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Der Tod ist mein Beruf

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Titel: Der Tod ist mein Beruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Merle
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Glas auf den Tisch und ergriff den Hörer. "Sturmbannführer", sagte eine Stimme, "hier ist Untersturmführer Lück."
    Die Stimme klang sehr entfernt, aber deutlich. "Nun?"
    "Sturmbannführer, ich erlaube mir, Sie aus einem ernsten Anlaß zu stören."
    Ich wiederholte ungeduldig: "Nun?"
    Es dauerte einige Zeit, dann fuhr die Stimme fort: "Obersturmführer Setzler ist tot."
    "Wie?"
    Die Stimme wiederholte: "Obersturmführer Setzler ist tot."
    "
    Was sagen Sie? Er ist tot?"
    "
    Jawohl, Sturmbannführer. "
    "Haben Sie den Lagerarzt benachrichtigt?"
    "Jawohl, Sturmbannführer, es ist recht sonderbar ...Ich weiß nicht, ob ich. .."
    "Ich komme, Lück. Erwarten Sie mich am Eingangsturm!"
    Ich legte auf, ging in die Diele und stieß die Tür zur Küche auf. Dietz stand auf. Das Mädchen und Frau Müller sahen mich erstaunt an. "Wir fahren, Dietz."
    Dietz zog seinen Mantel an. Ich sagte: "Frau Müller!"
    Ich winkte ihr, mir zu folgen. Sie kam in mein Arbeitszimmer mit. "Frau Müller, ich muß ins Lager. Wenn ich weg bin, benachrichtigen Sie meine Frau!"
    "Ja, Herr Kommandant."

    Ich hörte Dietz' Schritte in der Diele. Ich schnallte mein Koppel um, zog den Mantel darüber und griff nach meiner Mütze. Frau Müller sah mich an. "Schlechte Nachrichten, Herr Kommandant?"
    "Ja."
    Ich öffnete die Tür und drehte mich noch einmal um: "Benachrichtigen Sie meine Frau unauffällig."
    "Ja, Herr Kommandant."
    Ich lauschte. Im Salon war es vollkommen still. "
    Warum singen sie denn nicht?"
    "Sie warten wahrscheinlich auf Sie, Herr Kommandant."
    "Sagen Sie meiner Frau, man soll nicht auf mich warten."
    Ich schritt schnell durch die Diele, sprang die Stufen vor der Haustür hinunter und stieg ins Auto. Es schneite nicht mehr, aber die Luft war eisig. "Nach Birkenau."
    Dietz fuhr los. Kurz bevor wir am Eingangsturm ankamen, schaltete ich die Deckenbeleuchtung an. Der Posten öffnete das Tor aus Stacheldraht, während er nervös den Kopf zum Wachlokal hin drehte. Gelächter und Gesangsfetzen drangen zu mir herüber . Die athletische Silhouette Lücks trat aus dem Schatten hervor. Ich ließ ihn in den Wagen steigen. "Er ist auf der Kommandantur, Sturmbannführer. Ich habe. .."
    Ich legte meine Hand auf seinen Arm, und er schwieg. "Nach der Kommandantur, Dietz."
    "Wegen der Wache", sagte Lück, "bitte ich um Entschuldigung, aber ich glaubte, ich müßte nicht. ..Natürlich haben sie sich gehenlassen."
    "Ja, ja."
    An der Kommandantur stieg ich aus und sagte Dietz, er solle mich am Eingangsturm erwarten. Er fuhr los, und ich wandte mich an Lück. "Wo ist er?"
    "Ich habe ihn in sein Büro geschafft."
    Ich stieg die Stufen hinauf und eilte durch den Korridor. Die Tür Setzlers war verschlossen. "Erlauben Sie, Sturmbannführer", sagte Lück, "ich hielt es für richtig, die Tür abzusperren."
    Er öffnete, und ich machte Licht, Setzler lag auf dem Boden. Seine Lider waren zur Hälfte über die Augen gefallen, sein Gesicht war friedlich, er schien zu schlafen. Ich brauchte ihn nur anzusehen, um zu wissen, daß er tot war. Ich verschloß die Tür, ließ den Fenstervorhang herunter und sagte: "Berichten Sie!"
    Lück straffte sich. "Einen Augenblick, Lück."

    Ich setzte mich an Setzlers Schreibtisch, nahm ein Blatt Papier und spannte es in die Schreibmaschine. Lück sagte: "Als ich um elf Uhr die Kommandantur verließ, hörte ich in der Garage Nr. 2 einen Automotor laufen. .."
    "Nicht so schnell."
    Er wartete ein paar Sekunden und fuhr dann fort: ". ..Der eiserne Rolladen war heruntergelassen. ..Ich beachtete es nicht weiter. .. Ich ging in die Kantine und trank ein Glas. .."
    Ich gab Lück ein Zeichen, innezuhalten, ich radierte das Wort "Glas"
    weg und tippte an seiner Stelle "Erfrischung". "Fahren Sie fort."
    ". ..während ich Schallplatten hörte ...Als ich in die Kommandantur zurückkam, lief der Motor immer noch. ..Ich sah auf die Uhr. ..Es war halb zwölf. Ich fand die Sache seltsam. .."
    Ich hob die Hand, ich tippte "halb zwölf"
    und sagte: "Warum?"
    "Es erschien mir seltsam, daß der Chauffeur den Motor so lange laufen ließ."
    Ich tippte: "Ich fand es seltsam, daß der Chauffeur den Motor so lange laufen ließ."
    Ich winkte, und Lück fuhr fort: "Ich versuchte, den eisernen Rolladen hochzuheben. Er war von innen verriegelt ... Ich ging durch den Korridor der Kommandantur und öffnete die Tür, die in die Garage führt ...Obersturmführer Setzler saß zusammengesunken hinter dem Lenkrad. ..ich stellte den Motor ab. .. Dann zog ich den

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