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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nicht haben kannst, liebst du sie nicht genug, um ihr Herz zu heilen? Ihrem Herzen seinen Frieden zurückzugeben? In dieser Liebe, die du empfindest, zählst du dort allein und sie überhaupt nicht?«
    Richard warf der Seele einen wütenden Blick zu. »Sie hat auch ohne mich ihr Glück gefunden. Ich kann ihr nichts mehr geben.«
    »Hat dir die Rose Freude gebracht, Richard?«
    Richard ging weiter. »Ja, sie ist sehr schön. Danke.«
    »Wirst du dir also überlegen zurückzugehen?«
    Richard wirbelte zur Seele von Kahlans Mutter herum. »Danke für die Rose. Hier sind eintausend zurück, damit du nicht behaupten kannst, ich sei dir etwas schuldig geblieben!«
    Richard streckte die Hand aus, und die Luft füllte sich mit Rosen. Rosenblüten wehten und wirbelten herum wie in einem roten Schneesturm.
    »Es tut mir leid, daß ich dich nicht zwingen kann zu verstehen, Richard. Offensichtlich tue ich dir nur weh. Am besten lasse ich dich jetzt alleine.«
    Richard brach zusammen, fühlte sich zu elend, um sich auf den Beinen zu halten. Bald würde er zu ihnen gehören, eine Seele sein und dieses Zwischenreich nicht mehr ertragen müssen, wo er zwischen den Welten hin- und hergerissen wurde. Er hatte zu essen, wenn ihn danach verlangte, er konnte schlafen, wann er wollte, aber er konnte das Leben hier auf keinen Fall endlos weiterführen. Dies war nicht die Welt des Lebendigen.
    Schon bald würde er einer von ihnen sein und mit dieser Leere, die sein Leben darstellte, abgeschlossen haben.
    Früher hatte Kahlan diese Leere ausgefüllt. Sie war sein ein und alles gewesen. Er hatte ihr vertraut. Er hatte geglaubt, sein Herz sei bei ihr sicher aufgehoben. Er hatte sich zuviel erträumt. Wie hatte er ein solcher Narr sein können? War das alles Einbildung gewesen?
    Richard hob den Kopf. Er sah zur anderen Seite des Saales hinüber. In Gedanken ging er die Gegenstände durch, die dort aufbewahrt wurden. Der Quell der Blicke. Dort irgendwo stand er, auf der anderen Seite des Saales. Wie man ihn benutzte, wußte er.
    Er stand auf, ging quer durch den Saal und trat zwischen zwei der Säulen hindurch zum steinernen Quell der Blicke. Der bestand aus zwei in Stufen übereinander angeordneten Becken, das untere hüfthoch und das obere gleich oberhalb seines Kopfes. Beide Becken waren längliche Rechtecke. In den glitzernden, holzkohlengrauen Stein waren reich verzierte Symbole der Unterweisung und der Kraft geschlagen. Das untere Becken war bis zum Rand mit einer silbrigen Flüssigkeit gefüllt, die der Sliph zu ähneln schien und doch ganz anders war, wie er wußte.
    Richard nahm den silbernen Krug aus dem Regal darunter und tauchte ihn in das untere Becken. Er leerte den Krug in das obere.
    Damit fuhr er fort, bis das obere mit der vorgesehenen Menge der Flüssigkeit angefüllt war.
    Richard beugte sich über das untere, um seine Hände auf die entsprechenden Symbole zu legen, die sich zu beiden Seiten hin erstreckten. Die Hände auf die Blickschlitze gelegt, las er vornübergebeugt die uralten Worte. Nachdem die Worte gesprochen waren, konzentrierte er sich auf den Menschen, den er beobachten wollte. Dabei setzte er ein schmales Kraftband frei, um die Flüssigkeit im oberen Becken freizugeben.
    Das silbrige Naß ergoß sich vor seinem Gesicht in einer dünnen, silbernen Fläche über die messerscharfe Kante des oberen Beckens. In diesem Wasserfall aus Blickflüssigkeit erkannte Richard den Menschen, den er in Gedanken gerufen hatte: Kahlan.
    Ihm schnürte sich die Brust zusammen, als er sie sah. Fast hätte ihm der Atem gestockt, fast hätte er gequält aufgeschrien.
    Sie trug ihr weißes Konfessorenkleid. Die vertrauten Konturen ihres Gesichts weckten in ihm eine quälende Sehnsucht. Sie befand sich in der Nähe ihrer Gemächer, ihres Schlafzimmers im Palast der Konfessoren. Dort war es Nacht. Richard fühlte sein Herz gegen seine Rippen schlagen, als er sah, wie sie mit einer gleitenden Bewegung vor irgendeiner Tür stehenblieb.
    Drefan schlich sich von hinten an sie heran. Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie, dabei beugte er sich weiter vor und brachte seinen Mund dicht an ihr Ohr.
    »Kahlan, meine Gemahlin, meine Liebste. Bist du bereit, zu Bett zu gehen? Ich hatte einen schweren Tag. Ich freue mich auf eine Nacht lustvoller Leidenschaft.«
    Richard ließ den Quell los. Er riß die Fäuste hoch und taumelte zurück. Der Quell der Blicke zerschellte explosionsartig, gewaltige Feuer- und Rauchsäulen trieben

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