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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Hölle auf Erden erlebt hatte.
    »Bist du bereit?«, fragte Byrne sie.
    »Das ist jetzt die Retourkutsche für vorhin, was?«
    »Palumbo war Polizist.«
    Im ersten Moment war Jessica fassungslos. »Was?«
    Byrne schlug mit einer Hand auf die Unterlagen. »Daniel Palumbo war achtzehn Monate lang Streifenbeamter.«
    »Hier in Philly?«
    »Hier in Philly.«
    »Warte mal«, sagte Jessica. »Er hat nur achtzehn Monate bei der Polizei gearbeitet? Er war doch noch blutjung.«
    »Ja.«
    »Warum ist er aus dem Dienst ausgeschieden?«
    »Keine Ahnung«, sagte Byrne. »Es interessiert mich aber brennend. Dich nicht auch?«
    »Und ob.«
*
    Die beiden Detectives kehrten in die Mordkommission zurück. Jessica setzte sich auf ihren Bürostuhl, rollte zu einem Computer und gab den Namen des Mannes in die Datenbank ein. Nach wenigen Sekunden hatte sie einen Treffer. Sie verglich das Foto auf dem Monitor mit dem Bild, das sie am Tatort von dem Opfer gemacht hatte. Auf ihrem Bild war das Gesicht des Mannes so sehr mit Blut verschmiert und von Schnitten übersät, dass es kaum noch wie das eines Menschen aussah. Doch Fingerabdrücke logen nie, und Judys fachmännischer Analyse zufolge gab es eine Übereinstimmung von acht Punkten.
    Daniel Palumbo war dreiundzwanzig Jahre alt gewesen und in Süd-Philadelphia aufgewachsen. Vor drei Jahren war er Polizist geworden.
    Jessica schaute sich die beiden Fotos noch einmal an. Der Mann, den sie im Keller der ehemaligen Kirche gefunden hatte und der dort verblutet war, hatte endlich einen Namen: Daniel Elias Palumbo. Streifenpolizist Daniel Elias Palumbo.
    Es gab noch ein paar weitere Informationen über ihn: Wenige Monate nachdem er aus dem Polizeidienst ausgeschieden war, wurde er wegen des Besitzes von Rauschgift verhaftet und verurteilt. Er kam mit einer kurzen Gefängnisstrafe und Sozialstunden davon.
    Sie hatten sein Geburtsdatum und einen kurzen Lebenslauf. Jetzt kannten sie auch sein Todesdatum.
    »Hat er Verwandte?«, fragte Byrne.
    »Ja.« Jessica nahm ihren Mantel und die Schlüssel. »Seine Mutter. Sie wohnt in der Latona Street. Los, beeil dich.«

9.
    Auf der Fahrt nach Süd-Philadelphia scrollte Jessica durch die Bilder auf ihrem iPhone und schaute sich die Fotos an, die sie am Tatort aufgenommen hatte, in der ehemaligen St. Adelaide Church.
    Die ersten drei Fotos zeigten den Kellerraum, in dem sie Palumbo gefunden hatten. Der Raum sah entsetzlich aus, aber das war nichts im Vergleich zum Zustand der Leiche. Jessica wusste, dass es zahlreiche religiöse Sekten gab, deren Mitglieder sich bei rituellen Handlungen selbst geißelten oder gar verstümmelten. Sie glaubte aber kaum, dass Palumbo sich selbst mit Stacheldraht umwickelt hatte. Und selbst wenn er es getan hätte , müsste er Hilfe gehabt haben, um seine Hände hinter dem Rücken zu fesseln.
    Und dann das Buch. Mein Messbuch. Gehörte es Palumbo? Es sah aus wie eine Ausgabe für Kinder. Warum trug dieser erwachsene Mann es dann bei sich? Gehörte es ihm? Gehörte es dem Mörder?
    Jessica sah sich auch das Bild von dem X auf dem Laternenpfahl noch einmal an. Wenn es mit dem Blut Palumbos gemalt worden war, fanden sie vielleicht Fingerabdrücke auf dem Laternenpfahl. Die verrostete Oberfläche des Metalls konnte allerdings ein Problem darstellen.
    Sie hielten an einer Ampel. »Was denkst du?«, fragte Jessica.
    »Ich glaube, ich brauche schon wieder einen freien Tag.«
    »Meinst du, es war ein Ritualmord?«
    »Die Ritualmorde, in denen wir bisher ermittelt haben, waren genau das, nicht wahr? Morde. Der Mann hat noch gelebt, als wir dort ankamen. Ich nehme an, dass er aus einem bestimmten Grund so zurückgelassen wurde. Zehn Tage lang … mein Gott.«
    »Aber warum gerade dort?«
    Byrne bog in die Latona Street ein. »Gute Frage. Vielleicht hat er sich da früher sein Zeug gespritzt. Im Erdgeschoss lagen eine Menge Utensilien herum.«
    »Du glaubst doch nicht, dass es ein Drogenmord war?«
    Byrne schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich.«
    Jessica war derselben Meinung. Das war nicht der Stil eines Drogendealers. In der Regel entschieden diese Typen sich für einen harten, kostengünstigen Schlag auf den Hinterkopf. Obwohl es auch in dieser Branche Sadisten gab. Jessica und Byrne hatten beide schon in Mordfällen in der Drogenszene ermittelt, die mit Beilen, Schaufeln, Buschmessern und diversen anderen Waffen verübt worden waren.
    Doch auf den ersten Blick sah es nicht nach einem Mord im Drogenmilieu aus. Allerdings hatte

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