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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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meiner langen Erfahrung sagen, das wahrscheinlichste Motiv ist Geld. Daher, auch wenn ich meine, dass Sie nichts zu befürchten haben, wäre es das Einfachste, auf Nummer sicher zu gehen und das Motiv zu beseitigen. Ändern Sie Ihr Testament, und sorgen Sie dafür, dass jeder, den es interessiert, auch davon erfährt! Auf diese Weise haben alle ein Interesse daran, Sie lange am Leben zu erhalten, damit Sie das Testament wieder rückgängig machen! Das ist alles, Liebes. Den Rat geb ich Ihnen umsonst. So, jetzt ist es für mich an der Zeit, zu duschen und mich anzuziehen. Aber Sie müssen nicht gleich davonspringen. Für peinliche Situationen bin ich zu alt.
    Guten Tag, Mr. Dalziel!

12
    D er Dicke schaltete den Recorder aus.
    »So also«, sagte er. »Weiß nicht, ob ich mit ihr recht viel anders geredet hätte, wenn ich wirklich auf Draht gewesen wäre. Aber als ich die Neuigkeiten hörte, hatte ich doch ein schlechtes Gewissen.«
    »Klingt ja fast, als hättest du sie gemocht«, sagte Pascoe.
    »Aye, kann schon sein. Sie war ein herrisches Weibsbild, das alle, die sich ihr in den Weg stellten, wie ein Bierfass überrollte, aber sie muss mal ein fesches Mädel gewesen sein, und davon hatte sie immer noch eine ganze Menge. Es wäre für jeden ein lausiger Abgang gewesen, für Daph Denham aber ist es wirklich eine Schande.«
    »Sie hatte einen Eintrag im Strafregister«, sagte Pascoe. »Wusstest du das? Ging mit ihrer Reitgerte auf eine Fuchsjagddemonstrantin los und wurde dafür zu einem Bußgeld verdonnert.«
    »Und deswegen hat sie es verdient, auf ihrem eigenen Grillfest geröstet zu werden?«
    »Das hab ich nicht gesagt, wie du sehr wohl weißt. Ich sage nur, es könnte wesentlich mehr Leute mit Motiven geben, als wir uns vorstellen. Hat sie den erwähnten Brief dagelassen?«
    »Aye, hier ist er. Taugt nicht mehr viel für die Spurensuche – ich hab ihn einfach in meinen Morgenmantel gestopft.«
    »Trotzdem, einen Versuch ist es wert«, sagte Pascoe, fasste das zerknitterte Blatt an einer Ecke an, gab es in einen Beweisbeutel und strich es unter dem transparenten Plastik glatt. Tintenstrahldrucker, schätzte er, auf qualitativ hochwertigem A 4 -Papier. Kein Datum, keine Einleitung, nur die Botschaft.
    Mittlerweile sollten Sie Zeit genug gehabt haben, um zu entscheiden, welche der großen Tierschutzvereine Sie in Ihrem Vermächtnis berücksichtigen wollen, so das Sie wenigstens im Tod ein wenig Wiedergutmachung für die vielen Grausamkeiten leisten, die Sie zu Lebzeiten begangen haben. Die Zeit drängt, zögern Sie nicht. Wir alle stehen in Gottes Schuld, und je länger wir leben, umso näher kommt der Tag der Abrechnung. Eine Frau Ihres Alters wäre gut beraten, ihre Angelegenheiten zu ordnen, denn wenn Sie diesen Brief erhalten, steht die Tür, durch die Sie abtreten werden, aller Wahrscheinlichkeit bereits weit offen.
    »Interessant«, sagte Pascoe.
    »Mehr fällt dir dazu nicht ein?«, kam es zornig von Dalziel. »Also, was als Nächstes, Klugscheißer? Bring mich auf den neuesten Stand. Bislang war das alles hier ziemlich einseitig.«
    Pascoe war versucht, darauf hinzuweisen, dass das die übliche Richtung im Nachrichtenfluss zwischen Ermittler und Zeuge war, beschloss dann aber, nicht darauf herumzureiten. In Anbetracht der Situation war es schon schwer genug, nicht zu klingen, als habe er es auf die Zustimmung des Dicken abgesehen.
    »Was hat dieser Ollie Hollis zu seiner Rechtfertigung zu sagen?«, fragte der Dicke. »Er war doch für den Grill verantwortlich, oder? Was hat er getrieben, als die arme Daph in den Korb gesteckt wurde?«
    »Ich habe ihn noch nicht erreicht«, sagte Pascoe. »Wie die meisten Gäste war er bereits verschwunden, als wir eintrafen.«
    »Er hat nicht zu den Gästen gehört. Und warum hat Beißer Whitby nicht dafür gesorgt, dass er geblieben ist?«
    »Vermutlich war er bereits fort, als Whitby ankam. Er ist jetzt auf der Suche nach Hollis. Warum nennst du ihn Beißer?«
    »Whitby, Dracula, Beißer, hast du denn von nichts eine Ahnung? Pete, du musst die Sache mal in den Griff kriegen. Drei Stunden hier, und noch immer laufen Hauptzeugen frei herum. Setz die Scheißer fest, das ist die erste Regel, und dann lässt du sie erst wieder frei, wenn du sie wie eine Zitrone ausgepresst hast!«
    »Tut immer wieder gut, deine Meinung zu hören, Sir«, murmelte Pascoe, entschlossen, sich nicht provozieren zu lassen. »Und danke für die Informationen zu diesen Drohungen.«
    »Freut mich,

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