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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sich wahrlich als etwas, das einer Bootsfahrt bei rauem Wetter glich – auf und nieder, auf und nieder. Jemand hätte ihn davor warnen können, dass es einen Mann seekrank machen konnte, verheiratet zu sein.
    »Also?« Tralin sah Cullen erwartungsvoll an. »Welchem Grund verdanke ich die Ehre deines Besuchs? Oder sollte ich lieber nicht fragen?«
    Cullen sah ihn aus schmalen Augen an. »Was meinst du damit?«
    Tralin zuckte nur mit den Schultern und hob vielsagend die Brauen. »Darf ich fragen, wie dir das Eheleben bekommt?«
    »Neugieriger Kerl«, murmelte Cullen.
    Sein Cousin lachte über die halbherzige Beleidigung. »Ist das Paradies in Aufruhr, ja?«
    Als Cullen nur unglücklich seufzte, beugte Tralin sich zu ihm hinüber und schlug ihm aufmunternd auf den Rücken. Dann wendete er sein Pferd und ritt auf die Burg zu. »Komm, mein Freund, ich habe den Eindruck, dass dir ein Bier guttun würde, und auch ich bin einem solchen nicht abgeneigt.«
    Cullen zögerte. Er hätte gar nicht herkommen sollen. Es war ein langer Weg von Donnachaidh bis Comyn und zurück, und er hatte viel zu tun. Doch er hatte seinem Ärger und seiner Ratlosigkeit nur durch einen Ritt Luft zu machen gewusst und war dabei wie zufällig nach Comyn gelangt. Und nun, da er schon einmal hier war, konnte er sich ebenso gut etwas zu trinken genehmigen, bevor er sich auf den Rückweg machte, sagte er sich, nickte Tralin zu und trieb sein Pferd an.
    »Nun denn«, setzte Tralin an, als die beiden Männer schließlich an der Tafel in der großen Halle von Comyn Castle saßen. »Wie geht es der bezaubernden Evelinde?«
    Cullen lächelte widerwillig. »Bezaubernd ist sie in der Tat«, räumte er ein.
    »Aye« ,pflichtete sein Cousin ihm bei und studierte dabei aufmerksam Cullens Gesicht. »Selbst in diesem übergroßen Kleid und mit Haaren, die aussahen, als hätten sie nach dem Aufstehen noch keine Bürste gesehen, war sie bezaubernd. Und noch bezaubernder war sie, als sie sich umgezogen und ihr Haar gerichtet hatte.«
    Cullen nickte, und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen, als ihm aufging, wie zutreffend Tralins Worte waren. Am bezauberndsten aber, dachte er, war seine Frau immer noch bar jeder Hülle, wenn ihre hellblauen Augen vor Leidenschaft dunkel glänzten – Leidenschaft, die er, Cullen, in ihr entflammte …
    »Sie scheint ein ebenso bezauberndes Wesen zu haben«, fügte Tralin hinzu, als Cullen schwieg. »Also nehme ich an, dass du an dem, was dich so verärgert und hergeführt hat, selbst Schuld bist.«
    Cullen richtete sich jäh auf, und das geistige Bild von seiner hüllenlosen Frau löste sich schlagartig in Nichts auf. Er sah Tralin wütend an. »Was?«
    »Nun …« Tralin hob die Schultern. »Ich halte sie weder für stur noch für stolz. Du hingegen bist beides.«
    Cullen verzog angesichts der Wahrheit dieser Worte das Gesicht und seufzte. »Ich hatte nicht vor, herzukommen, aber da ich nun einmal hier bin …« Er zuckte die Achseln. »Du hast ein besseres Händchen für Frauen als ich. Zumindest scheinen sie sich gerne mit dir zu unterhalten.«
    »Das liegt daran, dass ich mich meinerseits mit ihnen unterhalte«, erwiderte Tralin trocken. »Also, was ist passiert?«
    »Ich habe erfahren, dass meine Frau sich nachts in den Schlaf weint«, gestand Cullen unglücklich.
    Tralin zog die Augenbrauen hoch. »Warum das?«
    »Sie wusste nicht, dass ich auf d’Aumesbery für sie gepackt hatte«, erklärte Cullen. »Sie hat anscheinend geglaubt, ich hätte sie mit nichts als dem Kleid, das sie am Leibe trug, nach Donnachaidh gebracht.«
    Wieder zuckte Tralin mit den Schultern. »Wie hätte sie es auch wissen sollen? Du hast ihr nicht zufällig gesagt, dass du ihr ein paar Kleider eingepackt hast?«
    »Nay, aber sie hätte doch wissen müssen, dass ich sie nicht ohne ihre Habe hierherbringen würde«, erwiderte Cullen.
    »Woher hätte sie das wissen sollen?«, fragte Tralin amüsiert. »Sie kennt dich nicht, Cullen. Und du musst zugeben, dass du nicht gerade der offenherzigste aller Menschen bist.«
    Cullens Miene verfinsterte sich bei dem Gedanken, dass er teilweise selbst Schuld an Evelindes schlechter Meinung von ihm sein könne, wusste aber gleichzeitig, dass es stimmte. Sein Cousin wiederholte genau das, worüber Evelinde sich beschwert hatte.
    »Habt ihr beiden überhaupt je miteinander gesprochen, seit ihr geheiratet habt?«, bohrte Tralin weiter.
    »Sie redet«, erwiderte Cullen und musste unwillkürlich lächeln, als er daran

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