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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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zu ergründen.
    »Wer ist in dem Altenheim?«
    »Geht dich einen Scheißdreck an.« Es lag Dillard schon auf der Zunge, doch er war so klug, es herunterzuschlucken.
Das große Ganze. Denk an das große Ganze.
    »Eine Verwandte.«
    »Wer?«
    »Kennst du sowieso nicht, Rick. Bloß eine Verwandte, okay?«
    »Hast eine aufgerissen, die da arbeitet, was?«, fragte Allen, dessen aknenarbiges, jugendliches Gesicht sich zu einem anzüglichen Grinsen verzog.
    Dillard atmete tief durch und sah in den Rückspiegel. Zwei Fahrzeuglängen hinter seinem Camaro fuhr ein blauweißer Streifenwagen der Stadtpolizei. Sein Tacho zeigte dreiunddreißig Meilen pro Stunde an, zwei unter dem Tempolimit.
    »Wir haben die Bullen hinter uns«, sagte Dillard leise, als könnte er die Aufmerksamkeit der Polizeibeamten auf sich ziehen, wenn er es zu laut verkündete. An der nächsten größeren Kreuzung fuhr er auf die Linksabbiegerspur nach Dundalk. Der Polizeiwagen blinkte und verfolgte Dillard weiter, der betete, dass die Ampel grün bliebe, damit er nach links abbiegen und weiterfahren könnte. Natürlich sprang sie auf Rot.
    »Glotz nicht so auffällig in den verdammten Seitenspiegel«, schnauzte er Allen an, der in Wahrheit einer Frau im Minirock auf dem Gehsteig nachsah.
    Verdammt! Allen hatte nicht darum gebeten, an diesem merkwürdigen Stelldichein teilzunehmen, und jetzt wurde er permanent angeschissen.
    Als der grüne Linksabbiegerpfeil aufblinkte, fuhr Dillard vorsichtig auf den Thurgood Marshall Boulevard und bemühte sich, nicht zu viel Gas zu geben, um keinen Kavaliersstart hinzulegen. Drei Straßenzüge schlich er über die rechte Fahrspur, um dem Polizeiwagen die Möglichkeit zum Überholen zu geben. Doch er blieb am Camaro kleben wie eine Schmeißfliege und zog Dillards Reifenspuren nach.
    Er konnte sehen, dass die Polizisten – einer schwarz, einer weiß – nach etwas Ausschau hielten.
    »Du hast doch ein Springmesser, stimmt’s?«, raunte Dillard Allen zu, der nickte.
    »Gib her.«
    Allen, der heftig schwitzte, drehte sich langsam zu Dillard um, dessen Stirn ölig glänzte. Ansonsten schien ihm die Hitze nichts auszumachen.
    Allen, der beunruhigt wirkte, griff zögernd in die Hosentasche und zog langsam sein Springmesser heraus, das er auf Dillards ausgestreckte Hand legte.
    »Mach nichts Verrücktes, okay?«
    Und das aus dem Munde des Draufgängers der Gruppe! Dillard sah Allen an und war bestürzt über sein besorgtes Gesicht. Vielleicht war er doch nicht so knallhart.
    Dillard setzte den rechten Blinker, bremste peu à peu und manövrierte den Wagen vorsichtig zum Straßenrand, wo er vor diversen Reihenhäusern und einem Beerdigungsinstitut zum Stehen kam. Der Streifenwagen, dessen Blaulicht blinkte, tat es ihm gleich. Ihm war, als hätte das Polizeifahrzeug noch gar nicht richtig angehalten, da standen die Beamten schon rechts und links vom Camaro.
    Der weiße Cop trat an die Fahrerseite und blieb dreißig Zentimeter hinter der Tür stehen. In seinem Schnurrbart hatte sich ein Fitzelchen Salat von dem Taco verfangen, das er sich in der Mittagspause hatte schmecken lassen.
    »Schalten Sie bitte den Motor aus.«
    »Gibt es ein Problem, Officer?«
    »Ihr linkes Bremslicht ist defekt. Fahrerlaubnis und Fahrzeugschein, bitte.« Der Polizeibeamte agierte wie ein Schlafwandler und spulte die Standardprozedur herunter, stellte Dillard erleichtert fest. Bei den Strafverfolgungsbehörden musste heute »Kommt Dillard blöd«-Tag sein.
    Während die Cops darauf warteten, dass Dillard die Papiere vorzeigte, beugten sie sich herunter und spähten in den Wagen. Sie schienen sich besonders für Allen zu interessieren, der eine Super-imitation einer langhaarigen, schwitzenden Statue hinlegte.
    »Warten Sie hier.«
    Beide Bullen kehrten zu ihrem motorisierten Gefährt zurück und saßen eine Minute lang im klimatisierten Inneren, ohne irgendwas zu tun. Dillard fiel auf, dass der weiße Cop etwas aufschrieb, ohne zuvor nach dem Funkgerät zu greifen. Schließlich kam der weiße Cop allein mit einem Reparaturauftrag zurück, während der schwarze Sheriff sich nicht einmal die Mühe machte, ihn zu begleiten.
    Ohne den Rückspiegel aus den Augen zu lassen, tastete Dillard nach dem Springmesser, das er in der Mittelkonsole verstaut hatte. Er strich über das Messer, griff danach und tippte Allen damit ans Bein.
    Allen nahm die Waffe gelassen an sich und klemmte sie unter sein linkes Bein.
    Als der Cop wieder am Camaro erschien, hatte

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