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Der Tod des Maerchenprinzen

Der Tod des Maerchenprinzen

Titel: Der Tod des Maerchenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svende Merian
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wichtigsten Sachen beim Zusammenschlafen zu werden. Fast das Wichtigste für mich. Ich bin jedesmal wieder erstaunt, daß das so geht. Daß ich so naß werden kann. Ich hasse Tempo-Tücher. Will es fließen lassen. Will in Feuchtigkeit und Nässe baden. Feuchtigkeit und Nässe. Die mir drei Jahre lang gefehlt haben.
    Vor und nach jedem Koitus wird sich gewaschen. Damit es auch sauber und steril zugeht. Wir sind ja moderne aufgeklärte Menschen... drei Jahre... zweimal die Woche... oder öfter... manchmal abends, wenn er nur wenig Zeit hat, weil seine Frau wartet... noch schnell ein Fünf-Minuten-Fick im Auto... Uli findet das geil... ich sage auch, daß ich es geil finde... schließlich bin ich ’ne emanzipierte Frau... drei Jahre Blähungen und Bauchschmerzen... Rumgerubbel an seinen Brustwarzen... Rumgefummel an meinen Brüsten...
    Uli wundert sich, warum ich so selten einen Orgasmus von ihm haben will... Uli wundert sich...
    Als ich ihm Jahre nach unserer Trennung sage, daß mir inzwischen bewußt ist, daß meine Blähungen und Bauchschmerzen psychosomatisch waren, weil ich keine Lust hatte und es nicht gewagt habe, mich ihm als Sexualobjekt zu verweigern, zeigt Uli mir ’n Vogel...
    Er hat noch nie Frauen sexuell unterdrückt... und im übrigen fand er das alles sehr schön damals...
    Die Beziehung hat mein Verhältnis zu meinen Brüsten bis heute geprägt. Noch heute gibt es für mich nur zwei Reaktionen. Entweder ich merke, daß jemannd mich wirklich streichelt und es ihm wichtig ist, daß ich es schön finde. Dann ist das Streicheln meiner Brüste das Schönste für mich überhaupt. Oder ich merke, daß jemannd an meinem Fleisch rumgrabbelt und klinke sofort voll aus. Ekle mich. Will nichts mehr. Alle Erotik dahin. Dazwischen gibt es für mich nichts. Ich kann nicht gar nicht reagieren. Cool bleiben, wie ich es zum Beispiel könnte, wenn mir jemand zwischen die Beine geht und ich keinen Bock habe. Das greift mich längst nicht so an... Meine Brüste sind die empfindlichste Stelle meines Körpers geworden.

    Bis heute empfinde ich jeden Orgasmus, den ich nicht beim Zusammenschlafen kriege, als unbefriedigend, schlimmer, als wenn ich keinen gehabt hätte. Sehe Uli, wie er mit der Zunge an meiner Klitoris ist und mit den Händen an meinen Brustwarzen rumfummelt. Wenn er das Gefummel lassen würde, hätte ich viel schneller ’n Orgasmus. Je schneller ich fertig bin, desto eher hört das Gegrabbel an meinen Brüsten auf. Ich will keinen Orgasmus. Was hab ich davon? Uli mit der Zunge an meiner Klitoris... modernes junges Paar... interessante Sexualpraktiken... technische Perfektion... emanzipierte Sexualität... Die Frau hatte auch ihren Orgasmus.
    Als ich ihm das erste Mal im Auto im Wald einen runtergeholt hab... sein Schwanz in meinem Mund... Sperma ist Eiweiß... runterschlucken... Männer finden mich gut im Bett... was ist dagegen schon dieses leichte Würgen im Hals? ... Runterschlucken... fragt er mich auf der Autofahrt nach Hause... «Du weißt, daß ich nicht alleine wohne. Stört dich das?»... Als wir uns kennenlernten, hat er gesagt, daß er mit einem «Mädchen» zusammen wohnt. Und daß das aber gar nichts heißt... daß das Mädchen zwei Jahre älter ist als er und er mit ihr verheiratet ist, erfahre ich erst später... daß das Mädchen auch nur noch alle paar Wochen Lust hat, mit ihm zu schlafen und er mich wahrscheinlich unkomplizierter bumsen kann mit meinen unerfahrenen sechzehn Jahren, noch viel später.
    Auf jeden Fall stört es mich nicht. Es ist ja Apo-Zeit... wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment... Eifersucht ist bürgerlich, reaktionär... Mehrfachbeziehungen heißt der Ruf der Zeit... Männer finden mich emannzipiert, wenn ich genauso gefühlskalt durch die Gegend vögel wie sie... also tu ich’s... außerdem soll der Typ nicht denken, ich sei auf ihn fixiert... er hat seine Trau zu Hause und vögelt neben mir auch noch mit anderen Frauen... ich darf mich nicht auf ihn fixieren... das wäre mein Untergang.
    Eine richtige Erkenntnis... doch die falsche Konsequenz... bilde mir ein, Typen genauso zu benutzen, wie sie Frauen benutzen... Spucknapf für Sperma sei ich für die meisten Männer , hat Helmuth mal zu mir gesagt... nachdem ich mit ihm geschlafen hatte... Helmuth, mit seinem blonden Pagenkopf und seiner ejaculatio präcox... kurz vorm Loch in die Hose, wie Jan immer sagt... Helmuth, der wirklich lieb war und mit dem ich trotz der Unverbindlichkeit

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