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Der Teufel in uns - Mord in Bonn

Titel: Der Teufel in uns - Mord in Bonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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was mit seiner und Jonas’ Anwesenheit in Verbindung hätte gebracht werden können, und hastete mit Jonas, dem Koffer und ein paar Plastiktüten aus Tinas Wohnung. Jonas bewegte sich noch reichlich unkoordiniert, also fasste Gottfried ihn am Arm und zerrte ihn nach ganz unten in den Kellerflur, wo er Geldbündel vom Koffer in die von Jonas aufgehaltenen Plastiktüten warf. Zum genauen Zählen blieb natürlich keine Zeit, aber als Gottfried den Koffer zu einem Drittel geleert hatte, befand er, Jonas habe nun genug Geld in seinen Tüten und schickte ihn als Ersten nach draußen.
    Als Gottfried den Koffer schloss, versprach er Gott, mit dem Geld, das nun ihm und Tina gehörte, viel Gutes zu tun. Nein, zurückgeben würde er es nicht, denn er verdächtigte die meisten Spenderinnen der unchristlichen Hintergedanken: sie hatten mit dem Geld hauptsächlich Jonas beeindrucken und ihn für sich gewinnen wollen.
    Gottfried trug den Koffer mit freundlicher Miene zur Haustür hinaus, gerade als zwei Wagen mit einem halben Dutzend Kriminalbeamter in Zivil vor dem Haus vorfuhren. Er nickte sogar einer hellblonden, pummeligen Frau zu, die ihn interessiert musterte, und begab sich gemessenen Schrittes zu seinem Wagen.

    *

    Bonn, Polizeipräsidium - 19.25  Uhr
    Sascha hatte Hunger. Nach der Jammerei der Tina Bruschinsky und der Warterei im Krankenhaus, nach der sich die völlige Unversehrtheit der Frau herausgestellt hatte, fühlte sich Sascha erledigt. Er weigerte sich, die Bruschinsky zu befragen, bevor er nicht wenigstens eine Pizza und zwei Flaschen Cola zu sich genommen hatte. Andreas war ebenfalls angetan von der Idee, sich zu stärken, und so gingen sie essen.
    Kurz nach 20 Uhr wurde Kristina Bruschinsky von Manfred ins Büro gebracht, das rechte Handgelenk wegen der leichten Prellung verbunden, die Finger wegen der Abdruckentnahme geschwärzt. Auf Andreas’ Schreibtisch lag bereits ein Zettel mit Untersuchungsergebnissen.
    Tina Bruschinsky trug keine Handschellen mehr, und zurzeit benahm sie sich auch anständig. Überraschend für Sascha war, dass sie mit arg verweinten Augen hereinkam. So hart und abgebrüht, wie sie immer tat, war sie also gar nicht.
    „So, Frau Bruschinsky, dann wollen wir doch mal gucken, was die kriminaltechnische Untersuchung erbracht hat“, begann Andreas im Plauderton und las, was auf dem Zettel stand. „Aha, das ist ja interessant.“ Er schaute der Frau in die Augen und fragte: „Kennen Sie Elfriede Esser?“
    Sie senkte den Blick. „Das ist eine der Frauen, die überfallen wurden.“
    „Richtig, Frau Bruschinsky.“ Andreas wartete, bis sie ihn zwei Sekunden später ansah. „Wie kommt es, dass wir Ihre Fingerabdrücke im Haus von Frau Esser gefunden haben?“
    Tina Bruschinsky zwinkerte zwei-, dreimal, rieb an ihrer Nase herum, und dann wanderte ihr Blick durchs Zimmer. Sascha hätte darauf wetten mögen, dass sie sich gerade eine nette Geschichte ausdachte.
    „Ich hab Frau Esser vor zwei Wochen oder so zufällig in der Stadtbücherei kennen gelernt, wo wir uns das gleiche Buch ausleihen wollten. Da sind wir ins Gespräch gekommen, und sie hat mich letztes Wochenende zu sich nach Hause eingeladen.“
    „Na, das ist ja mal ’ne einfallsreiche Story!“, platzte Sascha heraus. „Wie gut, dass wir sie nachprüfen können!“
    Tina schaute verständnislos von einem zum anderen. Manfred stand an der Tür und grinste.
    „Vielleicht haben Sie’s nicht mitbekommen, aber Frau Esser hat den Überfall überlebt.“ Sascha ließ diesen Satz eine ganze Weile im Raum stehen, damit er schön seine Wirkung entfalten konnte. Und das tat er: Tina begann an ihrem Verband herumzuzupfen, schluckte ein paar Mal hörbar, sah nur noch zu Boden, und sprechen konnte sie anscheinend auch nicht mehr.
    „Frau Bruschinsky.“ Andreas übernahm und seine Stimme war auf einmal weich wie geknetetes Wachs. „Wir werden Sie morgen Frau Esser gegenüberstellen. Wollen Sie uns nicht doch lieber gleich die Wahrheit sagen?“
    Während Tina noch über diesen Vorschlag nachgrübelte, klingelte Andreas’ Telefon. Er nahm ab, hörte zu, meinte nur „Prima“ und legte wieder auf.
    „Eine andere Frage“, wandte er sich an Tina, „besitzen Sie eine schwarze Perücke?“
    Diese Frage schien sie von einer Sekunde zur nächsten in einen völlig anderen Gemütszustand zu katapultieren. Sie wurde aggressiv.
    „Ja!“, herrschte sie Andreas an. „Ich hab eine schwarze, eine blonde und drei braune Perücken! Und wissen

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