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Der Tod bin ich

Der Tod bin ich

Titel: Der Tod bin ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bronski
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Wagen! Wir haben euch von allen Seiten im Visier.
    Ich erkannte die Stimme von Joe Salantino.
    – Fahr los, Helmut, befahl Malikow.
    Helmut ließ den Motor an.
    – Und runter mit dem Kopf!
    Der Wagen heulte auf und machte einen Sprung nach vorne, wir starteten mit Vollgas. Ich war in eine Schreckensstarre verfallen und konnte nur das eine denken: Alles war nun gescheitert. Schüsse fielen. Ein stechender Schmerz fuhr in meinen Schädel. Warmes Blut sickerte mir in die Augen. Mir war, als begänne sich der feste Grund unter meinen Füßen aufzulösen. Ich versank und versuchte, mich schwimmend oben zu halten, vergeblich, ein Sog erfasste mich und zog mich nach unten. Es gab nichts, woran ich mich festhalten konnte.
    Ich kippte zur Seite und verlor das Bewusstsein.
     
42.
    Der schwere Wagen schoss an Fred und Joe vorbei und preschte Richtung Freisinger Landstraße. Joe schoss in blinder Wut das Magazin leer, um das Auto zu stoppen. Aber da war nichts mehr gutzumachen, vor allem hatte seine erste Kugel ausgerechnet Oftenhain getroffen. Seine Absicht war, Malikow, den er durch das geöffnete Seitenfenster direkt vor sich sah, unschädlich zu machen. Der jedoch reagierte rasch, ließ sich fallen und suchte Deckung. So erwischte erzwangsläufig den, der neben ihm saß und den sie doch wie ein rohes Ei aus dem Nest ihrer Gegner heben wollten.
    – Lass das, schrie Fred.
    Wütend schlug er die Hand weg, in der Joe die Waffe hielt. Dann lief er los. Er hoffte inständig, dass Colin bereits angekommen sein möge, um Rothfuss zu unterstützen. Noch im Laufen verfluchte er dieses amerikanische Arschloch, das auf einen Ast getreten war und aus seinem Fehler nichts Besseres zu machen wusste, als aus seinem großkalibrigen Colt Dauerfeuer zu geben.
    Fred sah, wie der Opel Admiral mit unvermindert hoher Geschwindigkeit auf Rothfuss’ Mercedes zuhielt, ihn krachend touchierte, beiseiteschleuderte, mit aufgerissener Flanke weiterfuhr und in einem waghalsigen Manöver den Weg über die Böschung nahm. Der Admiral schien auf zwei Rädern zu stehen und drohte umzukippen, doch dann gelang es dem Fahrer, ihn auf die Straße zurückzumanövrieren. Er erreichte die Kreuzung und raste nun die Freisinger Landstraße stadtauswärts.
    Rothfuss war in den lädierten Wagen gesprungen und ließ den Anlasser orgeln. Wütend schlug er mit beiden Händen auf das Lenkrad.
    – Die Kiste tut es nicht mehr!
    Auch Joe kam von hinten angerannt.
    – Was ist los?
    – Halt’s Maul, schrie Fred.
    Er hatte jede Geduld verloren, ließ beide stehen und lief einfach weiter Richtung Landstraße. Von einem Schlag ins Wasser zu reden wäre eine Beschönigung gewesen angesichts des Desasters, das sich abzeichnete. Colin blieb seine einzige Hoffnung. Und das Funktionieren des Senders.
    Er postierte sich am Straßenrand. Endlich kam ihm der BMW mit Colin und Niall entgegen. Fred winkte mit beiden Armen wie ein Fluglotse, der Wagen kam zum Stehen. Colin sprang heraus.
    – Sie sind uns entwischt. Wir müssen hinterher.
    Fred stieg in das Auto. Colin blickte ihn entgeistert an.
    – Und die anderen beiden?
    – Vergiss sie, steig ein!
    Niall fuhr an und beschleunigte. Besorgt musterte Fred den Empfänger. Das Piepsen klang bereits so schwach wie der Herzmonitor eines sterbenden Patienten. Plötzlich war der Knall einer heftigen Explosion zu vernehmen. Sie sahen in einigen Kilometern Entfernung vor sich eine Feuersäule aufsteigen. Colin blickte ratlos auf Fred.
    – Was war das?
    Fred wies auf den Empfänger. Er war verstummt. Eine ganze Weile später erreichten sie die Unglücksstelle. Soweit sich die Lage überblicken ließ, hatte es den Opel Admiral an der scharfen Rechtskurve von der Straße getragen. Er schlitterte, den Spuren nach zu urteilen, über den Grünstreifen auf die Bäume zu und erfasste einen von ihnen frontal. Was anschließend passiert war, sahen sie vor sich: Vermutlich hatte die beschädigte Elektrik den Funken geliefert, der Wagen fing Feuer, es fraß sich zum Tank durch und sprengte die Blechkarosse in die Luft wie eine Granate, die man in einer Konservenbüchse gezündet hatte. Auf dem Feld verstreut lagen Wrackteile, die durch die Wucht der Explosion davongeschleudert worden waren. Das hochlodernde Feuer hatte die trockenen Äste des Baums erfasst und züngelte den Stamm empor. Von Weitem sah es aus, als hätte man eine große Fackel ins Feld gesteckt.
    Colin und Fred näherten sich vorsichtig dem brennenden Wrack. In dem Qualm war nichts

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