Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
etwas geschieht, und wird auch nicht das letzte Mal sein«, versicherte ihr Biddy.
    Evelinde nickte. »Und Cullens erste Gemahlin?«, fragte sie dann leise.
    Biddy schwieg lange, ehe sie schließlich seufzte. »Ich fürchte, dies war kein Unfall … und ich fürchte auch, dass sie selbst für ihren Tod verantwortlich war.«
    Bei diesen Worten schlug Evelinde überrascht die Augen auf. »Wie das?«
    Wieder schwieg Biddy eine Weile, während sie fortfuhr, Evelindes Haar auszuspülen. »Es hat Maggie betrübt, dass Cullens Name durch den Tod seines Vaters in Verruf geraten ist«, antwortete sie schließlich. »Sie hat ihn sehr geliebt.«
    Evelinde spürte, wie sich ihr Körper unwillkürlich verspannte. Sie wollte fragen, ob auch Cullen Maggie sehr geliebt habe, beschränkte sich dann aber darauf, zu erkunden: »Hat er mit Maggie viel geredet? Mir gegenüber scheint er seine Gedanken stets für sich zu behalten, und ich fürchte, dass er nicht …«
    »Cullen redet nie viel«, unterbrach Biddy sie, um sie zu beruhigen. »Er neigt dazu, seine Meinung für sich zu behalten. Als sein Vater noch lebte, war er gesprächiger, und als er und Tralin noch Kinder waren, konnte man die beiden kaum zum Schweigen bringen, aber seit dieser Sache …« Biddy zuckte mit den Schultern.
    Evelinde seufzte angesichts dieser Neuigkeiten und wünschte, sie könne das Rätsel um all diese Todesfälle in der Vergangenheit lösen. Vielleicht würde Cullen sich dann öffnen und ein wenig mehr reden.
    »Auch Maggie fand dieses Schweigen recht bedrückend und fürchtete, dass sie Cullen gleichgültig sei«, sagte Biddy mitfühlend.
    »Und, war sie das?« Dieses Mal war die Frage heraus, bevor Evelinde sich bremsen konnte. »Hat Cullen Maggie geliebt?«
    »Ich denke, er hat sie mit der Zeit ins Herz geschlossen«, entgegnete Biddy vorsichtig und seufzte dann. »Es gibt verschiedene Arten von Liebe, mein Mädchen. Meistens behandelte unser Cullen Maggie mit der unbekümmerten Zuneigung eines älteren Bruders. In Wahrheit, so glaube ich, hat Maggie den Mörder seines Vaters in der Hoffnung zu finden versucht, seine Liebe zu erlangen. Und ich befürchte, dass sie dadurch ihr Leben verlor.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich dies verstehe«, wandte Evelinde behutsam ein.
    »Das dumme Ding ist von den Klippen gestürzt. Niemand weiß, wie es passiert ist. Vielleicht ist sie nur gestolpert, oder aber …« Biddy brach ab und setzte dann fort: »Ich frage mich oft, ob sie nicht kurz davor stand, die Sache aufzuklären – und ob sie vielleicht nicht etwa stolperte, sondern eher gestoßen wurde. Versteht Ihr?«
    Evelinde nickte, nur um gleich darauf den Kopf zu schütteln, weil etwas sie verwirrte. »Aber wenn Cullens Vater und sein Onkel doch gar nicht umgebracht worden sind, warum sollte dann irgendwer Maggie dafür töten wollen? Nur weil sie deren Tod auf den Grund zu gehen versuchte?«
    Diese Folgerung schien die Frau zu verunsichern. »Aye, das ist wahr.«
    Evelinde betrachtete Biddys besorgtes Gesicht und kam zu dem Schluss, dass sie nicht annähernd so überzeugt davon war, dass es kein Mord gewesen war, wie sie andere gerne glauben machen wollte. Evelinde schloss die Augen, als Biddy ihr einen weiteren Eimer Wasser übers Haar goss. »Wie kam das Gerücht auf, dass Cullen Maggie umgebracht habe?«, fragte sie dann.
    Biddy brummte missmutig. »Wie entsteht ein Gerücht schon? Irgendjemand hat es in die Welt gesetzt, und obgleich es Unfug war, verbreitete es sich wie ein Lauffeuer. Es hieß, er habe sie umgebracht, weil sie ihm kein Kind geschenkt habe. Allerdings trug Maggie ein Kind unterm Herzen, als sie von den Klippen stürzte.«
    »Wirklich?« Evelinde keuchte und starrte Biddy erschrocken an. »Ist das sicher?«
    »Aye« ,erwiderte die Magd. »Sie hat drei Monate hintereinander nicht geblutet, auch wenn man ihr noch nichts ansah.«
    »Wusste Cullen es?«, fragte Evelinde.
    »Er dürfte es schwerlich übersehen haben, schließlich haben die beiden das Bett miteinander geteilt«, entgegnete Biddy trocken.
    »Natürlich«, murmelte Evelinde. Röte stieg ihr in die Wangen. Sie hatte nicht bedacht, was es bedeutete, verheiratet zu sein. Von nun an würde sie mit diesem Mann Gemach und Bett teilen. Er würde alles über sie wissen, würde jeden Makel ihres Körpers kennen und es sofort erfahren, wenn sie blutete. Als ihr dies aufging, kaute sie betreten auf ihrer Unterlippe, wischte die Angelegenheit dann aber mit einem Seufzen beiseite. Das ließ

Weitere Kostenlose Bücher