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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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nächsten zehn Tage der Aufnahme im Schnelldurchlauf ab. Jeden Abend gegen zweiundzwanzig Uhr ging eine Gestalt in die Gasse hinein und kam ein paar Minuten später wieder heraus. Mehr als den Schatten der spitzen Kapuze konnten sie allerdings nicht erkennen.
    »Jetzt kommen wir zu gestern Abend«, sagte Bontrager.
    Er drückte auf eine Taste. Ein paar Sekunden später kam die Person ins Bild, blieb kurz stehen und hob beide Hände, als würde sie einen Segen sprechen. Dann streckte sie eine Hand aus und markierte den Laternenpfahl mit dem X, das Jessica und Byrne vor dem Haus entdeckt hatten. Kurz darauf ging die Gestalt nach rechts aus dem Bild. Jessica schaute auf die Zeitangabe. Es war 22. 10. 54 Uhr.
    »Gibt es eine Möglichkeit, bessere Aufnahmen zu bekommen?«, fragte Jessica.
    »Besser nicht, aber größer.«
    Bontrager spulte den Film zurück zu der Stelle, als die Gestalt mit der Kapuze das X auf den Laternenpfahl gemalt hatte. Dann drückte er auf mehrere Tasten, worauf das Bild auf dem riesigen Monitor vorne im Raum erschien. Die Stelle des Films wurde Bild für Bild gezeigt. Bontrager stand auf, ging zwischen den Reihen hindurch und stellte sich vor den überdimensionalen Monitor, der nun die Gestalt mit der Kapuze zeigte, wie sie mit erhobenen Händen dastand. Jessica und die anderen sahen, dass die Person weiße Hände hatte. Vielleicht trug sie auch Handschuhe.
    »Ich glaube nicht, dass wir es schaffen, mehr Details herauszuarbeiten«, sagte Byrne.
    »Stimmt«, pflichtete Bontrager ihm bei. »Ich habe die Techniker gefragt. Der Film wurde in der Nacht bei schlechten Lichtverhältnissen aufgenommen. Was wir hier sehen, ist alles, was wir kriegen können.«
    »Können wir einen Ausdruck von dem Bild bekommen?«, fragte Byrne.
    »Klar.« Bontrager schaute auf die Uhr. »Ich will mit Maria noch mal die Leute in der Gegend des Tatorts befragen. Es könnte sein, dass jemand von der anderen Seite der Amber Street etwas gesehen hat.«
    Während Byrne das Bild auf dem großen Monitor betrachtete, kehrte Bontrager an den Tisch zurück und nahm seine Sachen. Er zögerte einen Moment.
    »Was ist, Josh?«, fragte Jessica.
    »Sie ist wirklich hübsch.« Er drehte sich zu Jessica um und errötete. »Das habe ich jetzt laut gesagt, nicht wahr?«
    Jessica lächelte. »Ich fürchte, ja. Du sprichst über Maria?«
    Bontrager nickte verlegen.
    »Ja, sie ist sehr hübsch«, pflichtete Jessica ihm bei.
    Bontrager senkte die Stimme. »Weißt du zufällig, ob sie … hm … ob sie einen Freund hat?«
    Maria Caruso hatte zwar eine Beziehung zu einem Lieutenant aus dem dreiundzwanzigsten Revier, aber die beiden trennten sich ständig. Wenn Jessica sich nicht irrte, hing diese Beziehung nur noch am seidenen Faden. »Ich glaube nicht, Josh.«
    »Ich frage mich, was passieren würde, wenn ich sie zu einem Drink einlade …«
    »Zwei Welten prallen aufeinander. Der Himmel würde auf die Erde niederstürzen, und die Meere würden austrocknen. Ich glaube, wir hätten nicht mal mehr Kabelfernsehen.«
    »Okay, okay«, sagte Bontrager. »Jetzt mal im Ernst. Glaubst du, sie würde sich mit mir treffen?«
    »Warum denn nicht?«
    »Möchtest du die lange Liste hören oder die kurze?«
    Jessica musste lächeln. Josh Bontrager war furchtbar schüchtern.
    »Ich glaube, du solltest es versuchen, Detective. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als diesen Augenblick, oder?«
    Bontrager dachte kurz nach. »Du hast recht. Vielleicht frage ich sie.« Er zog seinen Mantel an. »Danke, Jess.«
    Er reckte die Schultern und verließ mit federnden Schritten den Raum.
    Ein paar Minuten später erschien ein Streifenbeamter in der Tür. »Detective Byrne?«
    Byrne drehte sich zur Tür um. »Ja?«
    Der Polizist hielt ein paar Unterlagen hoch. »Das habe ich gerade von den Kollegen aus der Kriminaltechnik bekommen, Sir. Es geht um die Fingerabdrücke.«
    Byrne ging zu ihm, schaute sich die Dokumente an, nickte dem Streifenbeamten zu und kehrte mit den Unterlagen zu Jessica zurück.
    »Sieht so aus, als hätten wir eine Identität«, sagte er. »Unser Opfer heißt Daniel E. Palumbo.«
    »Dann war er im System«, sagte Jessica.
    »Ja.«
    Jessica, die sich an die Nadeleinstiche auf den Armen des Opfers erinnerte, vermutete, dass der Mann irgendwann in der Datei erfasst worden war. Sie warf noch einen Blick auf den Monitor, auf dem die Fassade des Hauses – der ehemaligen Kirche – zu sehen war. Jetzt kannte sie den Namen des Mannes, der in diesem Keller die

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