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Der Tod des Maerchenprinzen

Der Tod des Maerchenprinzen

Titel: Der Tod des Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svende Merian
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abgespritzt hat.
    Manchmal dauert es so verflucht lange, bis er endlich fertig ist. Von hinten ist es besonders schlimm. Dann tut es immer ganz tierisch weh zum Schluß. Wahnsinnige Schmerzen an den Eierstöcken. Besonders wenn er kurz vor ’m Orgasmus ist und zustößt wie ’n Preßlufthammer. Dann beiße ich immer die Zähne zusammen und hoffe, daß es bald vorbei ist.
    «Andere Frauen kriegen von hinten einen Orgasmus...» erzählt er mir. Ich kann doch auch nicht, wenn er kurz vor ’m Orgasmus ist, sagen: «Hör auf» und ihm seinen Spaß verderben. Ich muß doch eine möglichst allseitig verwendbare Sexualpartnerin sein... sonst sucht er sich ’ne andere... dafür, daß ich nicht hübsch bin, muß ich doch wenigstens gut im Bett sein... Zähne zusammenbeißen... und wenn andere Frauen eben von hinten ’n Orgasmus kriegen... dann bin ich wohl nicht normal... Ich gehe zum Arzt wegen der Schmerzen an den Eierstöcken...
    Allein das sogenannte Vorspiel. Den kann man ja nirgends streicheln. Der findet es überhaupt nicht schön, wenn ich ihn streichel . Der hat außer seiner Schwanzspitze nur eine einzige erogene Stelle am Körper... und das sind seine Brustwarzen... und da muß frau beim Vorspiel so lange dran rumrubbeln, bis er steht... und dann beim Hauptprogramm so lange, bis er abspritzt...
    Biologiebuch-Sexualität: Vorspiel... Hauptprogramm... Nachwäsche... ich halte meine Brüste zu, wenn er daran rumfummeln will. Er nimmt meine Hände weg. Will meine Brüste. Er hat ein Recht darauf.
    Wenn er schon meinen Unterleib ständig benutzt, kann er mir doch wenigstens meine Brüste lassen. Ich kann dieses Gegrabbel nicht ab. Er merkt doch, daß es mir unangenehm ist.
    Er findet meine Brüste geil.
    Ich habe allmählich den Trick raus, meinen Pullover beim Bumsen anzubehalten, ihn an meinen Brüsten rumfummeln zu lassen, bis er abgespritzt hat und ziehe meinen Pullover dann sofort wieder runter. Solange er noch am Rammeln ist, kann ich ihm das Recht auf meine Brüste nicht absprechen. Danach will ich sie wieder für mich haben. Ekelt mich die Berührung so, daß es einfach nicht geht. Mein Unterleib ist viel weiter weg von mir. Ich schalte ab, solange er den benutzt. Meine Brüste kann ich nicht abschalten. Sie sind zart und verletzlich und werden dauernd angegafft und angegrabbelt.

    Ich werde nie feucht. Wir nehmen Spucke, damit er überhaupt reingeht. Jede Woche zwei-, dreimal. Vorschmieren mit Spucke. Montags und freitags oder öfter, wenn er sich unauffällig von seiner Frau wegschleichen kann. Zwei-, dreimal die Woche vorschmieren mit Spucke. Ich kenne nichts anderes. Ich bin siebzehn. Denke, das muß so sein. Vorschmieren mit Spucke, damit er reingeht. Sonst geht er doch nicht rein! Und er muß doch rein! Dafür ist er doch da!
    Vorschmieren mit Spucke. Jedesmal. Ich bin siebzehn, achtzehn, neunzehn. Denke, das muß so sein. Kenne nichts anderes. Vorschmieren mit Spucke. Drei Jahre lang. Zwei-, dreimal die Woche.
    Später beginne ich zu lernen, daß ich fließen kann. Daß ich fließe, wenn ich selber wirklich Lust habe. Und daß er auch gar nicht reingehen soll, wenn ich trocken bin. Daß ich dann nämlich gar nicht will. Ich beginne zu begreifen, daß mein eigener Körper mir mehr sagt, als alle Bücher über «sexuelle Revolution».
    Ich muß erst drei Jahre Spucke über mich ergehen lassen, um das zu lernen. Ich war siebzehn. Der Typ 27 und Arzt. Er hätte das wissen müssen. Aber es hat ja nicht gestört. Er ging doch rein. Mit Spucke.
    Uli liest Bücher über sexuelle Revolution. Da steht drin, daß Frauen es geil finden, am Kitzler geleckt zu werden. Daß Frauen es geil finden, so einen Orgasmus zu kriegen. Ich finde das auch ganz schön manchmal. Aber: Meinen Orgasmus habe ich viel lieber beim Zusammenschlafen. Uli liest Bücher über sexuelle Revolution. Da steht drin, daß Frauen es geil finden, geleckt zu werden. Wenn er nur einmal Augen und Ohren aufsperren würde, wenn er mit mir zusammen ist... dann würde er schon mitkriegen, was ich schön finde. Uli liest Bücher über sexuelle Revolution. Da steht das doch drin. Was braucht er mir noch zuzuhören?
    Er bringt mir bei, wie man mit Tempos so hinterherwischt, daß es keine Spermaflecken auf der Bettwäsche gibt. Ich entwickle darin eine gewisse technische Perfektion. Drei Jahre lang. Zwei-, dreimal die Woche. Ich finde das normal. Ich bin siebzehn. Kenne es nicht anders.
    Jahre später: Meine eigene Nässe fängt an, eine der schönsten und

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