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Der tibetische Agent: Shan ermitteltRoman (German Edition)

Der tibetische Agent: Shan ermitteltRoman (German Edition)

Titel: Der tibetische Agent: Shan ermitteltRoman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eliot Pattison
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Kriecher herauszufinden.« Jigten zeigte auf Dakpo. »Und dann habe ich ihn dort gesehen, wieder auf dem Fahrrad.«
    Dakpo murmelte etwas und hielt sich die Rippen.
    Shan ging zu ihm. »Was hast du gesagt?«
    »Es gibt ein Dutzend.« Der Mund des Mönches verzog sich vor Schmerz, während er sprach. »Das gompa hat ein Dutzend Fahrräder. Jeder Mönch kann sich eines nehmen, wenn er es braucht. Ich habe mir eines geliehen, um den Pfad abzusuchen, auf dem Lung Wi gestorben ist.«
    »Warum?«
    Dakpo sah Jigten an. »Um etwas mehr über den Mönch und den Kriecher herauszufinden«, wiederholte er die Worte des dropka .
    »Du warst es auch, den ich neulich bei dem Kloster gesehen habe«, sagte Shan.
    Der junge Mönch nickte. »Ich kenne Chenmo.«
    Shan überlegte. »Du meinst, sie hat dir erzählt, was die Amerikanerin ihr verraten hatte: dass der Mörder ein Mönch war.«
    Dakpo umklammerte das gau , das um seinen Hals hing, und nickte erneut. »Ich habe eine Pistole gefunden«, flüsterte er und warf Meng einen ängstlichen Blick zu. Shan sah sie an. Sie nickte und verließ den Stall. »Erzähl mir davon«, sagte er.
    Sie sei auf einem selten benutzten Pilgerpfad in einer Gebetsmühle versteckt gewesen, erklärte der Mönch. Jamyang habe ihn überzeugt, dass auch solche Pfade der Reinigung bedurften, und daher habe Dakpo sich so oft wie möglich an die Arbeit gemacht. »Als ich die Mühle endlich in Bewegung gesetzt hatte, hat sie furchtbar geklappert. Und dann ist der Deckel abgefallen. Da habe ich die Pistole gesehen. Ich wollte sie nicht anfassen.«
    »Was ist aus der Waffe geworden?«
    »An dem Tag habe ich nichts unternommen. Später hat Chenmo mir erzählt, was die Amerikanerin über den Mörder gesagt hatte. Da bin ich dann in der nächsten Nacht hinaufgestiegen und habe die Pistole in einen tiefen Felsspalt geworfen.«
    »Und was sollte deine abrupte Reise nach Chamdo?«, fragte Shan.
    »Wegen der Überprüfungen durch die Behörden muss ich im Büro des Klosters ständig unsere Akten auf vertrauliche Inhalte kontrollieren und sie gegebenenfalls verschwinden lassen. Dabei bin ich auf eine Nachricht von vor einigen Wochen gestoßen, mit nichts als einem Datum, und zwar dem Tag des Vollmonds. Es war eine elektronische Nachricht, und dieEmpfängeradresse hieß CTPI, gefolgt von Zahlen, die wie ein Code ausgesehen haben. Das Büro für Religiöse Angelegenheiten versucht schon seit einer Weile, uns den Umgang mit Computern beizubringen. Deshalb konnte ich auf unserem Computer Nachforschungen anstellen und habe herausgefunden, dass die Nachricht an das Institut geschickt worden war.« In der Stimme des Mönches schwang Furcht mit. »Ich hatte noch nie davon gehört. Ich musste herausfinden, was dieses Institut war und wieso diese Nachricht geschickt wurde.«
    In der Stille, die folgte, fuhren mehrere Schwertransporter an ihnen vorbei. »Wer in Chegar macht Geschäfte mit den Jadekrähen, Dakpo?«, fragte Shan dann. »Wer arbeitet mit den purbas zusammen?«
    Dakpo wich seinem Blick aus und packte das gau noch fester. »Wir sind zu dritt«, sagte er tonlos.
    »Wer noch außer dir? Die purbas wussten von den Ausländern. Haben sie dir von ihnen erzählt?«
    »Wir sind zu dritt«, wiederholte Dakpo. Dann wollte er nichts mehr sagen.
    ***
    Es war fast Mitternacht, als Shan sich gegenüber von Dakpo ins Stroh legte. Sehr viel später wachte er von einem lauten Motorengeräusch auf. Er brauchte nicht aufzustehen. Die Lichtstrahlen der Scheinwerfer, die einer nach dem anderen über die Rückwand wanderten, verrieten ihm auch so, dass eine weitere Kolonne vorbeikam. Neben ihm im Stroh lag Meng und schmiegte sich im Schlaf an ihn.
    Er drehte sich um. Durch die offene Tür konnte er die Lastwagen sehen, die den Gebirgspass erklommen. Es waren mindestens zwanzig. Und auch dies war ein Gefangenentransport, der sich wie eine Schlange um den Hang wickelte. Der Dämon, der Tibet auffraß.
    Meng rollte sich herum und legte ihm eine Hand auf die Brust. Sie hatte sich wegen der Kälte ihren Waffenrock angezogen, und der rote Emaillestern am Kragen war im Mondlicht deutlich zu erkennen. Der Dämon, mit dem er schlief.
    ***
    Als Shan das nächste Mal erwachte, stand der Mond wesentlich höher am Himmel. Er setzte sich auf. Jigten saß auf dem Schemel und beobachtete Dakpo, der schlafend im Stroh lag.
    Der Hirte spürte Shans Blick. »Ich werde ihn zu Lung Tso mitnehmen. Lung wird ihn dazu bringen, uns den Mörder zu verraten.«
    »Ich

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