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Der Teufel Von Muenster

Der Teufel Von Muenster

Titel: Der Teufel Von Muenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Straße.«
    »Was machen Sie da?« Die schlimmsten Befürchtungen stiegen augenblicklich in Anna auf. Nicht auszudenken, welchen Unsinn der Elbenkrieger wieder verzapft haben könnte. Manche Leute hatten wirklich ein außerordentliches Talent, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Und Branagorn alias Frank Schmitt schien in dieser Hinsicht auf besondere Weise gesegnet zu sein.
    »Nun, es gab da ein paar Missverständnisse, weil ein Postbote wähnte, ich wäre jemand, der versuchen würde, in Wohnungen einzubrechen, und ein Zeitgenosse von empfindlichem Gemüt in mir eine Gefahr zu erblicken glaubte. Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Polizisten erklären konnte, dass ich nichts Übles im Sinn habe und auch in letzter Zeit keineswegs den berauschenden Getränken zusprach, deren Wirkung so verhängnisvoll sein kann …«
    »Man hat Sie also wieder auf freien Fuß gesetzt?«, vergewisserte sich Anna.
    »Man hat mich lediglich befragt und überprüft – und nachdem ich vorgab, Frank Schmitt zu sein, und ihnen die Dokumente zeigte, die dies bestätigten, konnte ich sie über meine wahre Natur hinwegtäuschen.«
    »Sie Glücklicher«, murmelte Anna und atmete innerlich auf. Sie hatte schon befürchtet, sich jetzt auch noch um Branagorn kümmern zu müssen und sich vielleicht endlos mit irgendwelchen Polizisten oder dem sozialpsychologischen Dienst herumschlagen zu müssen. Komplizierte Probleme hatte sie zur Genüge am Hals, da konnte sie auf so etwas gut und gerne verzichten.
    Trotzdem – die Tatsache, dass Branagorn sie anrief, und vor allem, dass er sie aus Borghorst anrief, beunruhigte sie. Er hatte ihr zweifellos noch nicht alles gesagt.
    »Ist inzwischen das Haar untersucht worden, das ich auf der Planwiese in Telgte gefunden habe?«, fragte Branagorn.
    »Dazu kann ich Ihnen nichts weiter sagen«, erwiderte Anna.
    »Eigentlich müssten die Alchemisten im Dienst der Hüter der Ordnung doch längst ihre Arbeit beendet haben – oder verlange ich zu viel von ihnen?«
    »Es sind so viele Spuren zu bearbeiten, Branagorn.«
    »Da seht Ihr, wie der Traumhenker auch mich beeinflusst und seine üble Magie selbst aus der Distanz dazu führt, dass ich mich einer ganz und gar unelbischen Hast hingebe.«
    Für einige Augenblicke war von Branagorns Seite der Verbindung her nichts zu hören, und Anna befürchtete schon, dass der Kontakt vielleicht unterbrochen war oder ihr Patient aufgelegt hatte. Sie glaubte dann, seinen ruhigen Atem über das Telefon wahrnehmen zu können. Aber das war vielleicht auch nur eine Täuschung.
    »Warum rufen Sie an?«
    »Ich sprach mit der Heilschwester Nadine Schmalstieg und war dem Traumhenker auf der Spur – sowohl in meiner Erinnerung als auch jetzt und hier.«
    »Branagorn, Sie sind doch nicht etwa dabei, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen?«
    »Lässt es Euch gut schlafen, dass die Mörderseele noch umgeht und tötet, werte Cherenwen? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Dazu kennen sich unsere Seelen schon zu lange.«
    »Sie bringen sich noch in Teufels Küche!«
    »Ist das wirklich Eure tiefste Sorge? Das kann ich nicht glauben, denn Ihr werdet doch auch nicht davon lassen, die Wahrheit zu suchen. So begab ich mich in ein Haus, in dem ich ein Haar fand, das dem ähnelt, welches ich in Telgte vom Boden hob. Auch dieses Haar muss unbedingt untersucht werden. Ich hatte das Empfinden, dem Traumhenker so nahe wie selten zuvor zu sein.«
    »Branagorn, fahren Sie nach Hause! Sind Sie mit dem Zug nach Borghorst gefahren?«
    »Ihr habt es erraten, werte Cherenwen.«
    »Dann nehmen Sie den nächsten Zug zurück nach Münster.«
    »Das ist nicht möglich. Dass der nächste Zug erst im Morgengrauen fährt, wäre dabei nicht das größte Hindernis, schließlich haben Elben ja Zeit genug, um eine solche Strecke auch zu Fuß hinter sich zu bringen, und wenn die Umstände anders wären, würde es mir nichts ausmachen, für diese Reise ein oder zwei Tage einzuplanen … Aber der wahre Grund, weshalb mir das nicht möglich ist, besteht darin, dass ich hier noch eine Aufgabe zu erfüllen habe.«
    »Branagorn!«
    »Lebt wohl und seid in Gedanken bei mir, sodass wir uns wiedersehen. Ich werde Euch berichten, was sich ereignet hat.«
    »Brana…«
    Die Verbindung war unterbrochen.
    Inzwischen war Haller aus dem Besprechungszimmer gekommen. Er hatte einen hochroten Kopf.
    »Na großartig, diese Unterstützung hatte ich mir von der Psychologin immer erhofft«, meinte er. »Da drinnen geht’s

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