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Der Teufel von Garmisch

Der Teufel von Garmisch

Titel: Der Teufel von Garmisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schueller
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Stadtrand,
Richtung Bad Kohlgrub.«
    »Unser Haus liegt am andern Ende. Im Murnauer Moos.«
    »Oh, da haben Sie es ja schön ruhig«, sagte Carina.
    »Nicht wirklich«, sagte Selbach. »Einsam ist es, aber nicht ruhig.
Es liegt ziemlich nah an der B 2.«
    * * *
    »Das kann nicht sein Ernst sein«, sagte Isenwald.
    »Das dachte ich auch«, sagte Schwemmer ins Handy. Er saß in seinem
Auto auf dem Parkplatz des Einkaufscenters. Er hatte es nicht für angebracht
erachtet, dieses Gespräch von seinem Dienstapparat zu führen, und er fühlte
sich unwohl. Wie ein Verschwörer. Aus Hessmanns Sicht war er gewiss einer.
    »Ich werde mit ihm reden«, sagte Isenwald. »Aber ich weiß nicht, was
dabei herauskommt.«
    »Das kann man vorher nie wissen«, brummte Schwemmer.
    »Wie ist der Stand in dem Fall?«, fragte Isenwald.
    »Von Pollscheidt bestätigt, dass Lina Wagmüller einem Herzinfarkt
erlegen ist und ihr eine offenbar sachgerecht durchgeführte, aber erfolglose
Herzmassage verabreicht wurde. Schwierig ist der gesamte Ablauf: Der Berghofer
wird ins Auge geschossen, etwa vierundzwanzig Stunden später werden erneut zwei
Schüsse auf die Leiche abgegeben, alle drei übrigens aus kurzer Distanz. Erneut
etwa vierundzwanzig Stunden später betritt die Wagmüller den Tatort und
verstirbt. Es ist aber eine weitere Person dort, die die Herzmassage macht. Das
bedeutet, dass der Tatort an drei Tagen mindestens drei Mal betreten wurde.
Nach Lage der Dinge vom Täter.«
    »Muss aber nicht sein«, sagte Isenwald nachdenklich. »Jedenfalls am
dritten Tag.«
    »Theoretisch nicht. Ein Zeuge könnte anwesend gewesen sein, als die
Wagmüller reinkam.«
    »Und als die alte Frau trotz seiner Intervention stirbt, flieht er
in Panik. Aber wie und wieso ist er ins Haus gekommen?«
    »Vielleicht hat er es gemeinsam mit der Wagmüller betreten. Das ist
aber nicht die wesentliche Frage. Die wäre: Wer ist er? Und wo steckt er?«
    »Oder sie.«
    »Oder sie.« Schwemmer verdrehte die Augen. »Natürlich.«
    »Wie geht es weiter?«
    »Mit den Kollegen der Berghofer und der Nachbarschaftsbefragung sind
wir noch nicht ganz durch. Und ich werde nach Lohr fahren, um mich mit diesem
Herrn Ströer zu unterhalten.«
    »Ist Lohr nicht in der Nähe von Aschaffenburg?«
    »Etwa fünfzig Kilometer weg, schätze ich. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Erst mal auf gar nichts. Aber eine Verbindung von unserem Fall zu
einer Person, die nur fünfzig Kilometer von einem anderen entfernt lebt, sollte
man zur Kenntnis nehmen.«
    »Das habe ich getan«, sagte Schwemmer. »Aber weiter wollen wir doch
nicht gehen, oder? Ohne LKA ?«
    »Nein«, sagte Isenwald. »Ich ruf jetzt Hessmann an. Was haben Sie
vor?«
    »Einkaufen«, sagte Schwemmer. »Ich hab meiner Frau versprochen, es
gäb heut Abend Fisch.«
    * * *
    »Wir haben was!«
    Schafmann war sichtlich aufgeregt, als Schwemmer sein Büro betrat.
    »Der Provider von Susanne Berghofers Handy hat sich gemeldet. Es ist
nach wie vor ausgeschaltet, aber gerade kam ein Anruf rein. Eine Nachricht
wurde auf der Mailbox hinterlassen. Sie wird uns gleich zugemailt. Es war die
Prepaidnummer, die die Berghofer als Letztes angerufen hatte. Das anrufende
Handy befand sich in München Sendling und ist bereits wieder ausgeschaltet.«
    »Das müssen wir überwachen lassen«, sagte Schwemmer.
    »Passiert längst«, sagte Schafmann. »Das war bisher der einzige
Anruf. Und das einzige Mal, dass es angeschaltet wurde.«
    Er wandte sich seinem Computer zu und klickte ein paarmal. »Ah, da
ist es schon«, sagte er dann. »Mal sehen …« Wieder klickte er zwei-, dreimal,
dann lehnte er sich abwartend zurück.
    »Hey, meine kleine Stute«, sagte eine männliche Stimme aus den
Lautsprechern. »Wo steckst du? Du bist überfällig.«
    Das war alles.
    »Kleine Stute …« Schwemmer verzog das Gesicht. »Wir brauchen den
Kerl«, sagte er. »So schnell wie möglich.«
    »Wenn er nicht telefoniert, haben wir keine Chance«, sagte
Schafmann. »Aber die checken noch die IMEI -Nummer.«
    »Du meinst die Gerätenummer?«
    »Ja. Vielleicht gibt das ja was her. Moment …« Wieder klickte er
einige Male mit der Maus. »Na bitte«, sagte er dann. »Ein Siemens A52,
ausgeliefert im September 2004, Vertragsnummer …«, murmelnd las er weiter,
»Tarif … Tarifoptionen … Vertragsdauer … ja sakra, habt ihr’s bald? Ah, da
steht’s: Markus Huberbichler, geboren 5. Mai 1962, wohnhaft in, halt dich fest,
82467 Garmisch-Partenkirchen,

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