«
    Er wiegte nachdenklich seinen Kopf hin und her. »Warum denn? Wer hatte schon Interesse daran, die Wahrheit herauszufinden? Das war doch nur Ava. Und wenn sie zu lange gewartet hat, dann wollte es schließlich keiner mehr wissen. Du weißt doch, wie Menschen sind: Sie vergessen ein Unglück und die Toten viel zu schnell und gehen wieder zum Alltag über …« Er streichelte Sina über die Wange. »Und du solltest dich nicht so stark mit den Schicksalen von Menschen belasten, die wahrscheinlich schon lange tot sind. Hör auf, immer nur in der Vergangenheit zu bohren, schau auch in die Zukunft.« Er lächelte sie an. »Unsere Zukunft!«
    Sie gingen früh zurück zu Hakopa, der sie mit einem Bier empfing und schweigend ihre Erlebnisse anhörte. Als sie endlich endeten, war es schon tief in der Nacht. Hakopa zuckte nur mit den Achseln. »Damals sind viele schreckliche Dinge in den Minen passiert. Die Arbeiter hatten keine Rechte und die Minenbesitzer oft keine Ahnung. Viele der Arbeiter sind früh gestorben – entweder durch ein Unglück oder eine Krankheit. Und so schrecklich die Geschichte von Ruiha auch ist – für die Toten war es wahrscheinlich ziemlich egal, ob sie wegen Densons oder MacLagans Habgier starben. Meint ihr nicht?«
    Schweigend beendeten sie den Abend. Sina schlief völlig erschöpft in dem Augenblick ein, als ihr Kopf das Kissen berührte.
    Diesmal war alles anders. Es regnete. Aber es war kein einzelner Mann, der vor ihr tanzte – es waren gleich drei. Sie rollten die Augen, schlugen sich auf die Oberschenkel, machten drohende Schritte auf sie zu. Gleichzeitig regnete es aus tief hängenden Wolken ohne Pause auf sie herunter. Ihr lautes Geschrei klang immer noch drohend. Hinter den drei Männern konnte sie jetzt drei offene Gräber entdecken. Eine dunkel gekleidete Gemeinde stand davor und sah den drei Männern bei ihrer Pantomime zu. Mit furchterregenden Gebärden kamen jetzt alle drei auf Sina zu. Sie wollte fliehen, aber ihre Füße schienen auf dem Boden verwurzelt zu sein. Sie hatte das Gefühl, in einem zähen Schlamm zu stehen, der jede schnelle Bewegung verhinderte, egal wie sehr sie sich anstrengte. Sie konnte nicht fliehen, sie musste die Berührung der Männer ertragen. Nur Zentimeter, bevor die Männer sie erreichten, fuhr sie schweißgebadet aus ihrem Traum auf.
    Ihr Herz raste. Zögernd fuhr sie sich mit den Händen durch das nassgeschwitzte Haar, das an ihrer Wange klebte. Was war passiert? Ihr Traum hatte sich das erste Mal verändert, seit sie wieder in Neuseeland war. Konnte es sein, dass Brandon recht hatte und es sich wirklich um einen Tanz handelte? Aber warum waren die Männer nur so wütend auf sie? Sie hatte das entmutigende Gefühl, dass die Fragen immer zahlreicher und die Antworten immer weniger wurden.
    Langsam ließ sie sich wieder auf das Bett sinken. Sie drängte sich näher an Brandon, der sie schlaftrunken in die Arme nahm. Sina reichte es jetzt nicht, nur in den Arm genommen zu werden. Sie ließ ihre Hand nach unten wandern und streichelte erst Brandons Oberschenkel, seinen muskulösen Bauch und schließlich über seine Männlichkeit, die ihr inzwischen prall gegen die Hand drückte. Vorsichtig strich sie darüber, dann drehte sie Brandon auf den Rücken. »Hm«, knurrte er noch im Halbschlaf, als sie sich langsam auf ihn schob und ihn in sich aufnahm. Sie fing an, sich sanft zu bewegen – und merkte an seinen heftiger werdenden Reaktionen, dass er inzwischen auch erwacht war. Langsam richtete sie sich auf und setzte sich auf ihn, während sie seine Brust streichelte. Seine Hände umfingen ihr Gesäß, und er zog sie näher an sich heran. Sie stöhnte auf – und biss sich sofort auf die Lippen. Die Hütte von Hakopa hatte papierdünne Wände, und sie wollte Brandons Freund nun wirklich nicht an ihrer Lust teilhaben lassen. Sie neigte sich nach vorne und gab Brandon einen langen Kuss, während sie sich weiter langsam und beharrlich auf ihm bewegte. Er überließ sich immer mehr ihrem Rhythmus, und so machten sie gemeinsam aus dieser Nacht

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