Der Teufel und die Lady
sich nun einmal nicht ändern, es war der natürliche Lauf der Dinge. Dennoch war es ihr peinlich, sich vorzustellen, dass Cullen sie bald besser kennen würde als ihre eigene Magd.
»So, Euer Haar ist fertig«, sagte Biddy. »Nun nehme ich Euer Gewand und Unterkleid zum Reinigen mit nach unten und bringe Euch die Salbe. Es wird etwas dauern, sie zu mischen, also bleibt einfach noch ein wenig im Wasser liegen, falls Ihr mögt, und trocknet Euch dann ab. Aber kleidet Euch nicht an. Legt Euch einfach aufs Bett, und dann bin ich auch schon zurück, um Euch mit der Salbe einzureiben.«
»Danke, Biddy«, murmelte Evelinde hinter der Frau her, als diese aus der Kammer rauschte. Ein Weilchen blieb sie noch im Zuber liegen und überdachte alles, was sie erfahren hatte, aber ihre Gedanken brachen jäh ab, als ihr aufging, dass sie keine frischen Kleider zum Anziehen hatte.
Mit einem ungehaltenen Laut stand Evelinde vorsichtig auf und trocknete sich ab. Dann schlang sie sich das Leinentuch um den Leib und ließ sich auf der Bettkante nieder, um ihre Lage zu überdenken. Bestürzt stellte sie fest, dass alles, was sie auf der Welt besaß, das inzwischen zerknitterte und schmutzstarrende Kleid war, das sie auf dem Weg hierher getragen hatte. Es verwunderte sie, dass ein Mann, der in anderen Angelegenheiten so sorgsam und bedacht war, in dieser Hinsicht derart begriffsstutzig war. Kopfschüttelnd ließ sie sich zurücksinken und schloss die Augen, zuckte aber zusammen, als ihre Hüfte das Laken berührte.
Evelinde richtete sich wieder auf, streifte das Leinentuch ab und breitete es auf dem Bett aus, um dieses vor der Salbe zu schützen. Dann legte sie sich wieder hin, dieses Mal auf den Bauch. Sie verschränkte die Arme, um sie als Kissen zu benutzen, und bettete ihre Wange darauf. Während sie noch darüber nachsann, wie sie mit der Tatsache umgehen sollte, dass sie nur ein einziges Kleid besaß, fielen ihr die Augen zu. Vielleicht würde Biddy Rat wissen, dachte sie hoffnungsvoll. Sie würde sie fragen, sobald sie mit der Salbe zurückkehrte.
Bis jetzt schien die Frau sehr herzlich zu sein, und Evelinde war froh, sie an der Seite zu haben, aber dennoch vermisste sie Mildrede. Sie seufzte. Während sie so wartete, glitt sie langsam in den Schlaf.
Sie erwachte, als ihr jemand etwas Warmes auf den Rücken strich. Evelinde lächelte verschlafen, während Biddy die Salbe mit kräftigen Händen auf den Bluterguss über ihren Rippen an der Seite ihres Körpers rieb und dann wieder ihren Rücken bearbeitete. Die Berührung der Frau war so wohltuend wie die Salbe, und die Art und Weise, wie sie Evelindes geschundenes Fleisch massierte, ließ auch die letzten Verhärtungen in ihren Gliedern schwinden.
»Das ist wunderbar, Biddy, danke«, murmelte Evelinde.
Das Brummen, das sie als Antwort erhielt, ließ sie jäh die Augen aufschlagen und herumfahren.
»Mylord!«, stieß sie aus.
»Frau«, erwiderte er ruhig.
»Ich dachte, Ihr wäret Biddy.« Etwas anderes fiel ihr nicht ein. In ihrem Kopf war nur Platz für den Gedanken, dass dieser Mann neben dem Bett kniete und sie, Evelinde, ihm Rücken und Gesäß unverhüllt darbot.
Der Laird hielt sich nicht damit auf, seiner Gemahlin mitzuteilen, dass sie sich eben geirrt habe, sondern legte ihr stattdessen eine Hand auf das Schulterblatt, drückte sie sanft zurück aufs Laken und setzte seine hingebungsvolle Behandlung fort.
Evelinde biss sich auf die Lippe und versteifte sich unter seinen Händen, wobei sie sogar die Backen ihres Hinterteils zusammenkniff.
Cullen fuhr noch eine Weile schweigend fort, die Salbe einzureiben, hielt dann aber inne. »Entspannt Euch«, brummte er.
Evelinde versuchte es. Das aber erwies sich als unmöglich, solange seine Hände über ihre Haut glitten und sie zu spüren meinte, wie er ihre Blöße förmlich mit den Augen verschlang.
Wieder knetete ihr Gemahl schweigend weiter, während Evelinde verzweifelt versuchte, sich zu entspannen – und damit scheiterte. Dann plötzlich ließ Cullen von ihr, umfasste ihre Taille und drehte sie auf den Rücken.
Erschrocken keuchte Evelinde auf, die Augen weit aufgerissen, aber da verschloss ihr Gemahl ihr schon den Mund mit dem seinen. Sofort lag Evelinde still, wobei sie ihn weder zurückstieß noch willkommen hieß. Alles ging so schnell, dass sie einfach zu überrascht war, doch dann öffnete Cullen mit der Zunge ihre Lippen, und leise seufzend spürte sie, wie ihr Körper sich wie von selbst unter ihm
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