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Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition)

Titel: Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Ein Campingkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Stelter
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weißes Seil? Es ist eine Festmacherleine, sie ist weiß mit roten und blauen Fäden, so was benutzen Segler.«
    Bernadien zuckte mit den Achseln. »Ja? Kann sein.«
    Piet wurde ungehalten. »Kann nicht sein, ist so. Und das Labor laboriert jetzt seit drei Tagen daran rum. Verdammt! Wenn man gar keine Spuren hat, ist jede Kleinigkeit entscheidend.«
    Sie nickte. »Ich rufe da gleich noch mal an.«
    »Habt ihr die Fotos fertig?«
    Bernadien schien mittlerweile ein wenig in ihrer Ehre gekränkt zu sein: »Ja natürlich. Wir arbeiten mit Digitalspiegelreflexkameras, Nikon D 2 x. Ich habe alles im Computer.«
    »Wann kann ich die Bilder haben?«
    »Jetzt. Die Kameras haben eine Auflösung von zwölf Megapixel. Ich kann dir jedes Detail auf Postergröße ausdrucken.«
    »Mir reicht erst mal normale Fotogröße.«
    Bernardien war sichtlich froh, als Annemieke das Büro der Spurensicherung betrat.
    »Ich komme gerade von Arie.«
    »Und?«
    »Schädelfraktur, starker Schlag mit einem stumpfen Gegenstand auf den Hinterkopf. Wieder nicht Todesursache. Tod durch Ertrinken. Nur wenig Alkohol im Blut, null komma zwei Promille. Und er sagt, das Seil wäre das gleiche wie beim ersten Mord. Du wüsstest dann schon Bescheid. Was meint er damit?«
    Piet ging nicht auf die Frage ein. »Todeszeitpunkt?«
    »Zwischen null Uhr und zwei Uhr heute Morgen.«
    Piet spürte wieder diese Leere im Kopf, er brauchte jetzt einfach von irgendwoher einen Hoffnungsschimmer, aber da war keiner. Kein Fehler, kein Motiv, keine Spur. Bei diesem Puzzle würde er nicht einmal den Rand zusammenlegen können.
    Er verließ das Büro, und Annemieke folgte ihm. Er wartete nicht.
    Sie lief hinter ihm her. »Hallo, bleibst du bitte mal stehen?«
    Er drehte sich um. »Ich brauche jetzt eine Zigarette.«
    »Du rauchst seit drei Jahren nicht mehr«, erinnerte sie ihn sanft.
    »Richtig.«
    »Willst du jetzt wieder damit anfangen?«
    »Ja.«
    »Nein.«
    »Auch gut. Du hast heute Morgen gesagt: Wenn wir jetzt aufgeben, hat er gewonnen. Wo fangen wir an? So ungefähr jedenfalls . «
    »Ja.«
    »Okay, angefangen haben wir. Und es hat nichts gebracht, also machen wir weiter. Ruf Vermeer an und die Kollegen, die am Tatort waren. Ich will alle in einer Stunde im Besprechungsraum sehen. Besorg mir die Fotos von der Spurensicherung und die Berichte von Arie.«
    Annemieke nickte. »Mach ich.«
     
     

31
     
     
     
     
    »Piet? Warten Sie!« HoofdInspecteur Meinert Waatering schloss gerade sein Büro ab. Auf seinem Schreibtisch lag sicher kein Zettel, auf dem stand, was noch zu erledigen war. Denn wenn es noch etwas zu erledigen gab, dann wäre Waatering nicht auf dem Weg nach Hause. Der hoofdInspecteur und Piet waren ungefähr gleich alt. Sie hatten ungefähr zur gleichen Zeit bei der Polizei angefangen. Piet in Middelburg, Waatering in Bergen op Zoom. Als die Stelle des Leiters in Middelburg frei wurde, hatte Waatering sich beworben, und man hatte ihn genommen.
    Das war jetzt sechs Jahre her. Piet war damals nicht enttäuscht gewesen. Es hatte ihn eher überrascht. Er hatte gedacht, dass er quasi automatisch aufrücken würde. Es wäre die Beförderung gewesen, die ihm zustand: hoofdInspecteur . Aber es wäre auch der Abschied von der Straße gewesen: recherchieren, verhören, in Augen blicken, auf Räuspern achten, bluffen, tricksen, verzweifeln. Er wollte nicht tagein, tagaus in einen mit dunkelbraunem Leder bezogenen Schreibtischsessel furzen.
    Waatering furzte nicht in seinen Sessel, da war Piet sich sicher. Waatering betrat das politiebureau gegen sieben Uhr, und er verließ es gegen neunzehn Uhr, ging die Straße Achter de Houttuinen unter den Linden entlang und furzte erst dann. Er leitete ein politiebureau , nicht weniger, aber vor allem auch nicht mehr. Nein, Piet war wirklich froh, dass er nicht befördert worden war.
    Piet hörte seinen Vorgesetzten ein weiteres Mal nach ihm rufen und drehte sich um. »Ja, Meinert?«
    »Piet, wir alle sind nicht so sehr zufrieden mit den Ergebnissen in diesem Fall.«
    »Mit welchen Ergebnissen, wir haben keine!«, brauste Piet auf.
    »Sie sollten jetzt vor allem ruhig Blut bewahren, ich bin ganz sicher, dass Sie genau der richtige Mann dafür sind.« Das war wirklich ein gut gemeinter Beschwichtigungsversuch.
    »Oho! Wer hat Ihnen denn da was ins Öhrchen geflüstert? Der besorgte Maarten t’Huis oder die zauberhafte Annemieke Breukink. Na?«
    »Beide, um ehrlich zu sein. Piet, Sie wissen ganz genau, was ich von diesem

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