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Der Teufel vom Schefflerhof

Der Teufel vom Schefflerhof

Titel: Der Teufel vom Schefflerhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Hofbauer
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machte sich Florian von ihr los. Er fühlte sich so schlecht, als hätte er eine große Straftat bega ngen. Sein Gewissen schlug, und sein Herz war schwer von Kummer. "Irgendwann werde ich dir erklären, warum... Ach Paola, warum nur ist es so, wie es ist?" Er drehte sich um und rannte regelrecht aus der Küche.
       Paola war den Tränen nahe. Gleich nachdem Florian die Küche verlassen hat, machte sich Kälte und Ei nsamkeit breit in dem gemütlich eingerichteten Raum. Fröstelnd zog die junge Frau die Schultern noch.
       "Kalt ist es geworden nach dem Regen." Karl Scheffler betrat wenig später die Küche. "Hast Tee für mich? Ich war bis eben im Stall." Seine Augen blit zten, als er sie von oben nach unten musterte. "Brüh mir frischen auf, wenn er nicht mehr warm genug ist."
       "Ist gut, Vater." Paola bemühte sich, so rasch wie möglich aus seiner Nähe zu kommen. Die Ausstra hlung seines Körpers war ihr auf einmal so unangenehm, dass sie am liebten geflohen wäre. Dennoch brühte sie den Tee auf und hoffte, er möge ihr nicht näher kommen als unbedingt nötig.
       "Der Florian gefällt dir, hab ich Recht?"
       Paola zuckte zusammen. "Woher weißt du?"
      "Ich hab euch beobachtet. Von ihm hast du dich gern kü ssen lassen. Ich hab euch gesehen." Seine Stimme tropfte vor Gier. Langsam kam er näher und legte eine Hand auf ihren Arm. "Zier dich halt nicht so, Madl. Ich tu dir doch nichts."
       "Du bist mein Vater."
       "Bist du dir da so sicher?" Er grinste. "Du musst nur ein bisserl net zu mir sein, dann soll es mir gleich sein, wenn du den Florian auch erhörst. Ansonsten kann er sein Bündel schnüren und sofort von meinem Hof verschwinden."
       "Willst du mich erpressen?"
       "So kannst du das nicht sagen. Ich meine nur, du solltest deine Gunst ein wenig gerecht verteilen. Du lebst von dem, was ich verdiene, und du musst zugeben, dass du all die Jahre nicht schlecht gelebt hast. Ist es da denn verwunderlich, wenn ich ein bisserl Bezahlung von dir erwarte, ein bisserl Entgegenkommen, Freundlichkeit und Liebe? Mit deiner Mutter ist schon lang nichts mehr so, wie es sein sollte."
       "Du willst..."
       "Ach, Unsinn, ich will nicht mehr, als du mir freiwillig gibst. Du bekommst auch eine Belohnung von mir."
       "Eine Belohnung?" Paola zwang sich dazu, so zu tun, als müsse sie sich sein Angebot überlegen. "W arum bist du so zu mir? Du willst dich an deinem eigen Fleisch und Blut vergreifen." Am liebsten wäre Paola davon gelaufen um nie mehr zurück zu kehren. Aber dann dachte sie wieder an die Mutter, die ganz allein zurück bleiben müsste. Wovon sollten sie denn leben wenn nicht von dem, was der Hof abwarf?
       "Ich hab dir nur ein Angebot gemacht. Du musst es ja nicht annehmen. Morgen müssen die beiden Knechte alle Zäune reparieren, die morsch geworden sind. Ich erwarte von dir, dass du dich ums Vieh kümmerst. Deine Mutter wird den ganzen Tag im Gasthof arbeiten, und außer uns beiden ist dann keiner zuhause." Seine Worte klangen wie eine Drohung, obwohl er von einem Ohr zum anderen grinste.
       Paola lief eine Gänsehaut über den Rücken. "Ich wollte e igentlich..."
       "In die Stadt? Das kannst machen, Madl. Ich geb e dir auch Geld, damit du dir was Fesches kaufen kannst. Aber nicht morgen... Meinetwegen übermorgen." Er lachte und leckte sich über die Lippen.
       "Mir ist schlecht, wenn ich nur deine Stimme höre", schrie Paola plötzlich verzweifelt. "Ich werde morgen nicht da sein, damit du es gleich weißt."
       "Auch recht. Dann wird dein Florian übermorgen auch nicht mehr da sein. Es liegt ganz allein in deiner Hand. Wo bleibt mein Tee?" Alle Freundlichkeit war aus seinem Gesicht gewichen. "Ich werde heut Abend noch die Papiere für deinen Freund fertig machen, und dann wird er vom Hof verschwinden."
       "Mach dir deinen Tee selbst, du... du... ekelhafte Bestie." Schluchzend rannte die junge Frau aus der Küche. Mit einem lauten Krachen fiel die Tür hinter ihr zu.
       Zornig lief der Bauer ihr nach. "Mach keinen Fehler, P aola. Ich sitze am längeren Hebel, und ich hab noch einen Trumpf in der Hand, kann dir und deiner Mutter das Leben zur Hölle machen. Vergiss das nicht." Ein heiseres Lachen folgte, dann schlug auch er die Tür zu.
       Paola blieb stehen. In ihrem Kopf überschlugen sich die G edanken. Was sollte sie tun? Sie konnte sich nicht vorstellen, den Wunsch oder besser den Befehl des Vaters zu befolgen. War er denn ganz verrückt

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