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Der Tempel der Ewigkeit

Der Tempel der Ewigkeit

Titel: Der Tempel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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seine Hauptstadt errichten.
    Die Schönheit und die verschwenderische Fülle dieses Landstrichs überraschten Moses. Der König, von seinem Löwen und seinem Hund begleitet, führte persönlich den Zug der Hebräer und ihrer ägyptischen Vorarbeiter an. Serramanna und ein Dutzend Späher waren dem Herrscher mit offenen Augen vorausgeeilt, um sich zu vergewissern, daß ihm keinerlei Gefahr drohe.
    Anscheinend der Vergessenheit und dem stets gleichförmigen Wechsel der Jahreszeiten anheim gefallen, döste der kleine Marktflecken Auaris in der Sonne. Er beherbergte lediglich einige abgehalfterte Beamte, bedächtige Bauern und Papyrusschneider.
    Der lange Troß, der in Memphis aufgebrochen war, hatte in der heiligen Stadt Heliopolis gehalten, wo Ramses dem Sonnengott Re, seinem Beschützer, Opfergaben dargebracht hatte. Dann war er durch Bubastis gezogen, die Stadt der sanften, durch eine Katze verkörperten Göttin Bastet, um schließlich dem östlichsten, dem «pelusischen» Arm des Nils zu folgen, dem die an seiner Mündung gelegene Stadt Pelusium den Namen verliehen hatte. Er wurde aber auch «die Wasser des Re» genannt. Unweit des Sees Menzaleh, am westlichen Ende des nach Syrisch-Palästina führenden «Horuswegs», lag Auaris.
    «Ein Ort von größter strategischer Bedeutung», stellte Moses fest, als er den Plan betrachtete, den Ramses ihm übergeben hatte.
    «Verstehst du jetzt, warum ich ihn gewählt habe? Wenn wir ‹die Wasser des Re› durch einen Kanal mit den großen Seen auf der Landenge von Kantir verbinden, erreichen wir, sofern Eile geboten ist, die Festung Sile und die Verteidigungsanlagen an der Grenze innerhalb kürzester Zeit mit unseren Booten. Damit verstärke ich den Schutz des östlichen Deltas, vermag die Wege im Auge zu behalten, auf denen Feinde in Ägypten einfallen könnten, und werde unverzüglich selbst über die nichtigsten Wirren in unseren Schutzgebieten unterrichtet. Hier ist obendrein der Sommer angenehm, die Soldaten werden nicht allzusehr unter der Hitze leiden und sind jederzeit einsatzbereit.»
    «Du blickst weit voraus», befand Moses.
    «Wie ist die Stimmung bei deinen Leuten?»
    «Es sieht so aus, als freuten sie sich darüber, unter meinem Befehl zu stehen. Aber stellt nicht die erkleckliche Erhöhung ihrer Löhne, die du ihnen zugestanden hast, den größten Anreiz dar?»
    «Jeder Sieg hat seinen Preis. Und ich möchte eine prachtvolle Stadt.»
    Moses beugte sich erneut über den Plan. Vier Tempel sollten vergrößert oder neu errichtet werden: im Westen der des Amun, des verborgenen Gottes; im Süden der des Seth, des Herrn über diese Stadt; im Osten, neben dem Heiligtum der syrischen Göttin Astarte, der Tempel des Sonnengottes Re und im Norden, neben der Kultstätte der Göttin Ouadjat, der Grünenden, die den Wohlstand spendete, ein Tempel des Ptah. In der Nähe des Seth-Tempels, der etwas abseits lag, war ein großer Hafen vorgesehen, an einem Kanal, der die «Wasser des Re» mit den «Wassern von Auaris» verbinden sollte, diese zwei breiten Nilarme, die die Stadt umschlossen und ihre Versorgung mit Trinkwasser sicherten. Rund um den Hafen waren Lagerhäuser, Speicher und Werkstätten geplant und weiter im Norden, im Herzen der Stadt, der Königspalast, die Verwaltungsgebäude, die Villen der Adligen sowie die Wohnviertel, in denen Arm und Reich einträchtig nebeneinander leben sollten. Vom Palast würde die Hauptstraße der Stadt in gerader Linie zum Tempel des Ptah, des Schöpfers, führen, und von ihr sollten zwei breite Alleen abzweigen, eine zum Tempel des Amun und die andere zum Tempel des Re.
    Für die Soldaten sollten vier Kasernen gebaut werden, eine zwischen dem pelusischen Nilarm und den Amtsgebäuden und die anderen drei entlang den «Wassern von Auaris».
    «Schon morgen werden die ersten Werkstätten ihre Pforten öffnen und bunte Kacheln zum Schmuck der Wände herstellen», erklärte Ramses. «In allen Häusern, vom bescheidensten bis hin zum Empfangssaal des Palastes, werden leuchtende Farben herrschen. Allerdings müssen die Gebäude erst einmal stehen, und dafür hast du Sorge zu tragen, Moses.»
    Mit dem Zeigefinger der rechten Hand wanderte der Hebräer auf dem Plan von Bauwerk zu Bauwerk, deren Abmessungen der König genau festgelegt hatte.
    «Ein wahrhaft gewaltiges Vorhaben, aber überaus verlockend. Dennoch…»
    «Dennoch was?»
    «Möge Majestät es mir nicht verargen, doch es fehlt ein Tempel. Ich könnte ihn mir gut hier, auf dem noch

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