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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Sommer, könnte es sein, daß sie wild um sich greift. Im kälteren Frühlingswetter dürfte sie sich nicht so schnell ausbreiten. Mit etwas Glück handelt es sich um einige wenige Fälle, die bald ausgestanden sind.«
    »Mit etwas Glück«, wiederholte Richard murmelnd. »Glück ist etwas für Träumer, und ich habe nur Alpträume. Wir müssen die Menschen warnen.«
    Drefan blickte einen nach dem anderen mit seinen blauen Augen an. »Ich verstehe, und ich stimme deinen Überlegungen zu. Viel können wir allerdings nicht tun, außer die Toten rasch zu verscharren und ihre Habseligkeiten zu verbrennen. Es gibt Heilmittel, aber ich fürchte, sie sind nur von begrenztem Wert.
    Ich will dich nur warnen: Die Nachricht von einer Pestepidemie wird sich verbreiten wie ein Feuersturm.«
    Richard bekam eine kribbelnde Gänsehaut.
    Mit dem roten Mond wird der Feuersturm kommen.
    »Mögen die Guten Seelen uns das ersparen«, flüsterte Kahlan. Ihr ging das gleiche durch den Kopf wie ihm.
    Richard sprang auf. »Yonick.« Er ging durch das Zimmer, damit der Junge nicht gezwungen war, sich seinem toten Bruder zu nähern.
    »Ja, Lord Rahl?« Seine Stirn legte sich in Falten, als er sich bemühte, seine Tränen zurückzuhalten.
    Richard stellte ein Knie auf den Boden und nahm den Jungen bei den Schultern.
    »Es tut mir so leid, Yonick. Wenigstens leidet dein Bruder nicht mehr. Er ist jetzt bei den Guten Seelen und ruht in Frieden. Sicherlich hofft er, daß wir uns an die schönen Zeiten mit ihm erinnern und nicht traurig sind. Die Guten Seelen werden über ihn wachen.«
    Yonick wischte sich das blonde Haar auf Seite. »Aber … ich…«
    »Ich will nicht, daß du dir Vorwürfe machst. Niemand hätte etwas für ihn tun können. Niemand. Manchmal werden Menschen krank, und keiner von uns hat die Macht, sie wieder gesund zu machen. Niemand hätte irgend etwas ausrichten können. Selbst wenn du mich gleich zu Anfang geholt hättest.«
    »Aber Ihr habt Magie.«
    Richard war zutiefst verzweifelt. »Für einen solchen Fall nicht«, erwiderte er leise.
    Er nahm Yonick einen Augenblick lang in die Arme. Im Zimmer nebenan weinte sich die Mutter an Rainas Schulter aus. Nadine war damit beschäftigt, ein paar Kräuter für die Frau zusammenzustellen und ihr Anweisungen für die Anwendung zu geben. Die Frau an Rainas Schulter nickte und hörte schluchzend zu.
    »Ich brauche deine Hilfe, Yonick. Ich muß die anderen Jungs aus der Ja’La-Mannschaft aufsuchen. Kannst du mich dahin bringen, wo sie wohnen?«
    Yonick wischte sich mit dem Ärmel über die Nase. »Warum denn?«
    »Ich fürchte, sie können auch krank werden. Das müssen wir wissen.«
    Der Junge drehte sich sichtlich besorgt zu seiner Mutter um. Richard gab Cara ein Zeichen.
    »Wo ist dein Vater, Yonick?«
    »Er ist ein Filzmacher. Er arbeitet die Straße runter, und dann die dritte rechts. Jeden Tag ist er bis spät in den Abend bei der Arbeit.«
    Richard erhob sich. »Cara, schickt ein paar Soldaten los, die Yonicks Vater holen sollen. Er sollte jetzt hier bei seiner Frau sein. Sorgt dafür, daß ein paar Soldaten für heute und morgen seinen Platz einnehmen und aushelfen, so gut sie können, damit seiner Familie der Verdienst nicht verlorengeht. Sagt Raina, sie soll bei der Mutter bleiben, bis Yonicks Vater zu Hause ist. Das dürfte nicht lange dauern, anschließend kann sie nachkommen.«
    Am Fuß der Treppe faßte Kahlan ihn am Arm, hielt ihn zurück und bat Drefan und Nadine, draußen bei Yonick zu warten, solange Cara unterwegs war, um seinen Vater zu suchen. Kahlan schloß die Tür zur Gasse, so daß sie unten im düsteren Treppenhaus mit Richard alleine war.
    Sie wischte sich die Tränen mit zitternden Fingern von den Wangen. Aus ihren grünen Augen rannen immer neue.
    »Richard.« Sie schluckte und rang keuchend nach Atem. »Ich wußte nichts davon, Richard. Da war Marlin, und diese Schwester der Finsternis … Ich hatte ja keine Ahnung, daß Yonicks Bruder so krank war, sonst hätte ich niemals –«
    Richard hob die Hand, damit sie schwieg. Er sah ihr jedoch an dem verängstigten Blick an, daß es seine finstere Miene war, die sie hatte verstummen lassen.
    »Wage nicht zu glauben, dich wegen Nadines grausamer Lügengeschichten erklären zu müssen. Wage es ja nicht. Ich kenne dich, und ich würde niemals so etwas von dir denken. Niemals.«
    Sie schloß erleichtert die Augen und ließ sich an seine Brust sinken. »Der arme Junge«, weinte sie.
    Er strich ihr über das lange

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