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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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ihr balgten sich fünf flaumige Welpen um ein Stück Tierfell.
    Die Besucher stiegen ab, und die Jungen führten die Pferde weg. Ihr Großvater trat auf seine Gäste zu und hielt ihnen stolz das Brustbild entgegen, das auf der Münze abgebildet war, die Hero seinen Enkeln gegeben hatte.
    «Ich glaube, er will uns sagen, dass er mit Mahmud, dem Kaiser von Ghazni, gekämpft hat.»
    Der alte Mann führte sie in das Zelt und bot ihnen Plätze am Feuer an. Die drei Mädchen zogen sich in eine Ecke zurück und stießen einander mit den Ellbogen an. Syth lächelte ihnen zu, und sie brachen in Gekicher aus.
    Hero gab dem Drachenbauer einen Ballen Baumwolltuch. Wayland hatte es über Ibrahim beschafft, ohne sich in schwierige Erklärungsversuche zu stürzen. Außerdem hatte er ein Bündel Rohrstöcke für den Rahmen bekommen und ein paar hundert Schritt Seidenschnur. Der Drachenbauer rollte etwas Stoff von dem Ballen ab, befühlte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und kommentierte die Qualität seiner Frau gegenüber. Hero hatte ihm erklärt, dass der Drachen mannsgroß sein müsse, und gefragt, ob er ihn noch heute bauen könne.
    Der alte Mann ging mit den Materialien zum Eingang, wo das Licht besser war, und machte sich mit Messer, Nadel und Faden an die Arbeit. Die Frau bewirtete ihre Gäste mit Fladenbrot und Weißkäse, und dann warteten alle in friedlichem Schweigen ab. Die Mädchen spannen wieder Wolle, und die Jungen übten sich im Freien mit ihren Schleudern. Durch das Gewebe des Zelttuchs konnte Wayland schemenhaft den Umriss der fernen Berge ausmachen. Einer der Welpen wanderte ins Zelt. Bevor die Frau ihn hinausjagen konnte, hatte Syth ihn auf den Schoß genommen und lächelte Wayland über ihren Gesichtsschleier hinweg an.
    Die Mittagszeit war verstrichen, als der Drachenbauer fertig war. Er würde mit ihnen hinausgehen, sagte er, testen, wie der Drachen flog, und eventuell Änderungen vornehmen.
    Sie machten sich auf den Weg. Seinen jüngsten Enkelsohn hatte der Drachenmeister vor sich im Sattel, der ältere ritt ein eigenes Pferd. Sie hielten auf der Hochebene. Dort legte der Großvater den Drachen ab und ließ von einer Spule in einem Holzrahmen eine Leine ablaufen.
    «Ich habe einen Öffnungsmechanismus gemacht», sagte Hero. Er zeigte Wayland eine kurze Schnur mit einem dicken Knoten am Ende. «Das hängt unten am Schwanz des Drachen.» Dann zog er eine weitere Schnur von etwa zehn Fuß Länge heraus, an deren einem Ende eine Klammer befestigt war, die von einer Feder gespreizt wurde. «Du bindest das freie Ende an den Köder und hängst die Klammer mit der Feder über den Knoten. Wenn er das Futter packt, zieht er die Klammer auf. Jedenfalls stelle ich es mir so vor.»
    Wayland testete den Mechanismus, indem er die Klammer über dem Knoten hängte und zog, um zu sehen, wie viel Kraft nötig war, um sie zu lösen. Ein fester Ruck genügte. Er nickte. «Das wird funktionieren.»
    Er befestigte den Köder. Der Großvater sagte etwas, woraufhin der ältere Junge mit dem Drachen gegen die Windrichtung rannte und ihn losließ. Sein Erbauer ruckelte mit der Leine hin und her wie ein Angler, der einen Fisch anlocken will, und der Drachen schoss in den Himmel hinauf. Der Alte lachte und begann, die Leine abrollen zu lassen.
    «Zu hoch», sagte Wayland. «Leine einholen. Niedriger. Noch niedriger. So, jetzt ist es gut. In dieser Höhe halten, bitte.»
    Der Drachen stand sechzig Fuß über ihnen im Wind. Wayland nahm dem Falken die Haube ab. Der Vogel verdrehte den Kopf, um den Drachen zu sehen, breitete die Flügel halb aus, faltete sie wieder zusammen und breitete sie erneut aus. Wayland ließ den Falken selbst entscheiden, wann er losfliegen wollte. Seine Faust federte nach unten, als sich das Tier abstieß und mit starken Flügelschlägen in Richtung des Köders aufstieg.
    Der Falke packte den Köder, und der Drachen ruckte heftig. Mit dem Stück Fleisch in den Krallen hielt den Falken nichts mehr zurück, und er flog einfach weiter.
    Die beiden Jungen sprangen auf das Pferd und galoppierten dem Vogel nach. Wayland beobachtete, wie er zu einem winzigen Punkt am Himmel wurde.
    Hero war untröstlich. «Daran hätte ich denken müssen.»
    «Er wird nicht weit fliegen. Die Jungen werden ihn finden.»
    Der Falke hatte den Köder mehr als eine halbe Meile weit weggebracht und war gerade dabei, Stückchen aus dem Fleischbatzen zu zerren, als sie bei ihm ankamen. Wayland nahm ihn hoch und dankte den Jungen.
    «Hast du

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