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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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solltest du deine Frisur schnell in Ordnung bringen.«
    Jessica strich mit den Fingern durch ihr Haar. »Besser?«
    »Besser.«
    »Bist du sicher, dass du hierbleiben willst?«
    Byrne nickte.
    Jessica ging rückwärts auf den Wagen zu und lauschte auf das Geräusch von acht kräftigen Pfoten, die den Hügel hinunterliefen. Sie hörte nichts und öffnete die Fahrertür.
    »Kevin?«
    Byrne schaute zu ihr hinüber.
    »Die Hunde?«
    Byrne hob eine Hand und winkte. Er hatte sie verstanden.

33.
    Mit der Waffe in der Hand stieg Byrne den Hügel hinauf. Ungefähr dreißig Meter entfernt standen die ersten Bäume. Von den Hunden war weit und breit nichts zu sehen.
    Byrne steckte die Waffe ins Holster und stieg weiter den Hügel hinunter. Kurz darauf stand er vor dem Fundament, wo einst die alte Baracke gewesen war, und lauschte in die Stille. Byrne war in der Stadt aufgewachsen und hatte den größten Teil seines Lebens dort verbracht. An diesem Ort herrschte eine atemberaubende Stille.
    Seine Gedanken aber schwiegen nicht lange.
    Wer bist du, Ruby Longstreet?
    Byrne kauerte sich an den Rand des Fundaments, das aus gestampfter Erde und Steinen bestand. Nachdenklich nahm er einen der weißen Steine in die Hand. Er wusste sofort, wo er einen solchen Stein schon einmal gesehen hatte: Im Mund des Opfers in der St. Regina Church. Byrne ließ den glatten Stein über die Handfläche rollen und schauderte. Die unheilvolle Aura dieses Ortes stürmte auf ihn ein, die finstere, Furcht erregende Vergangenheit.
    Wer bist du, Ruby Longstreet?
    Byrne schaute zum Himmel. Die Luft war kalt und klar, aber die Sonne wärmte sein Gesicht. Er stand auf und ging um den zugefrorenen Teich herum. Am Fuße der Anhöhe sah er selbst gemachte Kreuze stehen, insgesamt ein halbes Dutzend. Das Familiengrab. Byrne fragte sich, ob Elijah Longstreet unter seinen Füßen begraben lag.
    Als sein Blick auf den Rand des überwucherten Grundstücks fiel, entdeckte er das alte, verrostete Verkaufsschild eines Immobilienmaklers. Offenbar stand es schon etliche Jahre dort, denn es war verblasst und verbeult, Wind und Wetter hatten ihre Spuren darauf hinterlassen. Byrne drehte das Schild um. Auf die Rückseite hatte jemand einen aufschlussreichen Satz gemalt:
    Die Longstreets schmoren in der Hölle
    Ida-Rae Munson hatte die Wahrheit gesagt. Die Longstreets waren offenbar nicht die beliebteste Familie in dieser Gegend gewesen.
    Doch Byrne hatte es ohnehin schon gewusst. Es bedurfte keiner Ida-Rae oder eines Blicks in das Grundbuch, um ihm das zu sagen. Er hatte es gewusst, als sie auf das Grundstück gefahren waren. Er spürte es immer noch.
    Der Vater war vom Teufel besessen, und dem Jungen wurde das Böse in die Wiege gelegt.
    Byrne sah das Ende vor sich. Er schloss die Augen, und zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten begrüßte er die Dunkelheit.
    In der Dunkelheit sah er zwei Gräber.
    Die Namen auf den Grabsteinen konnte er nicht lesen, aber die Sterbedaten. Bis dahin war es keine Woche mehr.

34.
    Das Grundstück des Roundhouse konnte Shane Adams nicht unbemerkt betreten, hier aber war es anders. Hinter dem Haus, in dem Kevin Byrne wohnte, konnte ihn von der Straße aus niemand sehen. Leider war der Müllcontainer voll. Offenbar enthielt er den Abfall von sechs verschiedenen Reihenhäusern und einem Apartmenthaus mit vier Einheiten. Er würde niemals den ganzen Müll durchwühlen können, um Byrnes Abfall zu finden, und ihn unbemerkt mitnehmen. Nicht am helllichten Tag.
    Shane verließ die Gasse und bog in die Dritte Straße ein, die hoffnungslos zugeparkt war. Als er den Wagen gefunden hatte, den er suchte, trat er in einen Hauseingang und schaute in seine Notizen. Es war Kevin Byrnes Privatwagen. Shane blickte die Straße hinauf und hinunter. Wenn er sich dem Wagen näherte, konnte ihn jeder in den Häusern beobachten.
    Er zog eines seiner Handys aus der Tasche und hielt es ans Ohr. Es war ein altes Klapphandy, das er jahrelang benutzt hatte und das mit keinem Netz mehr verbunden war. Deshalb bestand niemals die Gefahr, dass es zu einer ungelegenen Zeit klingelte. Shane ging die Straße entlang, sprach laut ins Handy und schlenderte ziellos umher, wie die Leute es zu tun pflegen, wenn sie in der Öffentlichkeit telefonieren.
    Gegenüber von Byrnes Wagen lehnte er sich an eine Mauer. Auf dem Armaturenbrett lagen ein paar Gegenstände, aber nichts Interessantes. Shane beugte sich vor und entdeckte zwei große Kartons auf der Rückbank, einen mit Deckel, einen

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